Die so
eingemachten Pilze eignen sich anstelle oder als Ergänzung von Essiggurken,
Silberzwiebeln zu einer Aufschnittplatte, kaltem Braten, Raclette etc.
Als
Pilzarten sind alle essbaren Blätterpilze, Stachelinge sowie Massenpilze wie
Hallimasch, Lacktrichterlinge, Semmelstoppelpilze, Habichtpilze etc. gut
geeignet.
Röhrlinge
sind meines Erachtens dazu nicht geeignet.
Bei
den so eingemachten Pilzen geht zwar der Pilzgeschmack ganz verloren, aber es
ist eine originelle, saure und je nach den verwendeten Pilzarten auch bunte
Beilage.
Gesammelt
werden nur kleinere Exemplare und bei den Hallimaschen nur solche mit noch
geschlossenem Hut und mit dickem Stiel. Die Hallimasche (mit Stiel!),
Lacktrichterlinge
etc. werden ganz belassen, die größeren Fruchtkörper anderer Arten halbiert
oder geviertelt.
Hinweis,
nach dem Kochen sind die Pilze etwa 1⁄3 so groß wie frisch.
Der
Hallimasch muss vorher entgiftet werden, indem man ihn in sehr viel Salzwasser
15 Minuten kocht und das Kochwasser dann wegschüttet,
dann
unter fließendem Wasser richtig durchknetet. Keine Angst, er zerfällt bei
dieser Prozedur nicht. Dann wird er in neuem Wasser wieder aufgekocht.
Zuerst
wird der Essig (ich bevorzuge einen milden Gewürzessig) zubereitet.
Man
kocht etwa ein Liter mit 4 zerkleinerten Lorbeerblättern, 2 Esslöffel
Senfkörner, 2 Nelken, 2 Esslöffel Korianderkörnern,
einen
zerstoßenen Sternanis (gibt eine exotische Note), Pfefferkörner und
Wacholderbeeren auf und füllt diesen nach dem Erkalten in ein gut schließbares
Gefäß ab.
Man
kann die Geschmacksträger (Gewürze) aber auch je nach Geschmack variieren, unter
anderem Ingwerstückchen, Kümmel, getrocknete Rosmarinnadeln,
getrocknete
Thymianblätter etc. Verwenden Sie keine Pulver, z. B. Zwiebel- oder
Knoblauchpulver. Der Essig wird dann nach Lagerung
milchig
und man weiß nicht, ob der Inhalt überhaupt noch genießbar ist.
Diesen
Essig kann man schon im Sommer zubereiten, sodass im Herbst ein Arbeitsgang
wegfällt.
Zuerst
sterilisieren wir die Gläser.
Gläser
ca. 1 cm mit Wasser füllen, in der Mikrowelle 4 Min auf höchster Stufe, dann
das kochende Wasser in die Deckel gießen.
Zum
Einmachen brauchen wir zwei Pfannen.
In
der Ersten kocht der vorbereitete Essig, auf 7 Deziliter geben wir noch 3
Deziliter Wasser und ein Kaffeelöffel Salz hinzu.
In
der Zweiten kochen wir die Pilze ca. 15 Minuten.
Die
gekochten, aber immer noch kochenden Pilze werden mit einer Schaumkelle heraus
geschöpft und abgetropft, zudem heiß in die sterilisierten Gläser bis zum Rand
gefüllt.
Den
kochenden Essig (mit den Gewürzen) darüber gießen, mit einem Löffelstiel die
Luftblasen heraus rühren, dann bis zum Glasrand mit Essig auffüllen und sofort
verschließen.
Wenn
ausgekühlt, stellen Sie die Gläser auf den Kopf und kontrollieren, ob sie
wirklich hermetisch verschlossen sind.
Die
Gläser 2 Monate lagern (z. B. im Keller) damit der Essig durchziehen kann.
Danach sind die eingemachten Pilze zum Verzehr geeignet.
Man
kann sie so jahrelang aufbewahren, wenn aber der Deckel rostet, dann sind sie
nicht mehr zum Verzehr geeignet. Nach meiner Erfahrung halten die Deckel etwa
2-3 Jahre.
Ich
habe noch nie dafür Gläser mit Bügelverschluss verwendet. Wäre vielleicht eine
Alternative, weiß also nicht, ob sich der Gummi mit der Zeit wegen der Säure
zersetzt.
Ein
einmal geöffnetes Glas gehört in den Kühlschrank und deren Inhalt ist innerhalb
von 14 Tagen zu verzehren. Also keine zu großen Gläser einsetzen.
Hallimasch
oder Täubling etc. schleimen. Wer das nicht mag, nimmt bei solchen Arten die
benötigte Menge aus dem Glas und duscht sie in einem Teesieb mit kaltem Wasser
kurz ab.
Mairitterlinge,
gekaufte Champignons, Lacktrichterlinge, Pfifferlinge (= alle Leistlinge) und
Semmelstoppel schleimen nicht.
Ihr
Marcello Maggetti
Weitere
Bestimmungshilfen und Informationen hier:
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Letzte Aktualisierung dieser Seite: Dienstag, 25. März 2025 - 15:20:13 Uhr