Pilzfragen und Glossar alles rund um die Pilze! www.123pilze.de
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Hauptdaten |
Nebendaten |
Wie reagiert ein
Pilzmyzel eines Symbiosepilzes, wenn der Symbiose-Baum gefällt wird? |
Ja leider stirbt
auch das Myzel, wenn der Symbiosepartner weg ist. Dennoch ist es ist
vereinzelt so, dass es zu einem kurzzeitigen Massenpilzvorkommen der
entsprechenden Mykorrhizapilze kommen kann obwohl die dazugehörigen Bäume weg
sind. Dies geschieht aber nur einmalig und sagt nur aus, dass der Pilz seine
letzte Energie (Kraft) abgibt um noch Fruchtkörper zum Überleben seiner Art
zu produzieren, bevor er stirbt. Sind aber junge kleine Bäume/Pflanzen noch
dort so ruht das Myzel und wird auch neue Partner suchen oder schon haben.
Mykorrhizapilze gehen oft mit mehreren Bäumen oder Baumarten eine Symbiose
ein. Fehlt dann ein Partner, so wird dieses nur kurzzeitig geschwächt. |
Bauchschmerzen von Waldpilzen? |
Bist du sicher,
dass du alle Pilze richtig erkannt hattest, bevor du sie gegessen hast?
Möglicherweise waren die Pilze zu wenig lange gekocht. Oder du hast kein
gutes Gefühl, ob alle essbar waren - eingebildete Pilzvergiftung. Die Pilze
waren alt - der Eiweißzersetzungsprozess trat ein - Lebensmittelvergiftung!
Oder du bist allergisch gegen eine dieser Pilzarten! Du hast etwas anderes
noch gegessen, welche diese Ursachen auslöste. Oder du hast eine sogenannte
Bauchgrippe. Entsteht gerne, wenn durch die Pilzwanderung eine Überbelastung
zwecks Wanderung/Berg-auf/ab für nicht gewöhnte Menschen absolviert wird.
Oder du hast zu viele Pilze gegessen und si liegen dir zu sehr im Magen! |
Bei bzw. für was werden Pilze in der Medizin benutzt? |
Penizillin -
Antibiotika gegen Bakterieninfektionen oder Antipilzmittel (Fußpilz,
Genitalpilze...). Die Antipilzwirkstoffe von Fichtenzapfenrüblingen werden in
der Pharmaindustrie zum Heilen von Pilzinfektionen bei Tieren verwendet. In
der Asiatischen Medizin sind Pilze zudem gegen viele andere Krankheiten im
Gebrauch, z.B. gegen Krebs, Diabetes usw… |
Bei welchen
Anzeichen sollte man zum Arzt? |
Sollte
nach einer Pilzmahlzeit Beschwerden entstehen, so gibt es viele Ursachen
dafür: Hast
du unbekannte Pilze gegessen, muss sehr schnell gehandelt werden. Pilzreste,
Kochreste sicherstellen. Über die Giftnotrufzentralen erfährt man die
nächsten Pilzsachverständigen. Dort
kann man anrufen und abklären lassen, welche weiter Maßnahmen notwendig sind. Sind
bereits sehr heftige Beschwerden vorhanden, sofort ins Krankenhaus oder den
nächsten Arzt. Vorab
sollte bei schwerer Vergiftung folgendes notiert werden: Feststellung
der Art und Zeit der Beschwerden, z. B. Magen-Darm, Schwindel …
seit wann, auch mit Alkoholgenuss vor oder nach der Mahlzeit? Die Person
beruhigen. Früher galt es die Person zum Erbrechen zu bringen, z. B.
Finger in den Mund! Dieses wird wegen der Gefährlichkeit von Folgeschäden
nicht mehr empfohlen. Unterhaltung über Fundort (Fundstelle) der Pilze.
Vielleicht gibt es Personen, die den Betroffenen begleitet haben. Es sollte
versucht werden, die Fundstelle zu ermitteln, um weitere identische Pilze zu
finden. Keine Hausmittel verwenden. Es gibt keine wirksamen Hausmittel, im
Gegenteil, dadurch kann sich der Zustand verschlechtern. Alle
Pilzreste sicherstellen (geputzte, gekochte, erbrochene, im Stuhl). |
Benötige ich immer ein Mikroskop um
Pilze sicher bestimmen zu können? |
Nein! Viele
Pilze lassen sich auch durch makroskopische Merkmale gut unterscheiden. Ein
Mikroskop ist für einige Gattungen sinnvoll, da es dort sehr ähnlich
aussehende Pilze gibt, z.B. Rötlinge, Risspilze, Korallen usw… Wer Pilzarten
gut erlernen will, sollte zuvor die normalen Merkmale (Gattungsmerkmale und
Artmerkmale) erlernen bevor er überhaupt auf das große Gebiet der Mikroskopie
übergeht. |
Bilden Pilze Vitamin D? |
Champignons und
auch alle anderen Pilze haben sicherlich sehr viele Mineralstoffe und
Vitamine, doch leider kaum Vitamin D (max. 0,3 µg/kg).
Dies entspricht ein dreißigstel von Gemüse. Eine Ausnahme hierzu bildet der
Sonnenpilz mit 5,2-15,3 µg/kg, wenn dieser einer
Lichtbestrahlung ausgesetzt wird. Fazit: Pilze
können Vitamin D kaum bilden, da sie nur wenig Sonnenlicht aufnehmen und
umwandeln können. Werden sie jedoch in der Sonne getrocknet so erzeugen sie
schon nach wenigen Stunden größere Mengen Vitamin D. |
Bin ich als
Pilzsammler besonders gefährdet durch Zecken und deren Krankheitsübertragung? |
Ja! Pilzsammler
sind immer der Zeckengefahr ausgesetzt. Zecken können vom Gras oder auch von
Bäumen aus einem Angriff starten. Bester Schutz - hautverdeckende Kleidung,
Gummistiefel, Zeckenschutzmittel. Nach dem Waldgang sollte geduscht/gebadet
und die Kleidung getauscht und eine Ganzkörperkontrolle auf Zecken
durchgeführt werden. Weitere wichtige Vorkehrung ist eine Zeckenschutzimpfung
gegen FSME. Diese schützt vor der gefährlichen Hirnhautentzündung. Gegen
Lyme-Borreliose hingegen konnte bisher nicht geimpft werden. Neuer Stand: In
Amerika ist eine Teilimpfung mit schweren Nebenwirkungen (gegen 4
Bakterienstämme der Lyme-Borreliose) bereits möglich. In Europa wird es in
Kürze (5 bis 10 Jahre) bestimmt möglich sein. Lyme-Borreliose ist keine
Virusinfektion, sondern eine Bakterienübertragung, die mit Antibiotika gut
behandelt werden kann. Vorausgesetzt, die Erkrankung wird frühzeitig erkannt.
Optischer Hinweis: Ein sich ausbreitender roter Ring an der Bissstelle. Am
besten so schnell wie möglich dann zum Arzt, er leitet Tests und die
Behandlung ein. Schlimme Lyme-Borreliose-Erkrankungen haben ähnliche Symptome
wie Syphilis - chronische Gelenkschmerzen usw ... diese können als
Folgeschäden bleiben! Generell gilt dennoch, Lyme-Borreliose ist heilbar.
Seit neuestem gibt es einen Borreliose-Schnelltest, der direkt an der
entfernten Zecke angewendet werden kann. Bei positivem Ergebnis kann schnell
und sicher gehandelt werden. Infos siehe im Internet und unter der Deutschen
Borreliose Gesellschaft, Augsburg e.V. |
Champignons giftig bei langer Lagerung? |
Wenn der Geruch
noch in Ordnung und die Lamellen rosa sind, besteht kein Problem. Sind die
Lamellen schon braun oder riecht er unangenehm, weg damit. Auch wenn weißer,
brauner oder grüner Schimmel an den Pilzen ist, weg damit. Verdorbene Pilze
können eine schwere Lebensmittelvergiftung auslösen. Verschimmelte Pilze
können Genschäden verursachen, welcher Krebs auslösen kann! Am schlimmsten
ist es, wenn Pilze mit dem Bakterium Clostridium
Botulinum verseucht sind. Dieses entwickelt ein hochtoxisches Nervengift,
dass innerhalb weniger Tage zum Tode führen kann. Es wird aber bei einer
Erhitzung von 100° C. zerstört. |
Darf ich den Pilz einfach essen, wenn er in der App, Buch bzw.
Suchmaschine als essbar gilt? |
Wir geben keine
Garantie auf eventuelle Unverträglichkeiten. Laut bisherigen Erkenntnissen
wurde der dargestellte Pilz bereits ohne Folgen schon einmal verzehrt. Wie
gut er schmeckt ist immer eine rein persönliche Angelegenheit. Einige mögen
sogar Kriegspilze (weniger schmackhafte Pilze). Bei einigen Arten sind im
Text eventuelle Unverträglichkeitsreaktionen aufgeführt. |
Darf ich die
Fremdbilder im Buch oder von der App für geschäftliche Zwecke verwenden? |
Ja!
Alle Bilder die unter den Copyrightschutz CC-BY-SA-3.0 stehen sind mit
Namensangabe und Copyrighthinweis frei verwendbar. Wir haben absichtlich
keine Bilder mit dem Schutz CC-BY-NC-SA-3.0 verwendet, obwohl unser Buch
keinen gewerblichen Charakter hat und dies möglich gewesen wäre. Für Bilder
ohne diese Angabe sind alle Rechte beim namentlich erwähnten Bildautor oder
bei www.123pilze.de.
Eine Verwendung hierzu ist nur mit schriftlicher Urheberrechtsgenehmigung
möglich. |
Darf ich im
Landschaftsschutzgebiet Pilze sammeln? |
Ja! Im Gegensatz
zum Naturschutzgebiet ist es im Landschaftsschutzgebiet erlaubt, Pilze zu
suchen. |
Darf ich im
Naturschutzgebiet Pilze sammeln? |
Nein! Im
Naturschutzgebiet ist das Entnehmen jeglicher Arten von Pflanzen, Tieren und
Pilzen untersagt und kann mit hohem Bußgeld geahndet werden. |
Darf ich in jedem Wald Pilze suchen? |
Grundsätzlich
darf kein Waldbesitzer es dir verbieten, im Wald Pilze zu suchen
(Deutschland). Es ist bis auf gewisse Einschränkungen überall in Deutschland
als auch in der Schweiz und Österreich erlaubt. Grundrecht Wald, Wiesen und
Natur! Folgende Waldgebiete sind verboten: Betreten während der Dunkelheit
(Wildschutz), umzäunte Gebiete (Junganpflanzungen), Naturschutzgebiet,
Naturparks, geschützte Moorgebiete (im Landschaftsschutzgebiet ist Sammeln
erlaubt), während Baumfällarbeiten durch Forstbetrieb auf Anordnung wegen der
Gefahrenvermeidung! Während Treibjagden mit Genehmigung Landratsamt (Unfallgefahr)!
Besondere Einschränkung der Pilzsuche gibt es in Österreich bei
Privatwäldern, dort kann per Beschilderung das Pilze suchen beschränkt
werden. |
Darf ich Pilze vom Nachbarn oder
Freunden essen? |
Iss niemals
Pilze, die nicht zu 100 % richtig erkannt wurden. Iss keine Pilze, die nicht
aus einer sicheren Quelle stammen oder durch einen Pilzsachverständigen
geprüft wurden. Sei kein Versuchskaninchen! |
Darf ich Pilze von gespritzten Wiesen oder frisch gedüngten
Wiesen essen? |
Im Zweifelsfall
lieber nicht essen. Kann zu erheblichen Gesundheitsstörungen führen! |
Darf ich selbst gesammelte
Wild-Pilze aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz verkaufen? |
Nein! Generell
ist der Verkauf von gesammelten Wildpilzen in den meisten europäischen
Ländern verboten. Bei reichlichem Vorkommen einer nicht geschützten Art, kann
vom entsprechenden Amt (in Deutschland z.B. untere Naturschutzbehörde) eine
Sondergenehmigung beantragt werden. |
Darf ich zu einem Pilzgericht
Alkohol trinken? |
Ja! Im Prinzip
macht das Trinken von Alkohol zu den Pilzmahlzeiten nichts aus. Früher dachte
man darüber anders, weil einige Vergiftungen auftraten, nach oder vor dem
Genuss von Alkohol wie Bier, Wein usw. Es gibt Pilzarten, die in Verbindung
mit Alkohol giftig wirken. Deshalb empfehlen wir diese Pilze nicht zu
sammeln. Es sind alle Tintlinge außer dem Schopftintling, alle Hexenröhrlinge
außer dem Flockenstieligen und einige andere Arten - die nur von Kennern
erkannt werden, wie Keulenfußtrichterling usw… Alle gängigen Röhrlingsarten
wie Steinpilze, Rotkappen, Sand- oder Kuhröhrlinge sowie Maronen, alle
Leistlinge wie Pfifferlinge, Totentrompeten oder Lacktrichterlinge, Gelbfüße,
Egerlinge sind in keiner Weise in Verbindung mit Alkohol giftig oder lösen Unwohlsein
aus. |
Darf ich zu jeder Zeit Pilze
suchen? |
Nein! In
Deutschland ist das Suchen von Pilzen in der Nacht verboten. Ansonsten gibt
es keine Beschränkung. Andere Länder dagegen haben andere Richtlinien. Oft
darf nur an bestimmten Kalendertagen nach Pilzen gesucht werden... usw. In
Deutschland und Österreich sind Ländergesetze und in der Schweiz die
kantonalen Vorschriften zu beachten. |
Darf man Pilze in die Biotonne
werfen? |
Kein Problem!
Sogar wenn es Giftpilze wären, würde die chemische Zusammensetzung bei
Zerfall sich so verändern, dass dies keinerlei Probleme für den Humus
darstellt! Dennoch empfehlen wir Pilzreste immer in einen Wald zu entsorgen,
da die vorhandenen Sporen wieder Pilze entstehen lassen. |
Darf man zu Netzstieligen
Hexenröhrlingen Alkohol trinken? |
Nein! Es wurde
kein Coprin nachgewiesen, was nicht heißt, dass er in Verbindung mit Alkohol
verträglich ist! Die Inhaltsstoffe sind hierbei noch zu wenig erforscht! Bei
etwa 5 % der Personen, die den Netzstieligen Hexenröhrling verzehren, treten
Unverträglichkeiten auf. Von denen wiederum haben 90 % vor, nach, oder
während der Pilzmahlzeit Alkohol zu sich genommen. Es wurde festgestellt,
dass es fast ausschließlich Personen traf, die Alkohol nur selten
konsumieren. Die Menge spielte hierbei keine Rolle. Auch schon eine
Likörpraline führte zu Vergiftungen. In Niederbayern galt früher ein
Sprichwort, dass man zu Schwammerl niemals Alkohol trinken darf, weil einem
dann schlecht wird. Gesammelt wurden aber nur Steinpilze, Rotkappen und
Hexenröhrlinge. Da gab´s wohl auch schon Unverträglichkeitsreaktionen, wenn
Netzstielige mitgegessen wurden. Flockenstielige dagegen sind bedenkenlos,
solange sie ausreichend gekocht wurden! Deshalb gehört kein Netzstieliger
Hexenröhrling in den Kochtopf. Natürlich auch keine Faltentintlinge usw., die
Coprin enthalten. |
Der Schmarotzerröhrling wächst auf
einem giftigen Kartoffelbovist, warum ist dann der Röhrling nicht auch
giftig? |
Der
Schmarotzerröhrling hat eine ganz andere molekulare Zusammensetzung, in denen
keine Giftmoleküle auftauchen. Er entnimmt dem Kartoffelbovist eigentlich nur
seine Nährstoffe (Eiweiß, Mineralien, Vitamine...) und baut sie molekular um. |
Dürfen alle essbaren Pilze roh
gegessen werden? |
Nein! Alle Pilze
sind roh in der Regel giftig. Nur wenige Arten sind für Rohverzehr geeignet,
z.B.: Steinpilz, Zucht-Champignon, Grüngefelderter Täubling, Eispilz,
Brätling, Mohrenkopf, Trompetenpfifferling. Wegen der Verschmutzung mit
Kleinstlebewesen, Fuchsbandwurm- Eier und Bakterien raten wir vor jedem
Rohverzehr dennoch generell ab. Auch nicht alle Zuchtpilze sind roh essbar,
der Austernseitlinge z.B. enthält das sogenannte PLEUROTOLYSIN, das
Ähnlichkeit mit Inhaltsstoffen von Bienengift aufweist und zur schleichenden Zerstörung
der roten Blutkörperchen durch sogenannte Hämolysine führen kann. Dieses Gift
wird aber durch Hitze zerstört. Deshalb empfehlen wir keine Pilze roh zu
essen. |
Dürfen Pilze noch verwendet werden, wenn sie in freier Natur
bereits gefroren sind bzw. waren. |
Ja! Pilze sind
solange sie noch mit dem Myzel verbunden sind auch nach dem Frost durchaus
noch verwendbar. Einige Arten wie Austernseitlinge, Samtfußrüblinge,
Judasohren usw… brauchen sogar zum Fruchtkörperstart niedrige
Temperaturverhältnisse und wachsen nach Plustemperaturen sogar wieder weiter.
Voraussetzung ist immer, sie müssen noch frisch aussehen, keine Fäulnis oder
schwarze Verfärbungen ausweisen und angenehm riechen. Außerdem haben wir
festgestellt, dass Trompetenpfifferlinge, die wir steinhart und gefroren (ca.
-2-3 ° C max. 2-3 Tage) antrafen nach wärmeren Temperaturen wieder weiter-
wuchsen und viel größer wurden. Diese waren sogar noch sehr gut verwertbar
und schmeckten wie frische Exemplare. |
Dürfen Täublinge oder Milchlinge
roh probiert werden? |
Ja! Gutes
Bestimmungsmerkmal - scharfe, bittere Arten sind zu meiden, milde sind in der
Regel essbar bzw. ungiftig. Täublinge müssen aber als Täublinge erkannt
werden! Nach dem Probieren bitte die Probe nie schlucken. Es gibt einige
Arten, die bei zu vielen Kostproben Übelkeit auslösen. Gekocht sind sie aber
gute Speisepilze. |
Dürfen Weiße, Kegelhütige oder
Grüne Knollenblätterpilze sowie Gifthäublinge roh probiert werden? |
Nein! Schon ein
kleines Stück der extrem hoch giftigen Amatoxine, welches in den Pilzen
enthalten ist, kann tödliche oder zumindest organschädigende Wirkung haben.
Deshalb gehören auch solche Pilze nie in einen Pilzkorb mit essbaren Pilzen. |
Enthalten Pilze Zitronensäure? |
Zitronensäure
kann nur durch Photosynthese oder als Stoffwechselprodukt in vielen
Organismen gebildet werden. Pilze können das nicht und enthalten deshalb
meist 0 % Zitronensäure. In der Symbiose mit anderen Pflanzen werden nur
Zucker und Mineralien ausgetauscht. Auch als Folgezersetzer können Pilze
keine Zitronensäure aufnehmen und brauchen diese auch nicht (z.B. als
Schutzfunktion). Vielleicht sind Pilze auch deshalb so gern von Insekten
befallen. |
Es gibt Frost und ich möchte Pilze
noch sammeln. Ist so etwas noch unbedenklich möglich? |
Ja! Pilze die
nach einem Frost mit dem Myzel noch verbunden waren, sind unbedenklich
verzehrbar, wenn sie nach dem Auftauvorgang in der Wohnung noch angenehm
riechen und keinen Fäulnisprozess zeigen. Auch ein Einfrieren danach gilt als
unbedenklich. Winterpilze wie Samtfußrüblinge sollen aber nicht länger wie 3
Monate eingefroren werden, da sie sich auch bei Frost zersetzen. Auch von
Schopftintlingen soll die Einfrierzeit kurz sein. |
Es regnet schon seit vielen Tagen,
warum wachsen die Pilze nicht? |
Pilze sind
merkwürdige Kreaturen. Manchmal kann alles passen, Feuchtigkeit, Wärme,
Mondphasen und trotzdem wachsen sie nicht oder nur zögerlich. Das ist ganz
normal. Das Pilzmyzel wartet auf die beste Gelegenheit, um die Fruchtkörper
zu bilden. Es ist doch logisch, wenn es regnet, kann sich der Sporenstaub
schlechter verbreiten, als wenn es schön trocken und etwas windig ist. Wir
fanden die meisten Pilze immer dann, wenn die Regenperiode schon ein oder
zwei Wochen vorbei war. |
Fressen auch größere Tiere wie Rehe
oder Wildschweine Pilze? |
Ja sicher!
Wildschweine lieben die Hirschtrüffel und Rehe vergreifen sich gerne mal an
Steinpilzen und vielen anderen Arten! |
Für was sind Pilze gut? |
Essbare Pilze
haben sehr viele Vitamine und Mineralstoffe und sind dadurch sehr gesund,
etwa vergleichbar mit Gemüse. In der Chinesischen Medizin wirken Pilze auch
gegen viele Krankheiten wie Krebs, Diabetes usw. Giftige Pilze hingegen
können von harmlosen Magen-Darm-Beschwerden zu tödlichem Nieren- oder
Leberversagen führen. Psycho-Pilze können rauschähnliche Symptome
verursachen, jedoch auch zu lebenslangen Psychosen (mit Einlieferung in die
Psychiatrische Klinik) führen! Weiter gibt es Schimmelpilzarten, Hautpilze
(z.B. Fuß- oder Nagelpilze) … die zu schweren Beschwerden führen können und
auch innere Organe befallen können. |
Genügt ein Gewitterregen für
reichliches Pilzwachstum? |
Nein! Es dauert
einige Tage, bis sich die Fruchtkörper bilden. Bis zu einer Woche sind
möglich, und wenn anschließend eine Trockenperiode einsetzt oder noch
schlimmer ein austrocknender Wind die Feuchtigkeit vom Boden entnimmt, dann
können die Fruchtkörper auch ganz ausbleiben. Das bezieht sich aber nur auf
den Wachstumsstart. Das heißt, fangen sie an zu wachsen, so können durchaus
Fruchtkörper innerhalb einer Stunde um 5 cm wachsen. |
Gibt es auch Pilzvergiftungen bei
Hunden, Katzen oder sonstigen Haustieren? |
Ja, obwohl sehr
selten. Tödliche Vergiftungen wurden durch Verzehr von Risspilzen,
Knollenblätterpilzen, Fliegenpilzen und Trichterlingen beobachtet. Vor allem
stark haltige Muscarin-giftige Pilze sind besonders gefährlich. In der Regel
wissen die Tiere in ihrem Instinkt diese Gefahren. |
Gibt es eine Mengenbegrenzung beim
Pilze sammeln? |
Leider ist dies
oft nicht klar und eindeutig geregelt und abgegrenzt und unterscheidet sich
von Land zu Land und von Region zu Region. Zum einen sind zumindest in
Deutschland die eingeschränkt geschützten Pilzarten wie z. B. Steinpilz
und Pfifferling mit einer Mengenbegrenzung zwischen 1 und 2 kg regional
begrenzt. Im Bundesartenschutzgesetz steht keine Gewichtsangabe hierzu,
sondern nur geringe Menge, die von den entsprechenden unteren
Naturschutzbehörden unterschiedlich durch eigene Verordnungen ausgelegt und
geregelt sind. Allgemein gilt, dass das Sammeln von Speisepilzen in
haushaltsüblichen Mengen in den meisten Regionen erlaubt ist. Jedoch hat jedes
europäische Land, Bundesland, Kanton hierzu eigene Verordnungen. Wer sicher
gehen will, sollte sich bei der Stadt oder Gemeinde seines Sammelbezirkes
darüber informieren. |
Gibt es eine
unechte Pilzvergiftung? |
Vergiftungsarten: Die eingebildete Vergiftung: Die Person denkt, es sind Giftpilze im Gericht gewesen
und schon ist einem schlecht! Oder es genügt hierzu schon ein spaßiges Wort
und die Person wird sich nicht mehr wohl fühlen. Die Symptome können wie bei
einer echten Pilzvergiftung sein: Übelkeit, Erbrechen, Magen-Darm-Störungen,
Fieber, Kreislaufprobleme... alles ist möglich. Pilzunverträglichkeit: Viele Personen essen von einer
Pilzmahlzeit, doch nur eine Person verträgt diese Pilze nicht, Folge:
Bauchweh, Übelkeit, Erbrechen... oft war die Ursache eine zu üppige Mahlzeit
oder der Magen ist diese neue Nahrungsart (noch) nicht gewohnt. Verdorbene Pilze: Alte, oft in
Plastiktüten gesammelte oder zu lange gelagerte Pilze führen zu einer
Zersetzung der Pilze, wodurch eine heftige Lebensmittelvergiftung entstehen
kann. Aufgewärmte Pilze: Zu
lange Lagerung, oft noch in Metallgefäßen bewirkt eine Oxidation mit dem
Aufbewahrungsbehälter, dadurch entstehen giftige Substanzen, die zu
Magen-Darm-Störungen führen. Allergien:
Es gibt Personen, die vertragen bestimmte Pilzarten nicht; dies führt zu
Hautausschlägen, Asthma, Kreislaufprobleme und schlimmstenfalls zum anaphylaktischen Schock, einem
lebensbedrohlichen Zustand; dieser ist aber extrem selten. |
Gibt es faule und fleißige Pilze? |
Ja, in der Tat!
Forscher der Universität Zürich haben folgendes entdeckt: Pflanzen und
Mykorrhiza-Pilze leben in Symbiose. Die Wurzelpilze liefern der Pflanze
Phosphat, diese werden bezahlt mit Kohlenhydraten. Nun gibt es geizige und
großzügige Symbiosepilze. Sie haben entdeckt, dass Pflanzen auf ungleiche
Dienstleistungen marktwirtschaftlich unterschiedlich reagieren. Geizige Pilze
erhalten weniger Kohlenhydrate als großzügige. Dadurch werden die geizigen
Pilze fleißiger und geben mehr Phosphat ab. |
Gibt es fleischfressende Pilze? |
Ja! Als fleischfressende Pilze (carnivore Pilze) bezeichnet man Pilzen, die entweder durch
Klebefallen oder Schlingfallen tierische Beute fangen und anschließend
verdauen. Es gibt über 120 fleischfressende Arten. Eine Untergruppe dieser
Pilze sind die NEMATOPHAGEN. Diese fressen ausschließlich Fadenwürmer
(NEMATODEN). |
Gibt es im Winter auch Pilze? |
In unserer
Region Deutschland/Österreich/Schweiz ist es sehr schwierig, Winterpilze zu
finden. Zum einen kann der Schnee das Auffinden unmöglich machen, es sei
denn, man weiß immer den entsprechenden Wachstumsplatz vom Vorjahr, und zum
anderen gibt es nur zwei wirklich gute Winterpilze, die einen Frost
vertragen. Dies sind der Samtfußrübling und der Austernseitling. |
Gibt es tödlich giftige Täublinge? |
In unserer
Regionen Mitteleuropas sind keine gefährlich giftigen Arten bekannt. Dies
gilt nicht in Nordamerikanischen- oder Asiatischen Gebieten. Dort existiert
der Gifttäubling = RUSSULA SUBNIGRICANS. Dieser löst wie
der Grünling Rhabdomyolyse = Muskelzersetzung aus. Verursacht durch
die Cycloprop-2 ene-Karbonsäure. Latenzzeit 30 Min. bis 2 Stunden mit
folgenden Begleiterscheinungen: Erbrechen, Durchfall, Übelkeit, brauner Urin,
Zerfall der quergestreiften Muskulatur, auch Nierenversagen möglich. |
Gibt es wirklich keine giftigen
Röhrenpilze? |
Ja und Nein! Es
gibt keine tödlich giftigen Röhrenpilze aber einige giftige Arten. Der
Giftigste davon - er verursacht langanhaltend Magen- und Darmstörungen - ist
der Satansröhrling (rote Röhren, heller Hut). Er enthält das
Gift Glycoprotein
Bolesatin. Gefolgt von verdächtigen
roten Röhrenpilzen wie Purpurröhrling und dem mit Alkohol giftigen
Netzstieligen Hexenröhrling. Der Schönfußröhrling (gelbe Röhren, rote dicke
Stielbasis) ist meist bitter, kann aber auch in einer milden Form auftreten
und verursacht eintägige Magen- und Darmstörungen mit Unwohlsein. |
Gibt es wirklich nur eine Handvoll
tödlich giftiger Pilze? |
Nein! Weiße-,
Kegelhütige- und Grüne Knollenblätterpilze sind dafür bekannt, dass sie
tödlich wirken. Es gibt aber auch noch viele Rauköpfe, Risspilze,
Trichterlinge und andere Gattungen, die tödliche Gifte enthalten. Grob
geschätzt mehr als 150 Arten! Also ein nicht bekannter Pilz muss immer als
tödlich giftig eingestuft werden. Nur so können Todesfälle oder Erkrankungen
vermieden werden. |
Gibt es wirklich so viele essbare Pilzarten wie in den
Pilzportraitseiten angegeben? |
Ja! Das heißt
aber nicht, dass alle als Speisepilze dienen. Viele Arten könnten gegessen
werden, schmecken aber nicht. Wir haben hier nur eine Angabe gewählt, die aus
derzeitigem kulinarischem und wissenschaftlichem Stand der Zeit besteht.
Dieses kann sich durchaus immer wieder ändern. |
Gibt es Zuchtkulturen für
Steinpilze? |
Ja, sie wurden
schon erfolgreich gezüchtet. Aber nur in sehr geringen Mengen. Eine
Wirtschaftlichkeit war aufgrund der extremen Schwierigkeiten und nur geringer
Ernte uninteressant. Pilze wie Steinpilze oder Pfifferlinge, die eine
Symbiose mit einem entsprechenden Baum eingehen und auch entsprechende
günstige Bodenverhältnisse benötigen, um Fruchtkörper zu tragen, sind schwer
zu züchten. Nicht immer will der Baum eine Symbiose eingehen! |
Haben die Mondphasen mit dem
Pilzwachstum etwas zu tun? |
Nein! Nach
bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen gibt es keinen Zusammenhang
zwischen Pilzwachstum und Mondphasen! Doch laut einer Auswertung von 30
Jahren Pilzkontrolle und den hierbei vorgelegten Pilzen ergab eine neue
Berechnung folgendes: Zunehmender Mond bedeutet erhöhtes Pilzwachstum, das
Maximum ist bei Vollmond erreicht und sinkt bei abnehmendem Mond. Schön und
gut, das denken wir genauso. Doch wurde bei dieser Berechnung der Faktor
Mensch nicht berücksichtigt! Schon der allgemeine Glaube sorgt dafür, dass
bei abnehmendem Mond weniger Leute zum Pilzesuchen gehen als beim
zunehmenden. Deshalb kann diese Auswertung nicht als korrekt angesehen
werden. Die Witterungsverhältnisse - wie Feuchtigkeit, Wärme, Jahreszeit sind
wesentlich entscheidender für das Pilzwachstum und trotzdem ist unsere
persönliche Meinung und Feststellung, dass es durch die Mondphasen gewisse
Beeinflussungen gibt (eventuell bei Röhrlingen). Aber das soll jeder für sich
entscheiden - wissenschaftlich gesehen gibt es keinen Zusammenhang! |
Hat es Sinn Pilze zu schützen? |
Nicht wirklich,
da Pilze Fruchtkörper und keine Tiere sind! Wenn der letzte Apfelbaum seiner Art so
geschützt wird, dass man ihm eine Plastikfolie komplett überzieht, so ist es
erst sicher, dass er der letzte seiner Art bleiben wird. Kein Tier kann seine
Äpfel mit deren Samen fressen und weiterverbreiten, sodass er dann
zwangsweise Aussterben muss! Das vorsichtige Ernten von Pilzen schädigt das
Pilzmyzel nicht oder kaum, so eine Schweizer Studie. Wichtig wäre aber die
Pilze in offenen Körben zu befördern, damit die Pilzsporen während einer
Pilzwanderung sich weiter ausbreiten dürfen. Ebenso wichtig wäre ein
Zurückbringen von Putzresten in den Wald. |
Ich habe durch Pilzgenuss
Bauchschmerzen, obwohl sichergestellt war, dass alle essbar sind. Gibt es
Pilze die für sehr junge Menschen unverträglich sind? |
Es gibt Personen,
die vertragen grundsätzlich keine Pilze und bekommen entweder Bauchschmerzen
oder grippeähnliche Beschwerden. Das muss aber nicht heißen: «Du darfst nie
mehr Pilze essen». Sondern es bedeutet, du solltest so wenig wie möglich
davon essen. Mit zunehmendem Lebensalter verbessert sich meist die
Pilzverträglichkeit. Der Magen reagiert oft in jungen Jahren noch empfindlich
und in 10 Jahren bekommst du, wie man so gern sagt, einen Saumagen. Das
heißt, er hat sich an so viel gewöhnt, dass auch Pilze in normalen Mengen ihm
nichts mehr ausmachen. Versuche auch mal Pilzpulver. Dieses hat nämlich den
Vorteil, dass es nicht mehr zerlegt werden muss, sondern sofort geschmacklich
im Gericht verteilt wird. Damit kannst du auch testen, ob es nur an der
Unverträglichkeit des Chitinpanzers der Pilze liegt oder ob du allergisch
gegen das Pilzeiweiß bist. Letzteres ist sehr selten. Mein Tipp! Wenn du
Pilzgeschmack liebst, lasse dich nicht von deinen Ängsten steuern, du
könntest sonst wieder Bauchweh bekommen, sondern verzehre einfach weniger
Pilze. |
Ich habe Korallen gegessen, die teilweise bitterlich waren,
woran liegt das? |
Korallen werden
im Alter an den Spitzen bitterlich. Gut ist es die Spitzen wegzuschneiden,
dadurch vermeidet man Bitterkeit beim Verzehr. Auch ein Geschmacks-Test an
den Spitzen kann helfen, ob das Grenzalter zur Bitterkeit schon erreicht ist. |
In der Schweiz gibt es
Pilzkontrollstellen. Gibt es sie auch in Deutschland? |
Leider gibt es bei
uns keine fest eingerichteten Pilzkontrollstellen wie in der Schweiz. Dort
werden Pilzsachverständige bezahlt, um eine ständige Pilzberatung zu
gewährleisten. In Deutschland gibt es nur sehr wenige Städte, die
Pilzberatungen fördern, sodass meist nur Pilzvereine ehrenamtlich diese
Beratungen durchführen. |
Ist das Aufwärmen von Pilzen
erlaubt? |
Pilzgerichte
können bis zu 24 Stunden im Kühlschrank in Plastik oder Porzellangeschirr
aufbewahrt und dann wieder aufgewärmt werden. Nur Metallaufbewahrungsbehälter
wie Kupferpfanne, Alugeschirr usw. sind tabu! Sie verursachen durch Oxydation
mit den Pilzinhaltsstoffen Giftstoffe, die krank machen können. Wir kennen
Personen, die Pilze nach sechs Tagen noch aufgewärmt hatten, ohne Probleme zu
haben. Davon raten wir aber generell ab, weil sicherlich
Eiweißzerfallsprodukte entstanden sind. Wenn, dann schon die zubereiteten
Pilze einfrieren und bei Bedarf wiederverwenden. |
Ist das Berühren von Giftpilzen
gefährlich? |
Meistens Nein!
In unserer Region ist es die Wolfsflechte (Lichte), die einen Hautausschlag
bzw. allergische Reaktionen bei Berührung verursachen kann. Eine weitere
Ausnahme wäre eine in Japan und Korea vorkommende Art, die Giftfeuerkoralle.
Sie führt auch bei Berührung zu Vergiftungen. Bei sonstigen Giftpilzen sind
die darin haftenden Sporen ungefährlich, da sie nicht durch die Magensäure
aufgelöst werden können. Der Pilz-Saft beim Zerdrücken von Pilzen (z.B.
Grüner Knollenblätterpilz) ist dagegen giftig. Hände waschen, wenn der Pilz
zerdrückt wurde, sonst kann es zu leichten aber nicht tödlichen Beschwerden
kommen. |
Ist das Gegengift für tödlich
giftige Knollenblätterpilze wirklich das Gehirn von Wildhasen oder Rehe? |
Quatsch! Diese
Story stammt aus-folgenden Beobachtungen: Manche Tiere wie Rehe oder Hasen
können ohne Schaden tödlich giftige Pilze verzehren. Sie entwickeln beim
Verzehr Enzyme, die dieses Gift in unschädliche Substanzen umwandelt. Der
Mensch hat diese Veranlagung nicht. Auch wurde bisher kein Erfolg erzielt,
dieses Enzym oder diesen Wirkstoff aus diesen Tieren zu gewinnen. In dieser
Hinsicht steckt unsere Wissenschaft noch in den Kinderschuhen. Mal sehen ob
sich irgendwann etwas finden lässt, aber zurzeit gibt es keine Gegenmittel;
nur leberschützende Medikamente oder Lebertransplantation! |
Ist der Gallenröhrling (Bitterling)
giftig? |
Ja! Nach
neuesten Erkenntnissen sind auch Giftstoffe in den Gallenröhrlingen gefunden
worden. Nicht nur die Bitterstoffe machen ihn also ungenießbar. Er ist auch
giftig und in größeren Mengen genossen führt er bei empfindlichen Personen zu
Erkrankungen! Es gibt zwar Personen, die verspeisen diese Pilze und finden
sie wohlschmeckend. Etwa 1 % der Bevölkerung fehlt der Geschmackssinn für
Bitterkeit, weshalb sie diesen Pilz essen, ohne seine Bitterkeit zu spüren.
Hinweis! Nur die Giftstoffe werden durch langes Kochen gemindert, nicht
jedoch seine Bitterkeit! Verwechslungen mit dem Steinpilz kommen sehr häufig
vor. Wer sich nicht sicher ist, sollte einfach ein kleines Stück des Pilzes
im Wald probieren. Ist dieses Stück bitter, einfach wieder ausspucken, es passiert
nichts! |
Ist der Hallimasch geschmacklich
besser als Stockschwämmchen und Rauchblättrige Schwefelköpfe? |
Reine
Geschmackssache - wir finden, dass Stockschwämmchen und Rauchblättrige
Schwefelköpfe «Klasse 1» Pilze sind; Hallimasch dagegen nur «Klasse 2». Dies
kann aber durchaus an dem 20 Minuten langen Abkochen liegen, hierbei gehen
viele Geschmackspunkte verloren. |
Ist der Kahle Krempling wirklich
tödlich giftig? |
Schwierige
Frage, da es bisher nur einen nachgewiesenen Todesfall so um 1943/44 gegeben
hat. Aber vorher oder seither sind keine weiteren Fälle bekannt! Im
Extremfall zum Überleben würden wir jedem empfehlen, diesen Pilz gekocht -
nie roh, da roh giftig - zu verwenden! Ansonsten Finger weg, es gibt genügend
andere Pilze. Deswegen bitte keine Selbstversuche machen, um einen tödlichen
Beweis mit dem eigenen Vergiftungs-Tod zu erbringen. Das gilt übrigens auch
für alle, die Selbstversuche machen - diese enden oft anders als erwartet.
Hierzu gibt es einen guten Spruch: Es gibt junge, mutige Pilzprofis aber
nicht alte, mutige Pilzprofis! |
Ist der Kampfermilchling wie der
Maggipilz in größeren Mengen giftig? |
Nein! Unsere
Freunde und wir essen den Kampfermilchling als Mischpilz auch in größeren
Mengen. Ein Unwohlsein ist uns vollkommen unbekannt! Der Maggipilz hingegen
verursacht in größeren Mengen genossen Übelkeit. Als Würzpulver soll er gute
Dienste leisten. Wir verwenden ihn nicht, weil wir auf Giftpilze generell
verzichten! |
Ist die Bestimmung der Pilze über
einen Pilzschlüssel noch sinnvoll? |
Nicht ganz! Wer
sicher in eine Richtung einen Pilz oder seine Gattung bestimmen will kann von
über 3600 Pilzarten über die App oder Pilz-Suchmaschine (www.123pilze.de), diese sicherer
ermitteln. Der herkömmliche Pilzschlüssel (max. 300 Arten-Bestimmung) aus
Büchern wird durch moderne Computer-Technik ersetzt. Bestimmungs-Schlüssel in
der Pilz-Mikroskopie hingegen ist weiterhin sinnvoll und bisher nicht (noch
nicht) ersetzbar. |
Ist die Breitblättrige Glucke
essbar? |
Ja! Durch eine
besondere Zubereitung ist auch dieser Pilz gut. Versuche diesen Pilz mit Ei,
Hackfleisch, Gewürzen, Semmelbrösel, etwa so wie eine Frikadelle
(Fleischpflanzerl) zu braten; er wird dann kulinarisch brauchbar! Weiter
Möglichkeit wäre Ihn in Butter zu rösten bis er knusprig ist, auch gut! |
Ist die Radioaktivität in den
Pilzen wirklich so gefährlich? |
Die natürliche
Radioaktivitätsbelastung beträgt etwa 2,5 mSv (mSv = Millisievert) im Jahr.
Im Schwarzwald bis zu 5 mSv. In einigen Gegenden auf diesem Planeten sogar
bis 200 mSv im Jahr. Arbeitsrechtlich darf die Dosisleistung 20 mSv pro Jahr
= 10 μSv/h (bei 2000 Arbeitsstunden), nicht überschreiten. Aus Essen und
Trinkwasser nehmen wir etwa die natürlichen Radionnuklide K40 (im Kalium) u.
C14 (Kohlenstoff) von 0,3-0,60 mSv auf. Zusätzliche Belastung: Röntgen der
Lunge max. 0,2 mSv. Zusätzliche Belastung: Fall-out 60er Jahre max. 0,25 mSv.
Zusätzliche Belastung: Kernanlagen max. 0,5 mSv. Zusätzliche Belastung:
Fernsehen, Geräte... max. 0,02 mSv. Zusätzliche Belastung: Flug Europa
Amerika ca. 0,05 mSv. Beispiel eines Messergebnisses aus dem Bayerischen Wald
(Gebiet Freyung Grafenau) bei Pilzen vom Bayerischen Landesamt für Umwelt
gemessen. K40 zwischen 70 und 165 Bq (kg) (Bq = Becquerel) natürliche
Radioaktivität des Kaliums sowie unnatürliches Cäsium (Cs 137) zwischen 3 und
320 Bq (kg) stochastisch gesehen hat eine Aufnahme von 80 000 Bq (Cs 137) in
etwa eine Strahlenbelastung von 1 mSv zur Folge. Vergleich: Statt einem Flug
nach Amerika hin und zurück = 0,1 mSv = etwa 8 000 Bq Cs 137 per Nahrung
aufgenommen, könnten die höchst belasteten Pilze des östlichen Bayerwaldes
von 320 Bq (kg) (Cs 137) in einer Menge von 25 kg verzehrt werden. Bei
Rotfußröhrlingen wurde eine Belastung von 2,34 Bq (Cs 137) gemessen, hier
dürften theoretisch 3 419 kg verzehrt werden, wenn auf einen Amerikaflug
verzichtet wird. Der Schwellenwert, wann eine Reaktion, z.B. erhöhtes
Krebsrisiko eintritt, ist leider nicht berechenbar. Deshalb sollten die
Belastungen so niedrig wie möglich gehalten werden. Dies gilt natürlich auch
für Schwermetallbelastungen und andere Umweltgifte. |
Ist ein Silberlöffel oder eine
Zwiebel ein sicheres Erkennungszeichen für Giftpilze im Pilzgericht? |
Nein! Es ist
Quatsch! Ein Grüner Knollenblätterpilz wird nie einen Silberlöffel oder eine
Zwiebel verfärben, aber mit Sicherheit dein Gesicht und zwar in GELB.
Absolutes Leberversagen und absolut tödlich! |
Ist ein wiederholtes Einfrieren von
Pilzen möglich? |
Nein! Aufgetaut
und anschließend gekochte Pilze dürfen zwar noch einmal innerhalb 24 Stunden
aufgewärmt werden, aber bitte nicht mehr neu einfrieren. Irgendwann ist jede
Behandlung eine Behandlung zu viel. |
Ist es gefährlich, wegen der
Fuchsbandwurmgefahr in den Wald zu gehen? |
Nein! Es ist
erwiesen, dass es keine höhere Erkrankungsrate von Waldarbeitern, Förstern
oder Pilzsammlern gibt. Dagegen besitzen 70 % aller Erkrankten Haustiere wie
Hunde, Katzen usw. den Fuchsbandwurm. Sie werden wohl hauptsächlich die
Überträger des Fuchsbandwurms sein! Seit 1981 erkrankten 560 Menschen in
Europa. In der Regel ist diese Erkrankung tödlich - einzige mögliche
lebensverlängernde Behandlung wäre Operation oder Antiwurmmedikamente. Nur
ein Arzt kann in dieser Hinsicht die Behandlungsmöglichkeit festlegen. |
Ist Pilze suchen gesund? |
Auf jeden Fall!
Es stärkt enorm das Immunsystem. Pilze suchen ist Waldbaden pur. Das heißt,
in einem von Umweltgiften gefilterten und sauerstoffangereicherten Wald
spazieren zu gehen, sich zu bücken um Pilze zu ernten stärkt ungemein den
menschlichen Körper und dessen Geist. Gesamtvorteile:
1) … erhöhte Sauerstoffzufuhr und die ätherischen Substanzen die im Wald
gebildet werden stärken das Atmungs- und Kreislaufsystem. Soll auch gegen
Krebsprävention bzw. zur Begleittherapie von Tumortherapien gute Wirkungen
erzielt haben. 2) … die Bewegung auf unebenen Waldboden stärkt das
Muskelsystem des Körpers. 3) … die Konzentration bei der Suche auf
verschiedenen unterschiedlichen Bodenfarben stärkt das Konzentrations-, Denk-
und Sehvermögen. 4) … die Ruhe im Wald führt zur totalen geistigen Entspannung
und ist besonders gut für Erkrankungen wie z.B. Burnout, Depressionen, Demenz
usw ... geeignet. Aus diesem Gründen gibt es in Kanada Mangerseminare, indem
Pilze suchen als Hauptinhalt gilt. Einige Kurkliniken haben ebenfalls dieses
Konzept bereits aufgegriffen und angewendet. |
Ist Pilze suchen in der Nacht
erlaubt? |
Nein! Zum Schutz
der Tiere und deren nächtlicher Ruhe, ist das Betreten des Waldes nach
Dunkelheit verboten. |
Ist Pilzpulver besser als
getrocknete Pilze? |
Ja. Wir finden
Pilzpulver die idealste Art der Pilzkonservierung und Verwertung. Je mehr
Arten im Pilzpulver enthalten sind, desto besser ist die Würze für Soßen
aller Art. |
Ist wegen der radioaktiven
Verstrahlung das Sammeln von Pilzen in Polen gefährlich? |
Polen - kein
Problem - keine besonders hohe Strahlung! Nur keine Pilze kaufen außer von
Einheimischen! Gerne werden von russisch-verstrahlten Gebieten Pilze
importiert. Am besten selbst in Polen Pilze suchen. Tipp: Einheimische
mitnehmen! |
Kann auch ich Pilzsachverständiger
werden? |
Ja klar! Jeder
ab 18 Jahren kann Pilzsachverständiger werden. Wichtigste Voraussetzung:
Kenntnisse aller Gattungen und Unterarten, aller Giftpilze und deren
vollständige Erkennungsmerkmale, Kenntnisse der Gesetze und Verordnungen
sowie über die Zubereitung und Zucht von Pilzen als auch über mögliche
Krankheiten. Besuch des Fortgeschrittenenseminars II mit anschließender
theoretischer, mündlicher und praktischer Prüfung. |
Kann der Butterröhrling Allergien
auslösen? |
Ja - laut
allgemeiner Literatur mag das so sein, aber wir essen Butterröhrlinge schon
seit Jahrzehnten und stellten nie allergische Reaktionen fest. Leider kann
jeder Pilz Allergien auslösen. Sollte dies bei dir der Fall sein, musst du
wohl oder übel auf Pilzgerichte verzichten. Oft ist es aber nur Einbildung
oder Angst, die solche Allergien auslösen. |
Kann der Maggipilz als Würzpilz in
geringen Mengen Verwendung finden? |
Laut allgemeiner
Literatur: JA; wir sagen NEIN! Der Bruchreizker (Maggipilz) schmeckt nach dem
Trocknen nur muffig-erdig, deshalb keinesfalls verwenden. Wir vermeiden
grundsätzlich jeden Pilz, der in größeren Mengen giftig wirkt. Vielleicht ist
das der Grund, warum wir noch nie ein Problem wie Bauchweh, Unwohlsein oder
Ähnliches hatten. Es gibt genug Speisepilze, weshalb sollten wir giftige
essen? |
Kann die Suchmaschine/App die wissenschaftliche Fachliteratur
ersetzen? |
Nein! Auf keinen
Fall! Viele Arten können nur mit speziellen Fachbüchern und deren Schlüsseln
genauer bestimmt werden. Bei speziellen Pilzarten dient die Suchfunktion nur als
Annäherung zu diversen Pilzarten. Viele können ohne mikroskopische
Untersuchung nicht bestimmt werden. In vielen Vereinen wie DGfM = Deutsche
Gesellschaft für Mykologie e.V., BMG = Bayerische Mykologische Gesellschaft
e.V., VSVP = Verband Schweizerischer Vereine für Pilzkunde, ÖMG =
Österreichische Mykologische Gesellschaft … usw… werden hierzu
Tagungen/Schulungen/Infoabende angeboten. Wir empfehlen deren Nutzung! |
Kann ein Waldbesitzer das Betreten
seines Waldes verbieten, damit man keine Pilze suchen kann? |
Ja und Nein!
Jeglicher Wald - außer Naturschutzgebiet oder mit Zaun eingegrenzter Wald -
darf bis zur Dämmerung frei betreten werden (gilt nur für Deutschland, andere
Länder haben andere Gesetzgebungen). Pilze dürfen in selbstverwertbarer Menge
mitgenommen werden. Das Betretungsrecht kann durch Arbeiten im Wald
(Holzfällarbeiten, Bepflanzung…) durch den Waldbesitzer zeitlich eingegrenzt
werden. Die Bewirtschaftung hat Vorrang. Auch wegen der Unfallgefahr bei
Baumfällarbeiten sollte dieser Bewirtschaftungsbereich weiträumig gemieden
werden. Ansonsten gilt immer freies Betretungsrecht durch Gesetz geregelt! |
Kann es sein, dass ein Teil des
Pilzes giftig und ein anderer Teil essbar ist, wie zum Beispiel der
Fliegenpilz, wenn die Haut abgezogen wird? |
Eigentlich Nein!
Ist ein Pilz essbar, ist er in allen Teilen essbar. Ist ein Pilz giftig, ist
die Konzentration des Giftes in den einzelnen Teilen oft unterschiedlich!
Beim Fliegenpilz spielen gleich zwei Faktoren eine Rolle. Zum einen wurden
Fliegenpilze gefunden, die fast keine Giftstoffe enthielten, ein anderes Mal
wieder war die Giftkonzentration (Ibotensäure)
extrem hoch. Auch findet eine besonders starke Anreicherung mit Giftstoffen
in der Huthaut statt! Oder betrachten wir die Stinkmorchel: Als Hexenei ist
sie ein guter Speisepilz und später ist sie ungenießbar. Warum wohl? Ganz
einfach, wer will schon einen solchen Stinkkolben essen? Giftig wäre der Pilz
erst, wenn er sich aufgrund seines Alters zersetzen würde! |
Kann ich durch die App
(Suchmaschine) alle Pilze 100%-ig bestimmen? |
Nein! Viele
Pilze können nur sicher in einer mikroskopischen Untersuchung bestimmt
werden. Nichts desto trotz soll ja die Suchmaschine nicht das Mikroskop
ersetzen, sondern nur als Hilfsmittel in eine etwaige Richtung geben. Sie
ersetzt aber durchaus die alten Pilzschlüsseln von Büchern. |
Kann ich EHEC bekommen beim Verzehr
von Waldpilzen? |
Ein EHEC
(enterohämorrhagische Escherichia coli) Fall ist durch Pilzgenuss von
Waldpilzen noch nie bekannt geworden. Du kannst bedenkenlos Pilze sammeln und
verzehren. Waldpilze sollen wegen anderen Gefahren wie Fuchsbandwürmer,
Tollwut und diversen Verunreinigungen immer gut geputzt und nur gegart (mind.
5 Min. Braten/Kochen) verzehrt werden. Auf Wiesen gesammelte Pilze, die mit
Fäkalien gedüngt wurden, ist ein Gesundheitsrisiko sicherlich nicht
ausgeschlossen, jedoch bisher nicht bekannt. Auch verunreinigtes Wasser bei
Zuchtpilzarten kann im Extremfall zu EHEC führen, es wird aber besonders
darauf geachtet, dass dies nicht passiert. |
Kann ich Hallimasch auch ohne
Abkochen verwenden? |
Auf den Versuch
kommt es an. Wenn du sie allein verspeist, kannst du es ruhig mal
ausprobieren. Die schlimmsten Folgen wären Durchfall oder etwas Übelkeit und
Bauchweh. Die meisten Personen haben absolut keine Probleme, auch ohne
vorheriges Abkochen Hallimasch zu essen. Andere dagegen leider schon. |
Kann ich Nebelkappen ohne Gefahr
der Unverträglichkeit essen? |
Nein! Es wurden
mutagene (zellverändernde) Stoffe gefunden (Lyophyllin und Connatin). Von
einem Genuss raten wir ab. Sie sind keine besonders guten Speisepilze. Wir
verglichen sie mit Zuchtchampignons aus der Dose. |
Kann ich sicher sein, dass meine
gefundenen Pilze essbar sind, wenn ich sie in einer Pilzberatungsstelle oder
von einem Pilzsachverständigen resp. Pilzkontrolleur überprüfen lasse? |
Ja!
Pilzsachverständige (D, A) und Pilzkontrolleure (CH) müssen durch eine sehr
schwierige theoretische und praktische Prüfung ihren Kenntnisstand beweisen.
Bei der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (DGfM) müssen sie außerdem
Fortbildungsseminare und in der Schweiz Wiederholungskurse besuchen. Ein
Pilzsachverständiger wird nur zweifelsfrei bestimmbare Pilze zum Genuss
freigeben. |
Kann man einen Hautpilz bekommen,
wenn giftige Pilze angefasst wurden? |
Auf keinen Fall.
Berührung ist absolut ungefährlich! Sogar die Sporen sind unverdaulich und
daher ungiftig. Hautpilz ist eine ganz andere Pilzart wie Großpilze! |
Kann man Pilze in Essig und Öl
einlegen? |
Ja, diese
Methode ist eine sehr gute Konservierungsmöglichkeit. In einem Topf mit 0,5
Liter Weinessig, 0,5 Liter Weißwein, 2 Knoblauchzehen (fein zerhackt), 1
Esslöffel Salz, 1 Esslöffel Koriander, etwas Muskatnuss (gerieben), ein wenig
Pfeffer, ca. 15 Min. kochen lassen. Gleichzeitig dazu in einem Tee-Ei: 5
Nelken, 5 Wacholderbeeren (zerdrückt), etwas Rosmarin, sowie 3 Lorbeerblätter
mitkochen lassen. Anschließend die Pilze entnehmen, abtropfen lassen und in
ein Glas füllen. Mit kalt gepresstem Olivenöl auffüllen, bis die Pilze
überdeckt sind - fertig! Haltbarkeit:
Einige Monate. |
Kann man zu viele Pilze auf einmal
essen? |
Ja und Nein!
Chitin lässt die Pilze schwer verdaulich werden, d.h. sie können nicht
vollständig von den Magen- und Darmsäften aufgelöst werden. Dadurch gehen sie
genauso wieder raus aus dem Darm, wie sie gegessen wurden. Dennoch! Ein hoher
Ballaststoffanteil reinigt den Darm, und die enthaltenen Vitamine und
Mineralstoffe sind doch gesund. Wer Magendrücken auf Pilze bekommt, sollte
nicht allein den Pilzen, sondern der kompletten, oft zu üppiger Mahlzeit die
Schuld geben. |
Können alle Röhrlinge roh gegessen
werden? |
Nein! Auf keinen
Fall. Viele Röhrlinge enthalten den gelben Farbstoff Xerocomsäure. Bei
unzureichender Garung treten Schindel, Kreislaufprobleme, Übelkeit,
Erbrechen, Durchfall mit Elektrolytverlust auf. Die Latenzzeit kann zwischen
1-6 Stunden betragen. Deshalb Röhrenpilze und viele andere Pilze nie roh
essen! Ausnahme Steinpilz und sogar diese wird von einigen Personen nicht
vertragen! |
Können andere Hexeneier wie z.B.
das der Hundsrute, Gitterpilz oder Tintenfischpilz auch zu Speisezwecken
verwendet werden? |
Bisher Nein!
Diese Hexeneier gelten zwar nicht als giftig, aber alle als ungenießbar.
Bitte keine Selbstversuche! Es gibt immer noch unbekannte Giftstoffe!
Bestimmt haben schon einige neugierige Biologen Tests nach Giftstoffen
durchgeführt und den Pilz selbst probiert. Wäre einer wirklich essbar und
gut, würde dies bekannt sein. |
Können angeschimmelte Pilze
gegessen werden, wenn der Schimmel großflächig weggeschnitten wird? |
Nein! Einige
Schimmelarten geben Giftstoffe ab, die den ganzen Pilz verseuchen.
Verschimmelte Pilze immer stehen lassen oder wegwerfen! Ein noch nicht
sichtbarer Schimmel bildet aufgrund der noch geringen Ausbreitung keine
Gefahr! |
Können auch essbare Pilzarten
giftig werden? |
Ja! Bei jedem
Pilz, der falsch gelagert wurde, zersetzt sich das Eiweiß. Es wirkt dadurch
toxisch (giftig). Die Plastiktüte ist der Tod eines jeden Pilzes - der Pilz
muss atmen können. Deshalb Körbe oder ähnliches beim Sammeln verwenden. Nach
dem Sammeln die Pilze immer gleich putzen und in den Kühlschrank stellen.
Wurmlöcher sollen möglichst entfernt werden. In ihnen befinden sich
Bakterien, die vom Wurm übertragen wurden. Diese beschleunigen den
Fäulnisprozess. Pfifferlinge sollten nicht länger als 4 bis 5 Tage, alle
anderen Pilze höchstens 24 Stunden im Kühlschrank gelagert werden. |
Können essbare Pilzarten bitterlich
schmecken? |
Ja! Gelegentlich
könnten harzige, bitterliche Stoffe durch Substrat oder Symbiosepartner
aufgenommen werden. Eine Vergiftung diesbezüglich ist uns nicht bekannt.
Dennoch sollten solche Pilze niemals verzehrt werden. Ein Pilzgericht mit
Bitterkeit sollte immer entsorgt werden. |
Können Fliegenpilze gegessen
werden? |
Fliegenpilze
werden mit besonderer Zubereitung in osteuropäischen Ländern gegessen. Es
wird angenommen, dass die enthaltenen Nervengifte im Fliegenpilz regional
sehr schwanken. Eine tödliche Wirkung ist zwar äußerst selten, da aufgrund
Erbrechens der Pilz schnell den Körper wieder verlässt. Es ist aber immer
möglich, dass der Genuss zum Tode führt, vor allem wenn der Organismus
aufgrund einer anderen Erkrankung geschwächt ist. Das Abziehen der Huthaut
bringt nichts! |
Können Hexeneier
der Stinkmorchel als Hautpflegemittel verwendet werden? |
Ja! Die
gallertartige Masse des Hexenei´s hat eine unglaubliche Eigenschaft! Reibt
man es (frisch) auf Hände und Gesicht, so wird die Haut unverzüglich cremig,
geradezu seifig-weich. Die Gallerte ist extrem feuchtigkeitsbindend; diese
Wirkung hält auch nach Stunden noch an. |
Können Pilze auf dem Grill gebraten werden? |
In der Regel ja!
Man beachte aber, dass einige Pilzarten wie Rotstieliger Ledertäubling
längere Garzeiten benötigen. Hierzu gab es schon schwere
Magen-Darm-Störungen. |
Können Pilze einen Pilzbefall
bekommen? |
Es gibt über 1
Million Schimmelpilzarten. Einige davon sind essbar, wie die im Schimmelkäse
oder der Hefe. Leider sind die meisten anderen GIFTIG, vor allem Gen-giftig.
Das heißt, du bekommst Krebs, weil sie deine Zellen verändern. Lebensmittel
so wie natürlich alle Pilze, die Pilzbefall haben, sollten nicht mehr
gegessen werden! |
Können Pilze in
Stofftaschen gesammelt werden? |
Im Prinzip ja,
da Stofftaschen atmungsaktiv sind. Dennoch empfehlen wir offene und
weitmaschige Pilzkörbe. Die Pilze werden geschont und luftig transportiert.
Außerdem entweichen die Sporen sofort wieder durch die Öffnungen. Auch
Plastikeimer sind völlig ungeeignet. Dort kann es zu einem Hitzestau kommen
und die Pilze verderben. Außerdem wird hier jeglicher Sporenabwurf nach außen
verhindert. |
Können Pilze Krebs oder andere
Krankheiten bekämpfen? |
Ja! Es gibt
viele Vitalpilze (Heilpilze), die Krankheiten bekämpfen oder lindern. Aids,
Diabetes, Hämorrhoiden, Verstopfung, Tumore sind nur wenige davon. Sie gelten
in unseren Regionen als Vitalpilze zur homöopathischen oder naturkundlich
begleitenden Behandlung von Erkrankungen oder zur Stärkung des Immunsystems. |
Können Pilze nach dem Einfrieren
bitterlich werden? |
Es ist durchaus
möglich, dass leichte Bitterkeit durch Einfrieren entstehen kann. Dies tritt
zwar meist bei Pfifferlingen auf, kann aber auch bei Maronenröhrlingen oder
anderen Mischpilzen auftreten. Es ist zwar harmlos, dennoch
geschmacksstörend. Einzige Abhilfe: beim nächsten Mal die Pilze blanchieren,
das heißt etwas anbraten (kochen). Noch besser wäre eine komplette
Zubereitung, z.B. mit etwas Sahne und dann einfrieren. Wir garantieren dir,
du hast keine Bitterkeit mehr, zumindest in den ersten 3 Monaten! Und habe
keine Angst, schlecht geworden sind sie sicherlich nicht. Wenn Pilze schlecht
werden, riechen sie unangenehm muffig, stinkend und der Geschmack ist fade -
nicht bitter! |
Können Pilze vom Straßenrand
gegessen werden? |
Nein! Pilze
werden teilweise zur Entseuchung von Böden durch Schwermetalle benutzt, d.h.
sie nehmen Schwermetalle (Kadmium, Quecksilber, Blei...) und andere giftige
Stoffe leicht auf. Pilze deshalb nur im Wald, auf ungespritzten Wiesen oder
eigenen Kulturen verwerten. Eine wenig befahrene Landstraße soll aber kein
Hindernis sein! Autobahnen dagegen sind problematischer. Wenn nur ganz selten
Pilze gegessen werden, ist auch dabei kein gesundheitliches Risiko zu
befürchten. |
Können Schnecken nach Verzehr von
tödlich giftigen Knollenblätterpilzen giftig werden? |
Eine sehr
interessante Frage! Normalerweise haben Schnecken und Insekten Enzyme, die
das Gift von Pilzen für sie unschädlich macht. Wenn aber ein hochgiftiger
Knollenblätterpilz (grün/weiß) von so einer Schnecke verzehrt wurde und sich
diese Substanz noch im Verdauungstrakt befindet, ist es durchaus möglich,
dass dies auch für Menschen noch gefährlich werden kann. Schon wenige
Milligramm vom AMATOXINE PHALLOTOXINE (Alpha-AMANITIN) wirken
organschädigend! Wir sind uns aber sehr sicher, wenn die Schnecke 2 Stunden
Zeit zur Verdauung hat, dass sich dann keine gefährlichen Gifte mehr in ihr
befinden. Entweder wurden diese ausgeschieden oder neutralisiert.
Beruhigender Hinweis! Bisher sind keine Vergiftungsfälle durch den Verzehr
von Schnecken bekannt! |
Lassen sich Steinpilze und
Maronenröhrlinge züchten? |
Steinpilze und
Maronen lassen sich in der Tat nicht züchten, es sei denn man - impft - die
Wurzeln potenzieller Mykorrhiza-Partner und legt anschließend einen
Steinpilzwald an. Diese Methode soll an einigen Orten bereits angewandt
werden, um Trüffel zu gewinnen und Steinpilze zu züchten. Der wirtschaftliche
Erfolg lässt aber meist zu wünschen übrig. |
Meine Kühltruhe/Eisschrank ist 24
Stunden ohne Strom gewesen. Schadet es meinen Pilzen? |
Relativ neue
Kühltruhen/Schränke sind so gut isoliert, dass sie ungeöffnet eine
Innentemperatur nach 24 Stunden noch von - 5 Grad oder niedriger aufweisen.
Das ist noch ausreichend um die Lebensmittel nicht verderben zu lassen.
Ältere Modelle oder ein längerer Zeitraum lassen die darin enthaltenen
Lebensmittel auftauen. Fleisch kann, wenn es gleich gebraten wird, noch
Verwendung finden, Pilze dagegen nicht! Ein Auftauen führt dazu, dass sich
das Pilzeiweiß zersetzt und toxisch (giftig) wirkt. Die beste Überprüfung,
nachdem der Strom wieder da ist: Kühltruhe öffnen und die eingefrorenen Pilze
überprüfen. Sind die Päckchen weich - weg damit! Falsche Sparsamkeit ist bei
drohender Vergiftungsgefahr nicht angesagt! |
Mir geht es nach einer Pilzmahlzeit
nicht gut, was soll ich tun? |
Siehe unter
Pilzgifte! Dort sind alle sofortigen Maßnahmen aufgelistet! Oft ist Panik
fehl am Platz. Die meisten Pilzvergiftungen wurden durch verdorbene Pilze
verursacht. Die Auswirkungen können gleich einer Lebensmittelvergiftung sein.
Auch eine Allergie auf Pilze nach dem Pilzgenuss ist möglich. Aber immer
gilt: Ab zum Arzt! Ein Pilzsachverständiger kann hierbei eine kleine
Beruhigung bringen, wenn ihm Putzreste vorgelegt werden und sie/er eine
tödlich endende Knollenblätterpilzvergiftung oder ähnliches ausschließt. Oder
wenn er/sie Giftpilze mit unangenehmer Wirkung findet, dessen Gifte aber nur
langanhaltende Magen und Darmstörungen verursachen, aber nicht
lebensbedrohlich sind. Übrigens! Sehr schlimm ist es immer, wenn
Vergiftungserscheinungen erst sehr spät auftreten > 6 Stunden nach der
Pilzmahlzeit. Hier liegt meist eine sehr schwere Vergiftung vor. Ein
Arztbesuch ist unumgänglich und es muss vom Schlimmsten ausgegangen werden,
z.B. eine Vergiftung durch einen Knollenblätterpilz! |
Muss ich von
Schnecken angefressene Teile des Pilzes entfernen (ausschneiden)? |
Nein!
Schneckenfraß ist absolut unbedenklich. Alle Bereiche die von Schnecken
überquert wurden oder Teile die von Schnecken angefressen wurden sind fast
steril. Schneckenschleim enthält Antioxidantien und wird in asiatischen
Ländern sogar für die Gesichtspflege verwendet. Dort lässt man zur Pflege
oder Heilbehandlung Schnecken über das Gesicht oder anderen Körperteilen
kriechen. |
Müssen eingefrorene Pilze vor der
Verwendung aufgetaut werden? |
Auf gar keinen
Fall. Ein Auftauen würde dazu führen, dass sich das Pilzeiweiß zersetzt und
toxisch (giftig) wirkt. Eingefrorene Pilze deshalb direkt in die Pfanne und
sofort kochen! |
Nach welchem System wächst das
Myzel? |
Nach dem
Nährstoffprinzip. Das heißt, das Myzel breitet sich in den Richtungen aus, wo
es die besten Bedingungen hat, Mineralien oder Kohlenstoffe zu finden.
Dadurch entstehen auch bei folgezersetzenden Pilzarten (Saprophyten) die
sogenannten kreisförmigen Hexenringe. Bei Symbiose Pilzarten
(Mykorrhizapilze) ist es ähnlich. Diese suchen aber nach Mineralien. Das
Myzel breitet sich in den Richtungen aus, wo es die leichtesten lösbaren
Mineralien findet. |
Pilze am Abend: Schuld für
Alpträume? |
Pilze sind
schwer verdaulich und können schon mal Magendrücken verursachen. Durch dieses
Unwohlsein entsteht Angst. Diese Angst verursacht wiederum Alpträume. Deshalb
sollten spät abends, vor dem Schlafengehen, nicht oder nur wenige Pilze
gegessen werden. Jedoch sind Pilze immens gesund. Ein hoher
Ballaststoffanteil reinigt den Darm und die enthaltenen Vitamine und
Mineralstoffe sind sehr gesundheitsfördernd. Übrigens! Pilze haben auch
andere, teilweise unbekannte Substanzen in sich, die Tumoren und Infekten
vorbeugen! Wer Magendrücken auf Pilze bekommt, sollte nicht allein den
Pilzen, sondern der kompletten, zu üppigen Mahlzeit die Schuld geben. |
Pilze für was? Oder was verursachen
Pilze? |
Essbare Pilze
haben sehr viele Vitamine und Mineralstoffe und sind dadurch sehr gesund -
etwa vergleichbar mit Gemüse. In der Chinesischen Medizin wirken Pilze auch
gegen viele Krankheiten wie Krebs, Diabetes usw... Giftige Pilze hingegen
können von harmlosen Magen- Darm-Beschwerden zu tödlichem Nieren- oder
Leberversagen führen. Psycho-Pilze können rauschähnliche Symptome
verursachen, jedoch auch zu lebenslangen Psychosen (Psychiatrische Klinik)!
Hautpilze können schwere Beschwerden verursachen und auch innere Organe
befallen. |
Schadet das Ausdrehen/Herausdrehen
eines Fruchtkörpers dem Myzel oder ist Abschneiden die bessere Methode? |
Nein! Es ist
vergleichbar mit einem Apfelbaum. Wenn der Apfel samt Stängel vom Baum
gepflückt wird, macht es dem Baum gar nichts aus. Wird aber der ganze Ast
abgebrochen, braucht er länger, bis er sich regeneriert hat. Möglicherweise
kann sogar der Baum absterben und so ist es auch mit dem Myzel. Abschneiden
ist vergleichbar mit Apfel ohne Stängel vom Baum zu pflücken - auch eine gute
Methode! Nur bei Pfifferlingen empfehlen wir das herausdrehen, weil wir
festgestellt haben, dass nach dem Abschneiden der Stielrest verfault und es
länger dauert bis neue nachwachsen. Fazit! Vorsichtiges
herausdrehen ist genauso unschädlich für das Pilzmyzel, wie das Abschneiden! |
Sind alle Pilze radioaktiv
verstrahlt und daher nicht genießbar? |
Nein! Es gibt
Pilze, wie etwa die Maronenröhrlinge, die sehr hohe Cäsiumwerte aufweisen.
Dieser Wert ist von Region zu Region verschieden. Wenn nicht mehr als 20 kg
im Jahr gegessen werden, besteht wenig Gefahr! |
Sind alle
Röhrlinge essbar? |
Nein! Nachweißlich
giftig sind die rotporigen Arten: Satansröhrling, Wolfsröhrling, einige
Purpurröhrlingsarten und der Netzstielige Hexenröhrling. Durchaus kann auch
ein Verzehr geringer Mengen dieser Arten zu keiner Vergiftung führen. Bis auf
dem Wolfsröhrling haben alle diese Arten eine Netzzeichnung am Stiel. Bei den
weiß- und gelbporigen Arten gibt es nur den Schönfußröhrling mit
Netzzeichnung als giftige Art und den Erlengrübling als verdächtige Art.
Ungeniessbar bitter sind Schönfußröhrling, Gallenröhrling und Wurzelnder
Bitteröhrling. Durch diese Infos gibt es einen kleinen Tipp für Sammler
von Röhrlingen: Weiß- und gelbporige Arten sind (fast) immer essbar, wenn
sie mild schmecken (Geschmacksprobe). Rotporige Arten sind nur essbar, wenn
sie keine weißen, grauen und rosafarbenen Hutfarben aufweisen und keine
Netzzeichnung am Stiel zu sehen ist. |
Sind Blautäublinge essbar? |
Ja - er kann
gegessen werden! Aber nur wer Täublinge als Täublinge erkennt, kann alle mild
schmeckenden Arten essen. Wichtig! Täublinge haben sehr brüchiges Fleisch und
brüchige Lamellen, außer dem Frauentäubling (Blautäubling) mit weichen
Lamellen. Weiter haben Täublinge niemals einen Ring und niemals eine Knolle! |
Sind Blutreizker gute Speisepilze? |
Ja! Besonders
geeignet als Bratpilze. In Soße gilt er mehr als Mischpilz. Zu beachten ist
der darin enthaltene Farbstoff. Denn bei den rotmilchenden Reizker-Arten
färbt sich der Urin nach dem Genuss rot. |
Sind Champignons essbar, die
Schimmelansätze zeigen? |
Nein! Schimmel
an Pilzen z.B. Champignons bedeutet immer: Die ganzen verschimmelten Pilze
müssen entsorgt werden. Es entstehen hochgiftige (vor allem) stark
krebserregende Gifte! Auch die nicht betroffenen Pilze haben sicherlich schon
ein Schimmelpilz-Myzel im Inneren. Deshalb würden wir empfehlen auch alle
beiliegenden Pilze, die noch keine Schimmelhaare (Fruchtkörper des
Schimmelpilzes) haben, ebenfalls zu entsorgen! |
Sind die in einem Pilz enthaltenen
Würmer giftig? |
Nein! Es gibt
keinen giftigen Wurm/Larve in einem Pilz. Aber die Bakterien, die dieser Wurm
mitschleift, sorgen für einen schnelleren Eiweißzerfall im Pilz. Deshalb
sollten Wurmlöcher möglichst ausgeschnitten werden. Werden einzelne
übersehen, wird man noch lange nicht krank; aber nicht vergessen: Ausreichend
kochen! |
Sind die Magic-Mushrooms-Pilze
(Drogenpilze) in Deutschland und anderen Ländern wie Österreich und Schweiz
erlaubt? |
Nein! Magic
Mushrooms sind Drogenpilze und fallen in Deutschland und vielen anderen
europäischen Ländern unter das Betäubungsmittelgesetz. Das ist auch gut so,
denn die Gefährlichkeit wird immer unterschätzt. Die Gefahr, eine Phobie zu
bekommen und lebenslang einen psychischen Schaden zu haben, ist häufiger als
du glaubst. |
Sind die Pilzsucher
(Schwammerlsucher) daran schuld, dass es immer weniger Pilze gibt? |
Nein!
Hauptursache ist die Umweltverschmutzung, saurer Regen und die
Waldbewirtschaftung. Durch eine Schweizer Langzeitstudie wurde bewiesen, dass
Pilzsucher zwar den Bestand um etwa 20 % reduzieren. Nach einem Jahr
Nichtbegehung wurde jedoch festgestellt, dass der Ertrag und die
Artenvielfalt wiederhergestellt waren! |
Sind Egerlinge (Champignons)
krebserregend? |
Ja und Nein! Es
wurde festgestellt, dass in allen Champignonarten (Anisegerlinge,
Wiesenchampignon... auch Zuchtchampignon) eine chemische Verbindung vorhanden
ist (auf Kohlenwasserstoffbasis - ähnlich dem Raketentreibstoff, ähnlich
Benzol = Agaritin), der
krebserregend sein soll. Eine Bestätigung der Gesundheitsgefahr liegt nicht
vor, weil bestimmte Giftstoffe in geringen Mengen unschädlich bleiben oder
durch Kochen zerstört werden. Deshalb wird nicht vom Verzehr abgeraten. Das
Gift Agaritin ist nur in Champignons
vorhanden, nicht in andere Pilzarten. Die gesundheitlichen Vorteile durch
Vitamine und dem Mineralgehalt (z. B. auch beim Zuchtchampignon) sind höher,
als die sehr geringe Menge des enthaltenen Giftstoffes. Wenn das so schlimm
wäre, dürften keine Pommes oder Grillsteaks mehr verkauft werden. Hier sind
die Mengen von krebserregenden Stoffen um ein tausendfaches höher! Aber es
darf nicht vergessen werden, dass wildwachsende Champignons (Egerlinge) sehr
hoch mit Cäsium und Schwermetallen belastet sind - gleich dem Maronenröhrling
und dem Semmelstoppelpilz. Pilze sollten aufgrund solcher Belastungen
höchstens 1 x wöchentlich (300 - 400 g) verzehrt werden und im Jahr nicht
mehr als 20 kg. |
Sind Flechten giftig? |
In der Regel
nein! Obwohl es eine sehr giftige Flechte gibt: Die Wolfsflechte! Sie ist
sehr giftig, Zu mindestens bei gewissen Tieren wie Hunde oder Wölfe. Auch
Berührungen können schon allergische Reaktionen auslösen. Die Gelb-Färbung
der Flechte ist auf den Gehalt von Vulpinsäure zurückzuführen. Je älter die
Flechte ist desto höher ist seine Giftkonzentration. Dieses starke Gift wirkt
auf das zentrale Nervensystem. Das Gift wurde früher dem Köder zum Töten von
Füchsen oder Wölfen zugegeben, deshalb der Name Wolfsflechte. |
Sind Lacktrichterlinge
Symbiosepilze oder Folgezersetzer? |
Lange galten alle Lacktrichterlinge als
eine trichterlingsähnliche Pilzgattung und es wurde angenommen, dass diese
ebenso Folgezersetzer (Saprophyten) sind. Nach
aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen wurde festgestellt, dass sie feine
Mykorrhiza um die Wurzeln von Laub- und Nadelbäumen bilden. Sie sind somit
Ektomykorrhizapilze (Symbiosepilze). |
Sind Parasiten Pilze nützlich? |
Parasitäre Pilze
sind eine Art Gesundheitspolizei der Natur, um schwache Organismen zu
zerstören. Sie vernichten lebendes, geschwächtes Leben und erschaffen somit
Platz für neues gesundes Wachstum. Ein gutes Beispiel ist der Hallimasch,
dieser Pilz befällt nur geschwächte oder tote Bäume und sorgt somit Platz für
gesunde Bäume. Schuld an parasitärem Befall ist oft eine Monokultur der
Waldbepflanzung oder mangelnde Waldpflege. In einem gepflegten, gesunden
Waldbestand findet man nur selten parasitäre Pilzarten, weil gesunde Pflanzen
sich durch das eigene Immunsystem davor wehren können. So hart es klingt - so
ist das Leben! Der Schwache stirbt und schafft Platz für neues gesundes
Leben. Dieses gilt für Pflanzen, Tiere und Menschen gleichermaßen. |
Sind Pilze an Kapern zulässig? |
Sicherlich war
die Konservierung fehlerhaft und/oder die Schimmelpilze konnten nicht
vollständig abgetötet werden. Da Schimmelpilze giftig, vor allem gen-giftig
(krebsauslösend), wirken können, sollte die Ware entsorgt werden. |
Sind Pilze für Kleinkinder (Babys)
geeignet? |
Nein! Sehr
schwer verdaulich und für Kindermägen sehr ungesund! |
Sind Pilze für Veganer und
Vegetarier geeignet? |
Wir kennen
einige Veganer, die essen Pilze regelmäßig. Da Veganer keine tierischen
Produkte verzehren, erfolgt gern eine Zubereitung folgendermaßen: Pilze mit
Öl in die Pfanne, Salz, Pfeffer, Knoblauch, Petersilie und Zwiebeln braten.
Mit Wasser etwas ablöschen, eventuell mit Reisstärke oder Maisstärke
verdicken lassen und mit Reis essen. Habe es selbst probiert und denke - gar
nicht schlecht! Pilze sind keine Tiere! Pilze sind Fruchtkörper und wollen
mitgenommen werden! Sie sind vergleichbar mit Baumfrüchten. Deshalb sind
Pilze auch für Veganer oder Vegetarier top geeignet! |
Sind Pilze gesund? |
Ja und Nein!
Pilze besitzen viele Vitamine, wenig Fett und sind vergleichbar mit Gemüse.
Einige Pilze gelten in der Chinesischen Medizin als Heilpilze und werden für
verschiedenste Krankheiten eingesetzt. In der EU/Schweiz/Europa wird dies
(noch) nicht anerkannt. Sie gelten in unseren Regionen als Vitalpilze zur
homöopathischen oder naturkundlich begleitenden Behandlung von Erkrankungen
oder zur Stärkung des Immunsystems. Aber Pilze sind auch radioaktiv und
schwermetallbelastet, weshalb die jährliche Verzehrmenge nicht über 20 kg
sein sollte. |
Sind Pilze leicht kenntlich? |
Es gibt einen
Spruch eines bekannten Mykologen. Wenn in der Natur etwas einfach zu
bestimmen ist, dann ist es garantiert kein Pilz. |
Sind Pilze Pflanzen? |
Nein! Nur Pflanzen können durch
Photosynthese Licht und CO2 in Zucker und Sauerstoff umwandeln. Das können
Pilze nicht. |
Sind Pilze schwer
verdaulich? |
Ja und Nein!
Chitin lässt die Pilze schwer verdaulich sein, d.h. sie können nicht
vollständig von den Magen- und Darmsäften aufgelöst werden. Dadurch gehen sie
genauso wieder raus aus dem Darm, wie sie gegessen wurden. Ein hoher
Ballaststoffanteil reinigt den Darm und die enthaltenen Vitamine und
Mineralstoffe sind gesund. Wer Magendrücken auf Pilze bekommt, sollte nicht
allein den Pilzen, sondern der zu üppigen Mahlzeit die Schuld geben.
Übrigens: Pilze haben auch andere, teilweise unbekannte Substanzen enthalten,
die Tumoren und Infekten vorbeugen! |
Sind Rotkappen giftig? |
Ja! Rotkappen
sind roh genossen durch die enthaltene Xerocomsäure (gelber Farbstoff)
giftig. Aus diesem Grund sollten Rotkappen mindestens 15-20 Minuten gekocht
werden. Es wurde schon festgestellt, dass allergische Reaktionen wie starke
Übelkeit und Erbrechen über mehrere Stunden nach einer Latenzzeit von 1 bis
sogar größer 6 Stunden vorhanden waren. Zwar meist mit gutem Verlauf aber
sehr unangenehm. |
Sollte man lieber einzelne gleiche
Arten für ein Pilzgericht verwenden oder ist ein Gemisch aus verschiedenen
Pilzen besser? |
Wieder mal reine
Geschmackssache! Wir lieber den Geschmack einzelner Pilzarten herausfinden
will soll das tun. Wir finden je mehr verschiedene Pilzarten in einem
Pilzgericht sind, desto besser wird es. Jede Pilzart bringt einen
einzigartigen Geruch und Geschmack mit und wertet dadurch andere Pilzarten
auf. |
Stehen Pilze unter
Artenschutz (Naturschutz)? |
Ja,
dafür gibt es Verordnungen in Deutschland. Einige Pilze stehen unter
Artenschutz und dürfen nicht gesammelt werden - Kaiserling, Trüffel,
Schafporling usw ..., trotzdem ist bei bestimmten geschützten Pilzarten wie
Steinpilz, Pfifferling, Brätling das Sammeln für den Eigenbedarf in normalen
Verzehrmengen erlaubt. Für den Verkauf ist eine Sondergenehmigung notwendig,
die in den Landratsämtern - untere Naturschutzbehörde - beantragt werden
kann. In anderen Ländern Europas gelten andere Bestimmungen. In der Schweiz
und Österreich gibt es entsprechende Artenschutzgesetze je nach Kanton oder
Bundesland. In Holland ist Pilze suchen und ernten verboten. |
Stimmt es, dass
der Fliegenpilz essbar ist? |
Ja!
Es wurden Fliegenpilze gefunden, die nur wenig Ibotensäure (eine nicht
proteinogene Aminosäure) enthielten. Diese ist Hauptsächlich für die
Vergiftung verantwortlich. In osteuropäischen Ländern wird er sogar mit
besonderer Zubereitung gegessen. Mehr jedoch wegen der berauschenden Wirkung.
Da er aber in unserer Gegend viel Ibotensäure und weitere Giftstoffe enthält,
wird vom Genuss abgeraten. |
Stimmt es, dass
der Grünling (Echter Ritterling) tödlich giftig sein soll, obwohl er in
vielen Pilzbüchern als essbar gilt? |
Ja!
Nach einer französischen Studie wurde festgestellt, dass der Verzehr des
Grünlings zu einer sogenannten Rhabdomyolyse (Muskelzersetzung) geführt haben
soll. Einige Todesfälle wurden bereits nachgewiesen! |
Stimmt es, dass der Hallimasch für
Schweine tödlich wirkt? |
Ja!
Durch ein fehlendes Enzym beim Schwein wirkt der Hallimasch tödlich! |
Stimmt es, dass der Weiße Rasling
zu Genveränderungen führen kann, obwohl er in vielen Pilzbüchern als essbar
gilt? |
Ja!
Es wurde durch chemische Untersuchung der Stoff Lyophyllin festgestellt.
Dieser soll DNA-schädigende Wirkung haben, d.h. er könnte unter Umständen
Krebs auslösen. |
Stimmt es, dass die Hirschlausfliege weniger gefährlich ist
als die Zecke? |
Ja,
Hirschlausfliegen können zwar harmlose grippeähnliche Erkrankungen auslösen.
Diese sind aber für einen gesunden Menschen absolut harmlos und wirken wie
eine kleine Erkältung. Die
Hirschlausfliege ist einfach nur lästig. Sie fliegt Menschen an, wirft seine
Flügel ab und krallt sich in die Haare bzw. beißt sich in die menschliche
Haut. Sie verwechselt uns mit Rehen, Elchen bzw. Hirschen, da sie dort ihre
Eier ablegen will. |
Stimmt es, dass Pilze an Bäumen
immer essbar sind? |
Auf keinen Fall!
Es gibt mindestens zwei tödliche Giftpilzarten, die an Bäumen (Holz) wachsen;
Gifthäubling und Zimtfarbener Weichporling. Stammen tut diese Aussage von
Aufzeichnungen der Hildegard von Bingen (1098-1179). Sie sagte, dass alle
Pilze, die an oder auf Bäume wachsen essbar und alle auf Erde giftig sind.
Sie mag zwar eine gute Pflanzenkennerin gewesen sein, aber ihre Anschauung
nach Pilzen war sehr suspekt. |
Stimmt es, dass Pilze genauso
hinten wieder rauskommen wie sie gegessen wurden? Das heißt sehr unverdaulich
sind? |
Ja, relativ -
Pilze haben viele schwer verdauliche Substanzen. Macht aber gar nicht so viel
aus, Hauptsache die Vitamine, das Eiweiß und die Mineralien bleiben im Körper
und der Rest wirkt als Ballaststoff und reinigt den Darm. Übrigens! Pilze
haben auch andere, teilweise unbekannte Substanzen, die Tumoren und Infekten
vorbeugen! Leider sind Pilze auch radioaktiv und schwermetallbelastet, so
dass vom Verzehr über 20 kg/Jahr abgeraten wird. |
Stimmt es, dass wenn Pilze einmal
gesehen wurden, sie nicht mehr weiterwachsen! |
Teils, teils,
das hat eigentlich nichts mit Sehen zu tun, sondern mehr mit den
Wachstumsschüben. Beispiel: Pfifferlingen erreichen in der Regel nach 5 Tagen
eine Größe von 2 bis 8 cm Hutdurchmesser. Gelegentlich wachsen sie weiter und
erreichen oft enorme Größen (>15 cm). Die Ursachen wie Feuchtigkeit,
Temperatur, Jahreszeit und Willigkeit sowie Nährstoffreichtum des Myzels sind
hierbei entscheidend. Fehlt irgendein Bestandteil, so stoppt der Pfifferling
sein Wachstum und erreicht vielleicht nur Größen von 0,5 cm Durchmesser. Dies
erweckt den Eindruck: „Der Pilz den ich sah, wächst nicht mehr weiter“. In
Wirklichkeit steht der Pilz schon viele Tage im Wald, weil ihm ein
Wachstumsfaktor fehlte. |
Und wie wirken Insektenspritzmittel auf Pilze? |
Die chemischen Insektizide (Spritzmittel)
wirken sich auf jeden Fall schädigend auf die Pilzflora aus. Zum einen
benötigen Pilze Insekten, die zur Verbreitung ihrer Sporen (Samen) sehr
wichtig sind und zum anderen verändern sie die biologischen Verhältnisse des
Bodens, wodurch das Pilzmyzel geschädigt wird. Die Auswirkungen auf den
Menschen sind bei dessen Verzehr sicherlich nicht unbedenklich. Es wurden
gesundheitsbeeinflussende Wirkungen festgestellt, wenn das Insektizid
innerhalb von 2 Wochen aufgenommen wurde. Z.B. Frisch gesammelte Pilze aus
gespritzten Wäldern - zur Borkenkäferbekämpfung! Längere Zeiten gelten als
bedenkenlos laut Aussage der chemischen Industrie!? Auf jeden Fall sollte die
Bevölkerung vor der Gefährdung geschützt werden. Sei es durch Warnschilder,
Bekämpfung der Insekten außerhalb Pilzsammelzeiten oder aber durch den
Einsatz biologischer Mittel die unbedenklich sind. |
Wachsen Pilze auch auf der Heide (Wiese)? |
Pilze wachsen
überall! Aber Pilze benötigen sehr viel Feuchtigkeit. Deswegen sind auf
sandigem Boden nur sehr wenig Pilzarten zu erwarten. Auf Wiesen und Weiden
sind außer Champignons und einige anderen Pilzarten auch Saftlinge zu finden,
die laut Bundesartenschutz geschützt sind. In Wäldern, Parks, Waldrändern und
allen baum- oder strauchbepflanzten Orten findet man die sogenannten
Mykorrhizapilze (Symbiosepilze) oder Folgezersetzerpilze des Laubes. Bei
entsprechender Feuchtigkeit und Wärme sind überall sehr viele Pilze zu
finden. |
Wann ist die
Hauptsaison für den Rauchblättrigen Schwefelkopf? |
Wir finden ihn
von Oktober bis Dezember, seltener auch im Frühjahr! Er liebt niedrige
Temperaturen aber keinen Dauerfrost. |
Wann ist ein Trüffel nicht mehr genießbar? |
Riecht der Trüffel pilzartig, nussig,
malzartig, algenartig bis erdig oder nach Marzipan, Kohl, Mais, Knoblauch,
Honig, Heu: so ist er meist noch frisch. Riecht er mehr faulig, modrig,
stechend acetylenartig, käseartig, phenolartig oder unangenehm widerlich: ist
er alt und nicht mehr genießbar. Äußerem sollte er fest und hart sein. Sobald
er eine weiche bis schleimige Konsistenz annimmt, ist er verdorben und kann
sogar eine Lebensmittelvergiftung auslösen. |
Wann sind Trompetenpfifferlinge
nicht mehr genießbar? |
Alte
Trompetenpfifferlinge die nicht mehr genießbar sind, werden schwarz und
fangen an übel zu riechen. Hellere ausgebleichte oder sehr große Pilze sind
durchaus noch genießbar und schmecken gut. |
Warum besteht in höheren Lagen
keine oder nur geringe FSME-Gefahr (Frühsommermeningitis)? |
Weil in höheren
Lagen, d.h. höher als 700 m über dem Meeresspiegel, der Virus nur wenig
Überlebenschance hat. Das liegt an den niedrigen Temperaturen und den langen
Wintern. Dadurch sind die Viren nicht überlebungsfähig. Früher galt eine Höhe
von höher als 500 m, aber aufgrund der milden Winter der letzten Jahre,
vielleicht auch als Ursache der globalen Erwärmung der Erde, musste diese
Höhe nach oben verlagert werden. |
Warum blaut mein Pilz nicht? |
Flockenstielige
Hexenröhrlinge, Rotkappen, Maronenröhrlinge, Rotfuß usw. blauen meist. Doch
es kommt selten vor, dass Pilze mal nicht blauen. Dennoch sind sie immer noch
dieselbe Art geblieben und natürlich unbedenklich essbar. Die Ursache: Ab und
zu bilden Pilze Varietäten, die ihr bestimmtes Aussehen verändern oder denen
ein Teil der Inhaltsstoffe fehlt. Das Blauen/Grünen/Schwärzen usw. wird durch
Inhaltsstoffe (meist Säuren) verursacht, die in Verbindung mit Sauerstoff die
Farbe des Pilzfleisches verändern. Bei deinem Pilz fehlte diese Säure! Sie
ist im Übrigen für Menschen absolut harmlos. Viel häufiger kommt dieses
Fehlen der Färbung bei Maronen- oder Rotfußröhrlingen vor. Natürlich sehr
selten bei Flockenstieligen Hexenröhrlingen. Sogar Rotkappen gab es (noch
extrem seltener), die sich nicht blau/schwarz verfärbten. Übrigens gilt
dies auch für giftige Arten wie z.B. dem Schönfussröhrling! Er bleibt dennoch
giftig! |
Warum darf bei Kindern bei Verdacht einer Pilzvergiftung kein
Kochsalz verabreicht werden? |
Kochsalz kann
bei Kindern eine Kochsalzvergiftung hervorrufen die tödlich sein kann.
Deswegen niemals bei Kindern eine Kochsalzlösung als Brechmittel verwenden! |
Warum essen Tiere giftige Pilze? |
Das liegt an den
Enzymen, die giftige Substanzen im Körper in ungiftige Moleküle umwandeln. |
Warum finde ich meinen Pilz in der App, Suchmaschine oder Buch
nicht? |
Pilze haben oft
unterschiedliches Aussehen. Das liegt an den Umwelteinflüssen oder auch am
Standort. Beispiele: Wachsen Pilze in sehr lichtreichen Bereichen, können die
Farben durchaus variieren. Wachsen Pilze nach langer Trockenheit können sie
durchaus in Wuchsform oder Größe sehr abweichen. Natürlich kann es auch sein,
dass sich der Pilz noch nicht in unserer Datenbank befindet. Hier empfehlen
wir Anfragen im www.123pilzforum.de oder per Mail an info@123pilze.de . |
Warum finde ich
nach einer Abholzung keine Pilze mehr? |
Die meisten
Pilze - vor allem Röhrlinge - sind Symbiosepilze. Wird der Symbiont Baum
abgeholzt, stirbt das Myzel und es wachsen keine Fruchtkörper mehr. Passt die
Witterung, kann es trotzdem zu einer einmaligen, sogar sehr starken Pilz-Flut
kommen. Das Myzel versucht, bis es stirbt, noch einmal so viel Fruchtkörper
(Pilze) mit Sporenpulver (Samen des Pilzes) zu bilden, wie es Feuchtigkeit
und Nährstoffe zulassen! |
Warum gab mir bei
der Pilzberatung der Pilzberater (Pilzsachverständige) keinen einzigen Pilz
frei? |
Sicherlich
befanden sich im Pilzkorb tödlich giftige Knollenblätterpilze. Schon ein
kleines abgebrochenes Stück, könne beim eventuellen Verzehr einen
Leberschaden verursachen. Deshalb Pilze zur Bestimmung immer trennen. Nämlich
nach vermutlich essbaren Pilzen einerseits und unbekannten Pilzen
andererseits! Letzteres getrennt in Alufolie oder Plastikgefäß aufbewahren! |
Warum gaben mir bei der
Pilzberatung der Pilzberater (Pilzsachverständige) meine Stockschwämmchen
nicht frei, obwohl sie mir seit Jahren bekannt sind? |
Die
Verwechslungsmöglichkeit Stockschwämmchen (sehr guter Speisepilz) zum
Gifthäubling (tödlich giftig) ist so groß, dass eine einwandfreie Bestimmung
nur mit vollständigem Stiel möglich ist. Gifthäublinge haben einen
längsfaserig flockig überhauchten Stiel, Stockschwämmchen haben einen mit
hellen Schüppchen bedeckten Stiel. Der Mehlgeruch beim Gifthäubling ist oft
sehr schwer zu definieren, deshalb werden Stockschwämmchen ohne vollständigen
Stiel generell nie freigegeben! |
Warum geben andere Autoren die Pilzarten oft als ungenießbar
an obwohl hier die Art als essbar gilt? |
Viele Autoren
arbeiten nach dem Prinzip, was ich nicht kenne ist grundsätzlich nicht
essbar. Wir agieren nach dem Prinzip: Er wurde bisher ohne
Vergiftungssymptome schon verzehrt bzw. er enthält keine bisher
nachgewiesenen Giftstoffe. Bei einigen Arten sind im Text eventuelle
Unverträglichkeitsreaktionen aufgeführt. |
Warum gehört der Maggipilz zu den
Milchlingen obwohl er keine wirklich sichtbare Milch hat? |
Aufgrund seiner
molekularen Struktur ist er wie die Milchlinge aufgebaut. Brüchiges Fleisch,
brüchige Lamellen und wässrige kristallklare Flüssigkeit bei Verletzung
absondernd. |
Warum gelten auch sehr seltene Pilzarten oft als essbar, sie
sollten doch geschützt sein und nicht verzehrt werden? |
Wir geben nur
die wahre Essbarkeit an. Das heißt, wir orientieren uns hierbei nur auf die
Wissenschaft und nicht auf Vereine, Organisationen oder länderspezifische
oder örtliche Richtlinien. Dennoch haben wir aufgrund von Sicherheitsbedenken
einzelne Gattungen vollständig von der Essbarkeit ausgeschlossen, wie z.B.
Risspilze oder kleine Schirmlinge. In diesen Gattungen gäbe es sogar essbare
Pilzarten. Eine richtige Bestimmung wäre hier oft nur per Mikroskop möglich
und zu risikoreich sie als essbar zu bezeichnen. Außerdem gibt es von Land zu
Land unterschiedliche Regelungen zu den geschützten Pilzarten. Z.B. ein unter
Artenschutz stehender Semmelporling ist in Deutschland ganzjährig vollständig
geschützt und auf der Roten Liste RL3 (gefährdet). Es gibt in anderen Ländern
wie z.B. in Tschechien diese Art in so großen Mengen, dass er vermutlich dort
niemals als geschützt gelten wird. Ein globaler Schutz von regionalen
Massenpilzen sehen wir deswegen als kritisch. Pilze sind keine Tiere, sondern
Fruchtkörper und sind hierzu nicht vergleichbar. Sie sterben meist aus, wenn
die Bodenverhältnisse nicht mehr passen. Ein Aussterben diverser Pilzarten
erfolgt nachweislich nicht durch Pilzsammler (vergleich 29-jährige
Pilz-Studie-Schweiz), sondern hauptsächlich durch andere äußerliche
Einflüsse. Ein lustiger Spruch von Frau Herta Haimerl (Pilzexpertin) war
einmal, Dinosaurier sind auch ausgestorben und wir konnten es leider nicht
verhindern - es gibt schlimmeres… 😉. |
Warum gibt es giftige und ungiftige Pilzarten? |
Gift bei Pilzen
ist (meist) nicht wie bei Tieren um diverse Feinde abzuwehren, sondern mehr
ein zufälliges Zellprodukt der im Aufbau des Pilzes entstanden ist und für
manche Lebewesen „GEFÄHRLICH“ oder auch „NICHT GEFÄHRLICH“ sein kann. Deshalb
geht bei vielen – für den Menschen – tödlichen Pilzen, keine Gefahr für Tiere
aus. Das heißt, Rehe fressen durchaus Grüne Knollenblätterpilze ohne
gesundheitliche Schäden. Für uns wären schon 10 g tödlich. Für Tiere giftige
Pilze gibt es ebenfalls. Der Hallimasch gilt gut gekocht als sehr guter
Speisepilz. Schweine dagegen würden in wenigen Stunden sterben, da diese
Pilze die gleiche Wirkung zeigen, wie für uns Knollenblätterpilze. Das alles
liegt meist an gewissen Enzymen, die dieses Gift im Magen auf harmlose Substanzen
umwandeln. Fehlt dieses, treten Vergiftungen auf. Schnecken und Fliegen haben
zwar keine entsprechenden Enzyme, dort wird das Gift nicht aufgenommen, da
die entsprechenden Organe fehlen. Kurz um, sie können keinen Leberschaden
erleiden, da sie ja keine besitzen. Wiederum gibt es auch Gift-Substanzen die
Pilze bilden um sich vor Fliegen, Schnecken oder Schimmelpilzen zu wehren.
Ein häufiges Gift hierzu ist Cyanwasserstoff
(Blausäure). Es wirkt gegen Insekten tödlich, für uns würde es auch tödlich
wirken. Da aber Pilze meist gekocht werden, verdunstet dieses Gift und diese
Pilze werden nun essbar. |
Warum gibt kein Pilzberater mir meinen Pilz für Speisezwecke
frei, wenn ich ihm ein Bild gesendet habe? |
Seriöse
Pilzberater dürfen keine Speisepilzfreigabe per Bild erteilen, da folgende
Angaben durch das Bild nicht sicher übertragen werden können: Geruch,
Geschmack, Konsistenz (Festigkeit), natürliche Farbwiedergabe,
Oberflächenbeschaffenheit, innere Konstruktion, Schleim- und Schmierigkeit
(kann mit nassen Finger auf Hut oder Stiel getestet werden, z.B.
Klebrigkeit), chemische und mikroskopische Untersuchungsmöglichkeiten. |
Warum haben meine Rotfußröhrlinge rote Punkte im Fleisch? |
Das sind ganz
klar Madenkanäle bzw. Drahtwürmer-Gänge. Man sollte diese rot verfärbenden
Bereiche ausschneiden, denn dort beginnt bereits die Fäulnis
(Eiweißzersetzung). Die Maden selbst wären nicht giftig oder schädlich, nur
die Bakterien, die diese Biester mitschleppen, verursachen die Zersetzung des
Pilzes. |
Warum halten einige Kritiker die Pilzseite www.123pilze.de oder deren Bücher und
App´s als nicht glaubwürdig und korrekt? |
Nichts ist
perfekt! Auch unsere Bücher, Apps oder unsere Internetpräsenz enthalten
Fehler. Das ist immer ein Argument von Verschwörungstheoretikern und Widersachern.
Wir haben keine Ahnung warum sie das tun? Wir sind immer bereit zu
Verbesserungen, Vorschlägen und Bildern die auch korrekt, unpolitisch und
neutral sind, diese zu übernehmen. Bisher war nie ein solcher Möchtegernmykologe
bereit uns dies mitzuteilen und dies per Mail zu senden. Dennoch
ein Aufruf an unsere Widersacher: Suchen doch etwas Besseres mit mehr
Pilzarten und mehr korrekten Informationen und lasst uns in Ruhe oder
arbeitet mit? Wir sehen es wie eine Demokratie… sie ist sicherlich nicht die
optimalste Form aber leider gibt es keine Bessere zurzeit. |
Warum ist bei manchen Bildern die Qualität grenzwertig? |
Leider gibt es
bei den > 10 000 Großpilzarten nicht immer Bilder zu jedem Pilz. Das hat
folgende Ursachen: 1. Der Pilz wurde noch nie fotografiert, sondern nur
mikroskopisch bestimmt und durch handschriftliche Aufzeichnungen durch
frühere Mykologen festgehalten. 2. Bilder wurden durch analoge Fotoapparate
fotografiert und noch nicht digitalisiert und veröffentlicht. 3. Die
gemachten Pilzbilder werden nur zu hohen Verkaufspreisen angeboten. 4. Bilder
werden durch den Ersteller nicht für uns freigegeben bzw. schließen jegliche
kommerzielle Verwendung aus. Auch wenn wir es ehrenamtlich verwenden, kann
durch Verkaufseinnahmen (Bücher, App) diese nicht rechtssicher verwendet
werden. Vergleich Wikipedia: Zwar ehrenamtlich aber durch Spendeneinnahmen
die für den Serverbetrieb notwendig sind, wird auch hier ein gewisser
kommerzieller Hintergrund (möglichweise) gesehen. Wir versuchen aber
weiterhin bessere Bilder zu bekommen und Pilzarten zu erweitern. Gerne kannst
du uns jederzeit Bilder zusenden info@123pilze.de. Aber bitte immer mit
dazugehörigem Copyrightrechten - Formular hierzu http://www.123pilze.de/Copyright.doc
- sonst können wir sie leider nicht verwenden! |
Warum ist das
Hexenei der Stinkmorchel essbar und die Stinkmorchel selbst nicht? |
Die innere Hülle
des Hexen-Eies ist sogar roh essbar und schmeckt nussartig. Zuerst aber die
schleimige Außenhülle mit Haut entfernen! Dieses Innere in der Pfanne
gebraten ist sehr gut! Die Stinkmorchel selbst ist nicht giftig, aber
aufgrund des stinkenden, aufdringlichen Aasgeruches gilt sie als ungenießbar. |
Warum ist der „Falsche Pfifferling“
nicht essbar, obwohl er in manchen Pilzbüchern als essbar bezeichnet wurde? |
Geringe Mengen
sind unschädlich. Größere Mengen des falschen Pfifferlings verursachen bei
manchen Personen Magen- und Darmstörungen. Außerdem
kann er allergische Reaktionen auslösen. Aus diesem
Grunde sollte auf diesen Pilz verzichtet werden. Geschmacklich ist er es auch nicht wert = sehr
minderwertig, Konsistenz weich und fade schmeckend. |
Warum ist der
Geruch von Pilzen so ein wichtiges Bestimmungsmerkmal? |
Viele Arten
sehen sich ähnlich. So könnte der Karbolegerling (giftig) mit dem
Wiesenchampignon (essbar) oder mit dem Anischampignon (essbar) verwechselt
werden. Doch er riecht tintenartig - dadurch auch sein Name - Karbolegerling.
Das genügt zwar noch nicht. Achtet man jedoch auf die Kanariengelbfärbung der
Stielbasis, könnte er höchstens mit dem Anischampignon verwechselt werden, da
dieser auch eine Gelbfärbung aufweist. Doch dieser riecht nach Anis - also
ist Geruch in diesem Fall das wichtigste Unterscheidungsmerkmal. |
Warum ist die Douglasie in Mitteleuropa kein guter
Symbiose-Baum? |
Leider ist in Mitteleuropa die Douglasie
kein guter Pilzbegleiter. Nur einige seltene Funde wie Karthäuser-Trüffel,
Douglasienröhrling
und Blauender Schmierröhrling als Symbiosepilz zu diesem
Baum sind bekannt aber extrem selten. Im anderen Kontinent sind
Schwammerlsucher dagegen gerne in Douglasienwälder da dort der
wohlschmeckende Goldpfifferling = CANTHARELLUS FORMOSUS (Pazifischer goldener
Pfifferling nur in Amerika bekannt) wächst und tellergroß werden soll.
Weitere begleitende Artenbeispiele wären Zyanblättriger
Klumpfuß, Rotgelber Stoppelpilz, Kastanienbrauner
Porling, Seifen-Ritterling, Quitten-Wasserkopf.
Aber dann werden die Arten in Begleitung Douglasie zu finden schon rar. |
Warum ist die
Internetseite www.123pilze.de nur für
PC-Rechner und Tabletts aber nicht für Smartphons aufgebaut? |
Der Beginn der
Internetseite www.123pilze.de
begann 1998. Seitdem wurden die Seiten mit Word und anderen Programmen
erweitert und ist z.Zt. leider nur für PC-Anlagen mit großen Bildschirmen
konzeptiert. Zur heutigen Zeit wären sicherlich Seiten, entwickelt über
Datenbanken und anderen Systemen auch für Smartphons besser lesbar. Wir haben
uns aber entschlossen dies wie bisher in gleicher Variante weiter zu führen
aus-folgendem Grunde: Eine Speicherung, Aktualisierung, Erweiterung ist für
uns mit dem alten Konzept am leichtersten, schnellsten und auch am besten
kompatible für die von uns mitentwickelten Apps. Wer also eine schönere und
bessere Abbildung unserer Seiten will braucht sich nur einer unsere Apps
Pilze123 kaufen. Diese haben etwas zeitlich verschoben, nach jedem Update die
gleichen Daten und Bilder wie auf der Homepage. Diese selbst bleibt
sicherlich für jeden und zu jederzeit weiterhin kostenlos verfügbar. |
Warum ist unsere Pilzapp Pilze 123
so teuer? |
Das liegt daran
das hochspezialisierte Programmierfirmen mitarbeiten. Unser Spartenprodukt
Pilznachschlagewerk „Pilze 123“ kann mit den wenigen verkauften Auflagen kaum
deren Personalkosten ausgleichen. Uns bleiben z.Zt. ca. 1,32 € vor Steuern.
Damit deckeln wir unsere Serverkosten, Versicherungen und sonstigen
Aufwendungen. Die Datenbank der Pilze erweitern mit Texten, Bildern und deren
Optimierung usw.., leisten wir ausschließlich in ehrenamtlicher Funktion. |
Warum kann durch ein Bild kein Pilz sicher bestimmt werden? |
Nicht nur das Aussehen eines Pilzes ist ein
Bestimmungsmerkmal. Auch weitere Faktoren, wie Geruch, Konsistenz, Geschmack,
Vorkommen, Jahreszeit, Symbiont (Bezug zur Baumart), Bodenbeschaffenheit
spielen eine wichtige Rolle. Oft können Farben und Aussehen variieren - sie
können dann einem anderen Pilz täuschend ähnlich sein. |
Warum rieche ich nicht den besonderen Geruch von diversen
Pilzen wie Nelkenschwindlingen, Glimmerschüpplinge, Riesenchampignons,
Wohlriechender Schneckling, Ockerbrauner Trichterling usw…? |
50 % der
Menschen nehmen Blausäuregeruch nicht wahr. Das hat zu folge, dass dieser
Bittermandelgeruch dieser Pilze nicht gerochen wird. |
Warum sagt man bei einem Pilz -
Pilzart - und nicht - Pilzsorte? |
Pilze können
nicht gekreuzt werden wie Hunde (Rassen) oder Gemüse z.B. Brokkoli (Sorten).
Sie bleiben immer eine eigene Art. Varietäten (neue Arten mit anderem
Erscheinungsbild) sind nur eine Mutation einer Art. Mikroskopisch können sie
meist gut zugeordnet werden. Sie haben immer die mikroskopischen Merkmale
einer Art aber nie von zwei Arten, sonst wären es ja Sorten! |
Warum sagt man: In die Pilze gehen? |
Früher schickte
der Bauer die Angestellten in die Pilze. Da diese Angestellten entweder alte
Leute oder Frauen waren, hatten sie nicht das Recht, ein Pferd oder
Pferdewagen benutzen zu dürfen. Die Pilze waren diesen Aufwand nicht wert. So
sagte der Bauer: „Heute geht ihr in die Pilze“! Der Ausdruck - gehen - hat
nichts mit dem Pilz- oder Beerensammeln zu tun, sondern nur mit der
Beförderungsbeschränkung! |
Warum schimmelt Obstkuchen
schneller als Plätzchen? |
Weil Schimmel
ein Pilz ist und deswegen sehr viel Feuchtigkeit benötigt. Plätzchen werden
länger gebacken und haben relativ wenig Eigenfeuchtigkeit. Obst dagegen auf
dem Kuchen ist feucht und darauf befanden sich noch hitzeresistente
Restsporen (Pilzsamen) oder diese Schimmelpilzsporen kamen über die Luft auf
das Obst. |
Warum schmecken Pilze mit Salz pikant? |
Pilze haben sehr
wenige Salze, weil sie diese gerne an die Symbiosepartner abgeben. Im Prinzip
sind die meisten Pilze absolut salzarm. Wenn du dann etwas Salz hinzugibst,
entwickeln sie so richtig ihr Aroma. Wir können uns kein Pilzgericht ohne
Salz vorstellen. Einzig wären Brätlinge noch akzeptabel, aber auch diese sind
mit etwas Salz darüber gestreut eine wahre Herrlichkeit. Kurz gesagt, du
liegst mit Salzen von Pilzen immer richtig! |
Warum schmeckt die Pilzmischung bitter? |
Zuerst mal die
Frage, welche Pilze waren es? Waren Pfifferlinge mit dabei, dann ist die
Lösung einfach. Diese werden nach einiger Zeit bitter. Ansonsten könnte sich
in den Mischpilzen ein schwarzes Schaf (ein ungenießbarer Pilz) befunden
haben. Auf alle Fälle würden wir den eingefrorenen Rest wegwerfen, wenn dies
noch möglich ist. Keinesfalls essen! Gesundheitsbeeinträchtigungen können die
Folge sein. |
Warum schmeckt
mein Pilzgericht so terpentinartig? |
Na ja - da hast
du wohl einen Terpentinschneckling (Orangeschneckling) mit in das Pilzgericht
gebracht. Er ist nicht giftig und du kannst dieses Pilzgericht essen, wenn es
dir schmeckt!! Solltest du Champignons gesammelt haben, entsorge das
Pilzgericht. Sicherlich sind Karbolegerlinge enthalten die GIFTIG sind!! |
Warum sind in der Pilzgattung -
Korallen - fast keine Speisepilze? |
Dafür
gibt es 3 Gründe: 1. Sie sind schon so selten geworden, dass sie lieber im
Wald stehen bleiben sollten. 2. Die Verwechslungsgefahr mit giftigen Korallen
ist sehr groß, vor allem bei älteren Exemplaren. 3. Die essbaren Korallen
sind oft minderwertige Speisepilze, deshalb lohnt sich eine Verwertung nicht! |
Warum sind Pilze
bei Trockenheit mehr mit Maden befallen als bei feuchtem Wetter? |
Ganz
einfach, bei feuchtem Wetter ist das Pilzwachstum schneller! Die Pilze, die
gefunden werden sind frischer. Auch die Fliegen können bei Regen und
Feuchtigkeit schlechter ihre Eier in die Fruchtkörper ablegen. Alles ist
klebriger und nasser, oft bleiben dadurch die Pilze von den Maden verschont.
Dafür sind die Schnecken aktiver. Sie können sich am besten bei Feuchtigkeit
bewegen. |
Warum sind Sporen
des Pilzes oft auf dem Hut? |
Pilze
bilden ein eigenes Klima (Pilzklima) unterhalb des Sporenträgers. Durch Erwärmung der Luft
unterhalb des Sporenträgers erzeugen sie Temperaturunterschiede, sodass ein
eigener kleiner Wind entsteht, der die Sporen nach dem Abwerfen seitlich und
später nach oben treiben lassen. Durch Gegenwinde bleiben dann Sporen auf der
Hutoberfläche liegen. |
Warum sollten
Pilze nicht umgestoßen oder zertreten werden? |
Pilze sind
Folgezersetzer und wandeln hartes pflanzliches Material in Dünger um. Tote
Äste würden ansonsten Jahrzehnte brauchen bis sie verrottet wären. Dieser
Dünger kann von anderen Pflanzen leichter aufgenommen werden. Oder sie
zerstören kranke Bäume/Pflanzen und sorgen so für ein Gleichgewicht in der
Natur. Andere Bäume haben dadurch mehr Platz und können besser gedeihen
(=parasitäre Pilze). Oder sie bilden eine Symbiose mit Bäumen und Pflanzen.
Im gegenseitigen Nahrungsaustausch gedeihen diese Pflanzen/Bäume besser und
sind gegen Krankheiten auch besser geschützt (Symbiosepilze wie z.B.
Knollenblätterpilz, Steinpilz und viele mehr). Deshalb sollten keine Pilze
zertreten werden - sie sind ein Bestandteil des Waldes und sorgen für dessen
Gesundheit. Bedenke auch, wir brauchen den Wald und die Pflanzen. Oder woher
sollen wir Sauerstoff bekommen, um atmen zu können? Der Wald hat zudem einen
sehr starken Filtereffekt gegen Schadstoffe, die wir durch unsere Kfz,
Heizungen oder Industrien in die Luft pusten und uns dadurch gesundheitlich
gefährden. |
Warum spielt bei Flechten der Geruch normalerweise keine
Rolle? |
Ist bei einer Flechte unnötig, da dieser
keine Rolle bei einer Bestimmung macht. Sie haben in der Regel keinen
besonderen Geruch. |
Warum spielt bei Flechten der Geruch normalerweise keine
Rolle? |
Sie haben in der Regel keinen besonderen
Geschmack, außer sie haben Fumarprotocetrarsäure enthalten, diese hätten
einen leicht bitterlichen Geschmack beim Ablecken. Mit einer P +/- Reaktion
(para-Phenylendiamin-Reaktion) wurde dies hinfällig, da auch andere
Reagenzien wichtig für eine eindeutige Flechtenbestimmung maßgebend sind. |
Warum steht in
jedem Pilzbuch eine andere Essensfreigabe? |
Pilzgeschmäcker
sind verschieden. Wenn einem Autor ein Pilz nicht schmeckte oder er gar nicht
weiß, ob er essbar ist, gibt er ihn als ungenießbar an. Kein Pilzbuch gleicht
dem anderen und kein Pilzbuch ist perfekt. Wichtig ist nur, giftig bleibt
meist auch giftig! Es sei denn, es ist ein uraltes Pilzbuch. |
Warum sterben
Schnecken oder Würmer nicht an tödlich giftige Pilzarten? |
Die meisten
tödlich wirkenden Pilze verursachen Organschäden. Leberzerfall,
Nierenversagen, Zersetzung der roten Blutkörperchen usw… Schnecken und Würmer
haben weder rote Blutkörperchen noch eine Leber. Durch die Aufnahme des
Giftes schützen sie sich höchstens vor anderen Feinden. |
Warum stimmt meine Guajak – Chemische Reaktion nicht richtig? |
Guajak-Reaktionen sind immer zeitlich kurz
zu bewerten. Länger Guajak-Reaktionen können falsche Farben aufweisen. |
Warum stinken Pilze? |
1. Einige Pilze
wie Stinkmorcheln, Gitterpilze, Rutenpilze usw… nützen den stinkenden Geruch
um Fliegen anzulocken. Die Sporen bleiben auf dessen Beinen haften und werden
dadurch an andere Orte transportiert und verteilt. 2. Der Pilz verdirbt =
Eiweißzersetzung = GIFTIG! Deshalb verzehre niemals stinkende oder unangenehm
riechende Pilze. Die meisten Pilzvergiftungen stammen durch Verwendung von
verdorbenen Pilzen. Pilze sollen so schnell wie möglich verarbeitet werden.
Ungeputzt sind 2/3 der gesammelten Pilze einen Tag später mit Maden besetzt
und viele sind dann bereits verdorben. |
Warum variieren
Farben der Pilze? |
Farben der
Pilzarten sind sehr von den Umwelteinflüssen aber auch vom Standort abhängig.
Hitze, Trockenheit, starke Sonneneinstrahlung, viel Feuchtigkeit aber auch
der Standort lassen Farben variieren. Außerdem ist es erwiesen, dass in
nördlichen, meist kälteren Regionen Pilze dunklere Farben aufweisen. |
Warum verwenden wir nie oder fast nie die
lateinische (wissenschaftliche) Bezeichnung des Pilzes vorrangig? |
Aus Erfahrungen
stellten wir immer wieder fest, dass die meisten Pilzinteressierten nur eines
wollen. Ist dieser Pilz essbar oder gibt es gefährliche Doppelgänger? Und
nicht, ist dies ein Boletus edulis (Steinpilz) oder vielleicht ein Boletus
calopus (Schönfußröhrling)? Wie auch immer, die meisten Menschen besitzen
keine Lateinkenntnisse. Deshalb wollen wir mit unserer Homepage/App/Buch
genau diesen Personenkreis ansprechen, so wie wir es auch bei den
Pilzberatungen machen. |
Warum wachsen am
Waldrand oder auf Waldwegen manchmal mehr Pilze als im Wald selbst? |
1.
Waldränder oder Waldwege sind oft mit Gras bedeckt. Dieses speichert die
Feuchtigkeit besser. Der Boden kann nicht so schnell austrocknen. Bei
leichtem Regen ist es direkt unterm Baum lange Zeit trocken, weil das
Blattwerk das Wasser nach außen lenkt. Deshalb kann sich das Myzel besser an
Außenbereichen von Bäumen bilden. Symbiosepilze versorgen zudem den
Symbiose-Baum mit Wasser und natürlich Mineralien. 2. Waldwege wurden meist
mit kalkreichem Material aufgeschüttet, dadurch wurde ein zu saurer Boden verbessert
und für kalkliebende Pilzarten ein neuer Lebensraum geschaffen. |
Warum wachsen im Herbst auch Pilze nachdem es längere Zeit
trocken war? |
Bäume und viele
Pilzarten leben in Symbiose zueinander. Dieses umfasst (oft) auch eine Abgabe
von Feuchtigkeit zueinander. So ist der Bedarf von Wasser der Bäume und
Sträucher im Herbst bzw. Spätherbst weniger stark vorhanden als im Frühjahr
und Sommer, da dies für die Blätter und Früchtebildung notwendig ist. Dadurch
wird Wasser aus unteren Bodenregionen von den Baumwurzeln auch dem
Pilzgeflecht zusätzlich zugeführt um deren Überleben und Weitervermehrung zu
sichern. Wenn auch oft weniger aber trotzdem können dann noch
Pilzfruchtkörper entstehen. |
Warum wachsen in
Neuanpflanzungen oft mehr Pilze als in alten Wäldern? |
Neuanpflanzungen
sind dichter und können dadurch nicht so schnell austrocknen. Frühe
Pilzarten, wie Sommersteinpilze oder Pfifferlinge, können wegen der fehlenden
Feuchtigkeit im Sommer am besten in dichten, und feuchteren Neuanpflanzungen
gedeihen. Bei genügend Regen wird sich auch in alten Wäldern eine Pilz-Flut
einstellen. Meist im Spätherbst sind diese Wälder sehr gute Sammelgebiete,
weil die Bodenfeuchtigkeit dann ausreicht. |
Warum wachsen
Pfifferlinge gern auf Hanglagen? |
Wir
denken, Pfifferlinge lieben es nicht zu nass. In Hanglagen läuft das Wasser
ab, trotzdem bleibt eine gewisse Restfeuchtigkeit. Hänge trocknen durch
normale Sonneneinstrahlung nicht so schnell aus, weil sie oft im Schatten
liegen; sie sind auch windgeschützter. |
Warum wachsen zwei gleiche Pilze übereinander? |
1. Möglichkeit:
Das Verhalten, warum ein Pilz auf einem Pilz wächst, ist folgendermaßen.
Pilze enthalten in ihren Zellbausteinen Chitin (wie die Hülle eines Käfers).
Fast jeder Pilz wächst in einem Schub, d.h. solange Wasser und Kohlenhydrate
durch das Pilzmyzel an die Fruchtkörper gesendet werden, kann der Pilz
wachsen. Fehlt ein Faktor, z.B. Wärme oder Wasser, stoppt das Myzel diese
Übertragung. Das hat zur Folge, dass das Chitin verhärtet. Jetzt ist ein
Wachstum nur bedingt möglich. In der Mitte der Pilze hat diese Verhärtung
noch nicht stattgefunden und das Myzel versucht nun, flüssige Materie in den
Pilz zu leiten und er sucht neue Wege - meist nach oben. Und so bildet sich
ein ebenso gleicher Pilz wie der erste, meist auf dem Kopf. 2. Möglichkeit:
Allgemeine Missbildung durch DNS-Veränderung, eine Art Varietät des normalen
Pilzes. 3. Möglichkeit: Umwelteinflüsse oder diverse Hindernisse. 4.
Möglichkeit: Der Fruchtkörper entwickelt sich aus einer unterirdischen
Anlage, die gelegentlich dicht beieinander liegen können. Im Normalfall wird
nur aus einem dieser beieinander liegenden Primordien ein Fruchtkörper
ausdifferenziert. Das heißt durch Zufall wollen zwei Pilze gleichzeitig
wachsen. 5. Möglichkeit: Bei Rüblingen gibt es eine sogenannte Rüblingsgalle (Tremelloide
Missbildung = Bildungsabweichungen = Monstrositäten = tremelloide Formen) auf
Pilzen, meist auf Rüblingen wie dem Waldfreundrübling bilden sich
gallenartige Auswüchse auf Hut und Stiel. |
Warum wächst ein
relativ harter Birkenporling so schnell? |
Jahreszeit,
Wärme, Feuchtigkeit sind die Hauptfaktoren für ein optimales Pilzwachstum. So
kann ein daumennagelgroßer Birkenporling innerhalb 14 Tagen zu
Fahrradsattelgröße anwachsen. |
Warum weichen die Positivlisten der einzelnen
Pilzorganisationen mit der Speisewertangabe hier ab? |
Diese Listen
gelten als Empfehlungsrichtlinie für Pilzsachverständige und Pilzberater.
Essbare Pilze die einem Sachverständigen aus Artenkenntnis sicher beherrscht
dürfen auch als Speisepilz in der Beratung freigegeben werden. Viele
Pilzsachverständige bewegen sich in einem Rahmen von 500 Pilzarten. Weiter
Kenntnisse „glauben sie zumindest“ geht nur über die Mikroskopie. Die
Kenntnis der weiteren Arten ist ihnen oft unbekannt oder zu risikoreich. Was
nicht unbedingt negativ angesehen werden sollte! Hierbei gibt es regional
auch unterschiedliche Vorschriften und Richtlinien. Speisewerte werden
deshalb oft aufgrund Unkenntnis, falscher Literatur oder eben falscher
Information so weiter gelehrt und auch publiziert. Ein Pilzberater geht
deshalb immer auf Nummer sicher und so sollte es auch sein! Wenn 100-150
Arten in einer Positivliste stehen, genügt dies sicherlich jedem Pilzfreund. |
Warum weichen die Sporenmaße von
verschiedenen anderen Literaturangaben teilweise ab. |
Unsere
Sporenmaße sind Mittelwerte. Wenn ein renommierter Mykologe einen Wert x
angibt, ein anderer aber einen höheren Wert, so verwenden wie den untersten
Wert und den obersten Wert, da es durchaus möglich ist, dass Pilzsporen im
unterschiedlichem Reife-Zyklus auch unterschiedliche Maße haben. Außerdem
verwenden wir auch selbstermittelte Werte oder uns zugesandte Daten von für
uns zuverlässigen Hobbymykologen. Auch dort verwenden wir diese Mittelwerte. |
Warum werden bei
unseren Portraitseiten, Apps und Informationen bei den taxonomischen Namen
nicht der Autorname zusätzlich mit angegeben. |
Aufgrund der
Richtlinien der DSGVO oder DS-GVO (= Europäische Datenschutzverordnung)
sind Veröffentlichungen mit Namen ohne vorherige Genehmigung der Person oder
deren Erben nicht möglich, ohne dass gewisse Autoren, Mykologen oder
Verfasser dies als Datenschutzverstoß sehen könnten, wenn wir Namen
diesbezüglich mit den wissenschaftlichen Namen mit aufführen. Wir hatten
diesbezüglich schon Probleme. Deshalb werden wir nur Namen in Bezug
veröffentlichen, die es auch wirklich wollen und uns diesbezüglich
informieren, insoweit sie dazu das persönliche Recht hierzu haben. Da die
Taxonomie selbst allgemeinfrei lt. EU-Verordnung ist, betrifft dies nicht den
wissenschaftlichen Namen im Ursprung … ;-)). |
Warum werden Pilze immer weniger wachsen? |
Das liegt an folgenden Gründen:
Waldbewirtschaftung mit großen Maschinen, Umwelteinflüsse - CO2, Schwefel,
Witterung, Klimaveränderung, saurer Regen, Waldmonokulturen, Verringerung von
Symbiose-Bäume, z.B. Beforstung mit Douglasien, Düngung von Waldböden. |
Warum wird meine Champignonsoße grau, wenn ich ältere Pilze
verwende, dessen Lamellen schon dunkelbraun sind? |
Wegen des
Reifeprozesses durch Wärme und der Sporenbildung ist eine Verfärbung der
Lamellen auf dunkelbraun üblich. Nur, von den Sporen alleine kommt diese
Graufärbung der Soße nicht. Die Farbveränderung der Lamellen von rosa auf
dunkelbraun ist nicht nur den Sporen zu verdanken, sondern auch einem
gewissen Alterungs- und damit verbundenen Oxidationsprozess der Lamellen.
Sonst würden Weißsporer auch im Alter immer noch weiße Lamellen haben. Und
genau dieser Oxidationseffekt bildet Farbstoffe, die deine Soße grau werden
ließen. Bei frischen Champignons würden sich noch keine dunklen Farbstoffe in
den Lamellen gebildet haben und die Soße bliebe weiß. Im Übrigen sind auch
solche Pilze in gewisser Weise noch genießbar, wenn auch mit kulinarischen
Verlusten in optischer und geschmacklicher Hinsicht! Wichtig ist hierbei nur,
sie müssen noch gut riechen und dürfen nicht schimmeln! Auch bei getrockneten
Champignons würde dasselbe passieren - die Soße graut! |
Warum wurde die App Pilzsuchmaschine entwickelt? |
Interview mit dem
Hauptautor Wolfgang Bachmeier (Deutschland): Bei meiner Ausbildung zum
Pilzsachverständigen stellte ich immer wieder fest, dass viele Teilnehmer
Schwierigkeiten hatten mit Pilzschlüsseln in Buchform zu arbeiten. Die
Ergebnisse waren vor allem für Anfänger alles andere als ausreichend. Da ich
gute Computerkenntnisse hatte, könnte es doch besser und schneller sein, so
etwas auf EDV-Basis zu entwickeln. Rechner sind präziser und viel schneller,
Pilze aus einer Datenbank zu finden als der Mensch es in einem Buch tun kann.
So wurde zuerst eine einfache Suchstruktur entwickelte mit einer kleinen
Datenbank die im Internet veröffentlicht wurde. Das war der ausschlaggebende
Punkt, da plötzlich pilzliebhabende Informatiker aufmerksam wurden und mir
Vorschläge der Verbesserung machten. Einer davon, ein Informatikstudent aus
der TU München, Herr Alexander Auch. Gemeinsam entwickelten wir eine
windowsfähige Pilzsuchmaschine nach Merkmalsuche. Die „Erste“, die es damals
schon möglich machte Pilzschlüssel zu ersetzen. Durch Mini-Pilzbilder
zusätzliche Ergebnisse im Ausschlussverfahren zu zeigen war zu dieser Zeit
etwas Besonderes. Optimal auch für Pilzlaien ohne Latein-Kenntnisse. Mit
entsprechend verlinkten Links ging es weiter zu informativen Pilzportraitseiten.
Nach diesem Prinzip entwickelten wir damals auch die Pilzapp „Pilzsuche
Ultra“ für Android, die ein großer Erfolg wurde. Aber es ging noch weiter:
Programmierer-Firmen beobachteten diesen Erfolg und kontaktierten uns, sodass
wir uns später auf eine Firma einigten: Die Swift AG aus der Schweiz mit den
Informatikern Herren Graham Lancashire und Christoph Moser.
Diese erschien uns am fähigsten so ein kompliziertes Projekt weiter zu
entwickeln. Wir hatten recht. Die Spezialisten für IOS-Systeme (Apple)
konstruierten die Beste und umfangreichste Pilzapp „Pilze 123“ die
es je gab. 2019 ging es weiter: Die Schwift AG hat in Zusammenarbeit mit
einer der besten Programmierer aus Österreich, Herr Sebastian Höbarth (Nasty
Lion GmbH) die neueste App für Android Systeme die App „Pilze 123“ entworfen.
Diese ging zusätzlich mit künstlicher Intelligenz der Pilzsuche per
Handykamera in eine neue Ära der Pilzsuche. Somit arbeiten nun 3 Länder
zusammen mit den besten Innovationen. Zudem sind mehrere Pilzexperten wie Franz
Olloz (Schweiz), Gerhard Koller (Österreich) und viele weitere Pilzexperten
an den Verbesserungen sowie der Testung der App und Pilz-Portraits beteiligt.
Fazit: Mein Ziel nach über 35 000 Stunden ehrenamtliche Arbeit (Stand 2020),
Pilze den Pilzlaien wie auch den Fortgeschrittenen näher zu bringen, auch
ohne die Bedingung „wissenschaftliche Namen“ kennen zu müssen, hat somit gut
geklappt. Es ist noch lange nicht beendet. Wir arbeiten weiterhin an
Verbesserungen die noch lange nicht ausgeschöpft sind: Wie etwa
Geruchssensoren in Smartphons zur Pilzbestimmung, Perfektionierung der Pilz
per Bild-Erkennung und vielen weiteren Pilzerweiterungen. In noch weiterer
Zukunft, so eine Science-Fiction-Idee wäre eine Einführung der Pilze in ein
Sensorgerät. Dort werden alle Merkmale optisch und mikroskopisch analysiert
und ein Artportrait als Bild, Text und Ton ausgeworfen. |
Was bedeutet die Ungenießbarkeit bei Pilzen? |
Ungenießbar kann
bedeuten, dass dieser Pilz noch nicht probiert wurde oder noch sehr
unerforscht ist. Es gibt z.B. Schleierlinge, die als ungenießbar bezeichnet
werden, weil aus Sicherheitsgründen oder Seltenheit keiner das Risiko bisher
einging, ihn selbst zu probieren oder chemisch untersuchen zu lassen.
Ansonsten bedeutet ungenießbar, dass der Pilz bitter, scharf, muffig oder
unangenehm schmeckt. |
Was bedeutet es, wenn sich ein Pilz
beim Durchschneiden verfärbt? |
Durch den Sauerstoff der Luft oxidieren
Inhaltsstoffe des Pilzes und verursachen diese Dunkelfärbung. |
Was bedeutet Wichtigkeit bzw. Priorität bei der
Pilzbeschreibung? |
Das
Prioritätensystem wurde wegen der neuen App entwickelt und soll Pilze auf
Wichtigkeit einstufen. Priorität 1 (in der App Anzeige im Menü Bestimmung =
Wichtige) = Häufiger Pilz, für Anfänger gut erlernbar. Priorität 2 (in der
App Anzeige im Menü Bestimmung = Mehr): Für Pilzfreunde, die mehr Pilze
kennen lernen wollen bis hin zum Pilzberater sind alle Pilzarten hier
enthalten. Priorität 3 (in der App Anzeige im Menü Bestimmung = Alle): Sehr
seltene Pilzarten bzw. nur für Fachgebietsexperten wirklich interessant. |
Was bewirken Schieberpilze? |
Schieberpilze sind sehr gute Speisepilze (Würzpilze) deren Pilzgeruch
und Geschmack auf andere Arten bei der Zubereitung z.B. in einer Pilzsoße
übertragen wird. Beispiel: 50 % Maronenröhrlinge + 50 % Herbstrotfußröhrlinge
in einer Pilzsoße gemischt gekocht = Ergebnis alle schmecken sehr gut. Eine
Unterscheidung zwischen den Maronenröhrlingen und den Rotfußröhrlingen ist
vom Geschmack für den Laien fast nicht möglich. Weitere Pilzbeispiele
für Schieberpilze sind: Anisegerling (alle Arten von Schafchampignon bis
Schiefknolliger Anisegerling), Aniszähling, Behangener Faserling, Brätling,
Braune Rasling, Echter Knoblauchschwindling, Erbsenstreuling,
Fichtenzapfenrübling, Flockenstielige Hexenröhrling, Getrocknete Stiele von
essbaren Riesenschirmling (Parasol, Safranschirmling, Zitzenschirmling) in
Pulverform, Glimmerschüppling, Großer Knoblauchschwindling, Gute
Trüffelarten, Habichtsstacheling in Pulverform, Kampfermilchling,
Knopflochschwindling, Maronenröhrling, Mehlräsling, Nelkenschwindling,
Pfefferröhrling, Riesenchampignon, Saitenstieliger Knoblauchschwindling,
Samtfußrübling. |
Was bringt ein
Pilzseminar? |
Urlaubsspaß,
sportliche sowie geistige Betätigung durch Exkursionen und natürlich
Kenntniserweiterungen über Pilzarten. |
Was hilft gegen
Zeckenstich (Zeckenbiss)? |
Zecken
beißen nicht Sie stechen oder sägen sich vielmehr ins Fleisch. Gummistiefel,
körperbedeckende Hemden und Hosen sowie chemische Schutzmittel gegen Zecken
helfen hierzu. Es hilft auch, die Hände über Ameisenhaufen zu strecken:
Ameisengift mögen Zecken nicht. Auch diverse Duftstoffe wie Teebaumöl,
Vanillen-Öl, Zitronenöl, andere ätherische Öle wirken Zecken entgegen. Wenn
ein Teelöffel Schwarzkümmelöl vor der Pilzexkursion getrunken wird, so erhöht
sich die Wahrscheinlichkeit, dass Zecken ausbleiben oder weniger stechen um
ca. 70-80 %. Neueste
Feststellungen, dass der Duft von Giraffen Zecken vertreibt lässt die
Forscher wiederum aufhorchen, ob nicht der gleiche Duft als
Zeckenschutzmittel verwendet werden kann. Möglicherweise werden solche
Duftstoffe zukünftig auf dem Markt erhältlich sein. |
Was ist bei einer Bestimmung von Flechten enorm wichtig? |
Flechte trocknen lassen. Gerade bei
Cladonien (Ast-, Keulen-, Becherflechten), scheinen die Algenschichten durch.
Dadurch sind alle grün. Nach dem Trocknen, erscheint die wirkliche Farbe. So
sind Flechten mit Usninsäure leicht gelblich. Chemische Reaktionen mit
Kalilauge, Calciumhypochlorit, para-Phenylendiamin sind gerade bei Cladonien
sehr wichtig. |
Was ist die Ursache von Bauchweh nach Waldpilzgenuss? Zehn
Ursachen hierzu: |
1. Bist du
sicher, dass du alle Pilze richtig erkannt hattest, bevor du sie gegessen
hast? Oder waren möglicherweise Giftpilze darin? 2. Möglicherweise waren die
Pilze zu wenig lange gekocht. 3. Du hast kein gutes Gefühl, ob alle essbar
waren? Dann hast du wahrscheinlich eine eingebildete Pilzvergiftung. 4. Die
Pilze waren zu alt und der Eiweißzersetzungsprozess trat bereits ein! Dann
hast du eine mögliche Lebensmittelvergiftung! 5. Du bist allergisch gegen
eine dieser Pilzarten - vermutlich waren es Schmierröhrlinge! Bei Stein- u.
Birkenpilzen sind diese Reaktionen um das 10fache seltener. 6. Du hast etwas
anderes noch gegessen, welches diese Ursachen auslöste. 7. Du hast eine
sogenannte Bauchgrippe. 8. Du hast zu viele Pilze gegessen und sie liegen dir
zu sehr auf dem Magen! 9. Du hast zu viel Fett verwendet, die Pilze sogen
sich mit Fett voll und verursachen Übelkeit. 10. Du hast dich
zu sehr angestrengt. Entsteht gerne, wenn durch die Pilzwanderung eine
Überbelastung zwecks Wanderung/Berg-auf/ab für nicht sport-gewöhnte Menschen
absolviert wird. |
Was ist ein Myzel? |
Das ist der
Stamm des Pilzes (wie beim Baum). Es wächst großflächig unterirdisch oder
innerhalb von Bäumen und Stümpfen. Größtes Myzel bildet der Hallimasch. Dank
DNA-Analyse wurde schon ein mehreres Quadratkilometer großes Hallimaschmyzel
entdeckt. Die Pilze selbst sind nur die Fruchtkörper - so wie ein Apfel. |
Was ist ein Papiertaschentuchtest? |
Um die Milch von
Pilzen auf eine Gelbfärbung besser feststellen zu können, tropft man die
Milch des Pilzes auf ein Papiertaschentuch. Eine Verfärbung kann dadurch
schneller sichtbar gemacht werden. |
Was ist
Sporenpulver? |
Es ist der Samen
des Pilzes - mikroskopisch klein und millionenfach. Die Farbe kann leicht
kenntlich gemacht werden. Pilzhut auf weißes Papier legen - Glas darüber, und
2-5 Stunden warten. Die Farbe, der auf das Papier gefallenen Sporen unterhalb
der Lamellen oder Poren, ist ein wichtiges Bestimmungsmerkmal. |
Was kann ich tun, wenn ich einen Fehler entdeckt habe und ich
nicht weiß ob dieser bereits berichtigt wurde? |
Ganz einfach!
Schaue in der www.pilzsuchmaschine.de bei dem entsprechenden Pilz nach.
Sollte der Fehler nicht behoben sein, wären wir sehr dankbar, wenn du uns
dies per Mail an info@123pilze.de mitteilst. Diese Seite ist immer am
aktuellsten. Fehler werden dort sofort berichtigt. Bei der App dauert es bis
zum nächsten Update (ca. 6 Monate) und den Büchern bis zur nächsten Auflage
(1-2 Jahre). Danke für deine Mitarbeit um unsere Arbeit für „ALLE“ noch
besser zu machen. |
Was macht man im Winter, wenn es keine frischen Pilze oder
Schwammerln gibt? |
1)
Fertigpilzsoßen würden wir meiden. Wir begegneten Pilzsammler im
osteuropäischen Ausland, einer nahm alles an essbaren Röhrlingen mit, was er
finden konnte. Ob alt oder halb vergammelt war ihm egal. Wir fragten, ob er
sich umbringen will. Er sagte nur, er mache Pilzpulver daraus und verkaufe es
dann. So etwas landet wohl in Fertigpilzsoßen? 2) Pilze im Winter: Wenn im
Sommer/Herbst genügend zu finden sind, gibt es gute Konservierungsmethoden:
Trocknen ist bestens geeignet für alle Röhrlinge, auch für Pfifferlinge.
Unser bester Tipp ist, mit den getrockneten Pilzen Pilzpulver daraus zu
machen. Eignet sich besonders gut für schnelle Soßen, weil keine Einweichzeit
beachtet werden muss, damit sie weich werden. Gut ist es auch sie
einzufrieren, macht wenig Arbeit. Haltbarkeit bis zu einem Jahr ohne große
Geschmacksverluste. Einlegmethode in Essig und Öl - köstlich, für alle Pilze
geeignet, leider nur begrenzt haltbar. Die Einweckmethode gibt es auch noch.
Diese ist sehr gut für alle Pilze geeignet. Einfach Einwecken, als ob Gemüse
eingeweckt wird. Wir finden, diese Methode nimmt etwas von dem guten
Pilzgeschmack oder der Pilzkonsistenz. 3) Pilze - wie schon erwähnt - aus
osteuropäischen Ländern würden wir meiden - auch wegen der Strahlenbelastung.
Die günstigen Pfifferlinge aus Litauen können durchaus schon mal 4 Wochen alt
sein. Und ob sie wirklich aus Litauen stammen, ist oft nicht 100 %-ig sicher.
Gleiches gilt, wenn Wildpilze in den Wintermonaten im Supermarkt verkauft
werden. Diese stammen meist aus China usw. Besser Finger weg! 4) Beste Pilze
im Winter zu essen, wenn kein Wintervorrat gesammelt wurde? Ganz klar:
Zuchtpilze jeder Art! Champignon, Austernseitlinge, Kräuterseitlinge, um nur
einige zu nennen. Es sind nach EU-Richtlinien gezüchtete Pilze mit gesundheitlichen
Vorzügen, die jedes Gemüse übertreffen. |
Was passiert, wenn ein Kleinkind oder Baby im Garten wachsende
Pilze verzehrt hat? |
Wenn dein Kind
sie roh verspeist, wird es meist zu heftiger Übelkeit und Durchfall kommen.
Die gegessene Menge spielt hierbei eine sehr entscheidende Rolle. Treten
Kreislaufprobleme auf, kann diese Vergiftung sogar kritische Auswirkungen
haben, die eine sofortige ärztliche Behandlung notwendig werden lassen! Falls
keine Anzeichen vorliegen, ist über die Giftnotrufzentrale ein
Pilzsachverständiger vor Ort zu Rate zu ziehen. Dieser kann auch gefährliche
Pilzarten, die durchaus tödliche Verläufe haben können, erkennen oder
ausschließen. Helfen tut aber nur frühzeitige Aufklärung. Das heißt deinem
Kind klar zu machen, dass alle Pilze Bauchschmerzen verursachen. |
Was passiert, wenn ich Pilze mit
einem Grenzwert über 600 Bq/kg verzehre? |
Der Verzehr von 1 kg Pilze mit einer
Belastung von 600 Bq/kg Radiocäsium hat bei einem Erwachsenen in etwa eine
Dosis 0,008 Millisievert (mSv) in der Aufnahme. Dieser Wert entspricht etwa
0,4 Prozent der Dosis aus der natürlichen Radioaktivität, die in etwa pro
Person und Jahr aufgenommen wird (ca. 2,2 mSv). Das bedeutet, dass erst ein
Verzehr von etwa 260 kg schwer belastete Pilze (600 Bq/kg) pro Jahr nötig
ist, bis die Dosis erreicht wird, die ein durchschnittlicher Erwachsener
jährlichen aus natürlichen Quellen aufnimmt. |
Was sind Baumperlen? |
Baumperlen
wachsen an Bäumen als Heilungsreaktion auf Verwundungen der Rinde. Durch das
Baumharz heilt der Baum Verletzungen aus oder stößt eingedrungene Fremdkörper
ab. Es ist keine Pilzerkrankung! Oft bilden sich ovale bis runde Pfropfen. |
Was sind
Baumschwammerln? |
Auf Holz
wachsende Pilze, wie Stockschwämmchen, Rauchblättrige Schwefelköpfe,
Schwefelporling, Judasohr, Schuppenporlinge, Leberreischlinge,
Austernseitlinge, Hallimasch, Shiitake. Dies sind einige essbare an Holz
wachsende Speisepilze. |
Was sind die
wichtigsten Faktoren für das Pilzwachstum? |
Jahreszeit,
Feuchtigkeit und Wärme sind die wichtigsten Faktoren für ein gutes
Pilzwachstum. Bei vielen Pilzarten ist die Bodenbeschaffenheit sehr wichtig.
Manche mögen es sauer, andere mehr kalkhaltig, wiederum anderen ist dies
egal. Auch der Baumbestand ist sehr wichtig. Einige Pilze wachsen nur in
Symbiose mit einer bestimmten Baumart, andere sind Parasiten und bevorzugen
Laubholz, andere wiederum Nadelholz. |
Was sind
Folgezersetzer? |
Pilze zersetzen
totes Holz, Baumstümpfe, Äste, im Boden vergrabene Tannenzapfen oder einfach
nur Gräser oder Blätter. Sie sind nicht auf einen bestimmten Baum angewiesen,
weshalb Folgezersetzer leicht zu züchten sind, wie Egerlinge (Champignons),
Austernseitlinge und Hallimasche (mal als Folgezersetzer, mal als
Parasitenpilz), Fichtenzapfenrübling, Träuschlinge usw… |
Was sind
Parasitenpilze? |
Zerstörende
Pilze! Sie befallen kranke Bäume und zerstören meist sein Kernholz mit Braun-
oder Weißfäuleauslöser, wie Schwefelporling, Judasohr, Schuppenporlinge,
Leberreischlinge, Austernseitlinge, um nur einige essbare parasitäre Pilze zu
nennen. |
Was sind
Pilzgattungen? |
Pilze sind in
Gattungen und Familien unterteilt. Oft besitzt eine Gattung lauter Giftpilze
z.B. die Gattung Risspilze. Ein anderes Mal sind es lauter Speisepilze wie
z.B. bei den Leistlingen! Es kann aber auch gemischt sein wie bei den
Ritterlingen. Einige sind essbar, viele sind giftig! Weitere Gattungen wären
alle Sprödblättler (Milchlinge und Täublinge), Tintlinge, Schleierlinge
(>550 Arten), Träuschlinge, Egerlinge (Champignons), Wulstlinge (Knolli),
Dachpilze, Fälblinge, Ritterlingsähnliche, Schnecklinge und Saftlinge,
Schmierlinge, Kremplinge, Rötlinge, Schwindlinge, Helmlinge, Trichterlinge,
Schüpplinge, Schirmlinge, Riesenschirmlinge... usw. |
Was sind
Schlauchpilze? |
Alle
Morcheln und Becherlinge sind Schlauchpilze. Die Sporen reifen im Gegensatz
zu den Ständerpilzen in schlauchähnlichen Gebilden heran. Dieses ist nur mit
einem Mikroskop von mindestens 1000-facher Immersionsöl-Vergrößerung gut sichtbar. |
Was sind Schleimpilze? |
Sie gehören zu
den niederen Pilzarten. Die Einordnung ist hierbei schwierig, da sie kein
Chlorophyll enthalten, mit dem sie wie eine typische Pflanze Energie aus
Licht gewinnen, ihre Ernährung ist durchweg heterotroph (gilt für alle Pilze)
(= Unterschied zu den typischen Pflanzen). Sie bewegen sich wie riesige
Amöben (= Unterschied zu den Pilzen). Sie ernähren sich durch Phagocytose
(Aufnahme des Fremdkörpers durch Umfließen und Invagination = Einstülpung in
die Zell-Membran). Also eine Art Verzehr von organischem Material. Einige
Schleimpilze können sogar Geschlechtszellen bilden. Wiederum bilden sie feste
pilzartige Fruchtkörper und Sporen aus (= Unterschied zu den tierischen
Organismen). Einige Autoren setzen sie deswegen zu einer eigenen Familie
(Taxonomie) unter den Pilzen. |
Was sind
Sprödblättler? |
Sprödblättler
sind alle Täublinge und Milchlinge. Alle milden Arten sind essbar, alle
bitteren oder scharfen ungenießbar oder giftig. Eine Kostprobe ist bei sicher
erkannten Täublingen und Milchlingen immer erlaubt. Aber nicht schlucken,
sondern nur schmecken! Einige essbare Täublinge sind roh in größeren Mengen
giftig, obwohl sie mild sind! |
Was sind
Ständerpilze? |
Ständerpilze
sind alle Röhrlinge, Sprödblättler und Lamellenpilze. Aber keine Morcheln und
Becherlinge, denn diese sind Schlauchpilze! In Ständerpilzen reifen die
Sporen auf sogenannten Basidien heran, d.h. sie sitzen meist auf
kugelförmigen Gebilden. |
Was sind
Symbiosepilze (Mykorrhizapilze)? |
Pilze, die eine
Symbiose mit Bäumen, Sträuchern oder Gräsern eingehen. Pilze helfen dem
Symbionten, Mineralien aufzunehmen. Im Gegenzug bekommt der Pilz Zucker, den
er nicht selber produzieren kann. Milchlinge, Dickröhrlinge, Täublinge,
Pfifferlinge, Wulstlinge (Knollenblätterpilze) Schleierlinge sind
Symbiosepilze und können ohne Symbionten nicht existieren. |
Was sind
Wachsblättler oder Weichblättler? |
Ellerlinge,
Saftlinge und Schnecklinge werden gerne als Wachsblätterpilze oder
Weichblättlerpilze bezeichnet, da sie sehr weiche Lamellen besitzen, die sich
oft auch wachsartig anfühlen. |
Was sind
Winterpilze? |
Samtfußrüblinge
und Rauchblättrige Schwefelköpfe sind Winterpilze und wachsen sogar noch bei
Frost. Werden sie eingefroren, sollten sie nach spätestens 3 Monaten gegessen
werden. Vorzeitige Alterung auch in Frostzustand. |
Was tun bei einem Vergiftungsfall
mit Pilzen? |
1. Feststellung
der Art und des Zeitpunktes der Beschwerden: Magen, Darm, Schwindel, seit
wann, Alkoholgenuss? 2. Arzt (Notarzt) verständigen. 3. Die Person beruhigen.
4. Versuche die Person zum Erbrechen zu bringen. Finger in den Mund hat nur
Sinn, wenn der Pilzgenuss nicht länger als 6 Stunden zurückliegt. 5.
Festhalten von Fundort/Fundstelle der Pilze. Vielleicht mit Personen, die den
Betroffenen begleitet haben, die Fundstelle aufsuchen. 6. Keine Hausmittel
verwenden. Es gibt keine wirksamen Hausmittel; im Gegenteil, dadurch kann
sich der Zustand verschlechtern. 7. Alle Pilzreste sicherstellen (Geputzte,
gekochte, erbrochene, im Stuhl). 8. Betroffenen betreuen, nicht alleine
lassen oder mit dem Auto zum Arzt fahren lassen. Sein Zustand könnte sich
verschlechtern! 9. Bei Bewusstlosigkeit bis zum Eintreffen des Arztes erste
Hilfe durchführen (Beatmung, Seitenlage, Herzmassage). |
Welche Arten sind Zuchtpilze? |
Folgende Arten
sind zur Zucht geeignet: Anischampignon, Ästiger
Stachelbart, Buchenstachelbart, Alpen Stachelbart, Eiskoralle, Bartkoralle
(Vitalpilz, Heilpilz), Austernseitling, Kalbfleischpilz, Austernpilz,
Buchenrasling, Weißer Buchenpilz, Buna-Shimeji, Buchenholzrasling, Dorniger
Stachelbart, Eichhase, Ästiger Porling, Ästiger Büschelporling, Gelber
Riesenträuschling, Gemeiner Hallimasch, Dunkler Hallimasch,
Nadelholzhallimasch, Glänzender Lackporling, Reishi, Honiggelber Hallimasch,
Laubholzhallimasch, Igelstachelbart, Yamabusitake, Löwenmähne, Pom-Pom blanc,
Affenkopfpilz, Japanisches Stockschwämmchen, Toskanapilz, Nameko,
Goldkäppchen, Klebriger Schüppling, Judasohr, Holunderschwammpilz,
Holunderpilz, Wolkenohrenpilz, Mu-Err, Chinesische Morchel, Klapperschwamm,
Maitake, Spatelhütiger Porling, Laubporling, Kamm-Porling Graue Gans,
Gemeiner Klapperschwamm, Krause Glucke, Fette Henne, Bärenschädel,
Kräuterseitling, Brauner Kräuter-Seitling, Laserkrautseitling,
Königsausternpilz, Kubanischer Kahlkopf, San Isidro, Lavendelfarbener
Rötelritterling, Blassblauer Rötelritterling, Blasser Rötelritterling,
Lungenseitling, Löffelförmiger Seitling, Cremeweißer Seitling,
Sommer-Austernseitling, Kastanienseitling, Magischer Trüffel, Magischer
Kahlkopf, Stein des Wissens, Philosophen Steine, Mairitterling, Maipilz,
Georgsritterling, Gelber Schönkopf, Maischönkopf, Huf-Ritterling,
Marmorierter Holzrasling, Parasol, Riesenschirmling, Riesenschirmpilz,
Paukenschläger, Paukenschleger, Gemeiner Riesenschirmling, Rauchblättrige
Schwefelköpfe, Graublättriger Schwefelkopf, Rillstieliger Seitling,
Rosenroter Seitling, Rosenseitling, Rosa Seitling, Rosafarbene Seitling, Rotbrauner
Riesenträuschling, Braunkappe, Samtfußrübling, Gemeiner Samtfußrübling,
Winterrübling, Schmetterlingstramete, Bunter Porling, Schopftintling,
Spargelpilz, Schopfpilz, Tintenpilz, Porzellantintling (Vitalpilz, Heilpilz),
Shiitake, Kultur-Shiitake, Shii-Take, Chinesischer Champignon, Silberohr,
Stockschwämmchen, Echtes Stockschwämmchen, Gemeines Stockschwämmchen,
Südlicher Ackerling, Südlicher Schüppling, Samthaube, Pioppino, Tannen
Stachelbart, Taubenblauer Seitling, Taubenblauer Austernseitling, Ulmenrasling,
Ulmenholzrasling, Ulmenseitling, Violetter Rötelritterling, Nackter
Rötelritterling, Violetter Röteltrichterling (Vitalpilz, Heilpilz),
Ziegelroter Schwefelkopf, Zitronenseitling, Zitronengelbe Seitling,
Limonen-Seitling, Zuchtchampignon, Zweisporiger Champignon, Brauner
Zuchtegerling, Weißer Zuchtegerling, Kulturchampignon, Zweisporiger Egerling,
Gartenegerling, Kulturchampignon. |
Welche Auswirkungen haben Insektizide auf Pilze? |
Chemische
Insektizide wirken sich auf jeden Fall schädigend auf die Pilzflora aus. Zum
einen benötigen Pilze Insekten, die zur Verbreitung ihrer Sporen (Samen) sehr
wichtig sind und zum anderen verändern die Insektizide die biologischen
Verhältnisse des Bodens, wodurch das Pilzmyzel geschädigt wird. Die
Auswirkungen auf den Menschen sind bei dessen Verzehr sicherlich nicht
unbedenklich. Es wurden gesundheitsbeeinflussende Wirkungen festgestellt,
wenn das Insektizid innerhalb von 2 Wochen nach der Anwendung aufgenommen
wurde. Z.B. Frisch gesammelte Pilze aus gespritzten Wäldern -
Borkenkäferbefall! Längere Zeiten gelten als bedenkenlos laut Aussage der
chemischen Industrie! Auf jeden Fall sollte die Bevölkerung vor der
Gefährdung geschützt werden. Warnschilder, Bekämpfung der Insekten außerhalb
Pilzsammelzeiten, biologische Mittel z.B. je nach Insektenart. Z.B.
Brennnesselwasser, kann ein guter Erfolg ohne Nebenwirkung haben. |
Welche begleitende
Pilzbücher gibt es zu der App bzw. der Pilzsuchmaschine? |
Wir haben
mehrere Pilzbücher mit gleichem Text- und Bildinhalt wie in der App
(Internet) zurzeit im Umlauf sind. Alle sind nur über www.pilzbuchshop.de
beziehbar. Für Anfänger: Die Pilzfavoriten mit über 412 Pilzarten auf 412
Seiten. Für Fortgeschrittene: 1700 Pilze mit 1751 Pilzarten und für
Pilzverrückte auf 848 Seiten: Das 5-Bandlexikon mit über 3600 Pilzarten =
größtes Pilzbilderbuch der Welt mit fast 3000 Seiten. |
Welche chemische oder optische
Mittel benötigt man zur Flechtenbestimmung? |
Zur
Flechtenbestimmung werden häufig folgende Substanzen verwendet: Keine Farbreaktion bei
chemischen Mitteln = R-; Kaliumjod = J+/-; Kalilauge mit anschließender
Natriumhypochlorit Behandlung bzw. Chlorkalk-Lösung = KC +/-;
Ultraviolettes Licht = UV +/-, Kalilauge = K +/-; Calciumhypochlorit = C +/-;
Para-Phenylendiamin = P +/-; Beispiel: Krustenflechtenarten (CALOPLACA) und
Krustenflechtenarten (CANDELARIELLA) sehen sich sehr ähnlich. Der Unterschied
ist in der K Reaktion: K+ rot = CALOPLACA zu K- = CANDELARIELLA. Es gibt aber
auch Gattungen die chemisch nicht bestimmbar sind: LEPRARIA; CALOPLACA;
USNEA. |
Welche CLADONIA-Flechten
können nur durch Dünnschichtchromatografie bestimmt werden? |
CLADONIA CRYPTOCHLOROPHAEA =
Inhaltsstoffe: Chryptochlorophaeasäure und Furmarprotocetrarsäure. |
Welche der häufigsten Flechtengattungen gibt es? |
Gallertflechten =
Cyanobakterien als Symbiose-Partner, gallertartige Konsistenz. Strauchflechten =
strauchartige Gebilde, Bart- oder Bandflechten. Blattflechten
oder Laubflechten = blattartige Wuchsform. Krustenflechten =
körnige, schorfige Wuchsform… und viele mehr. |
Welche essbaren Pilze
sind auch für Laien leicht kenntlich? |
Alle Leistlinge
(Pfifferlinge, Trompetenpfifferlinge), alle Röhrlinge mit gelben oder weißen
Röhren außer der Schönfußröhrling mit dicker roter Stielbasis und bitter
schmeckende Arten wie Gallenröhrling. Alle Täublinge und Milchlinge, die mild
schmecken, alle Reizker mit roter Milch, Krause Glucke, Eichhase und
Champignons (beachte immer die Rosafärbung der Lamellen und den Geruch -
giftige Karbolegerlinge haben fast immer einen unangenehmen Tintengeruch und
eine leuchtend gelbe Stielbasis). Gelbfüße sind leicht kenntlich.
Riesenschirmling wie Parasol oder Safranschirmling (Ring muss leicht
verschiebbar sein). Alle Stäublinge, die innen reinweiß sind,
Austernseitlinge, Knoblauchschwindlinge (Geruch) sowie alle Lacktrichterlinge
und Morcheln. Hallimasch wenn abgekocht, Grünspanträuschlinge,
Scheidenstreiflinge (ringlos, keine Knolle, nur lappige Scheide, geriefter
Hutrand), Semmelstoppelpilze, alle Schwärztäublinge (aber nicht besonders
wohlschmeckend) und der Eispilz. Pilze sollten immer gekocht werden, da die
meisten Pilze roh unverträglich oder giftig sind. |
Welche Jahreszeit ist für das Pilzwachstum am besten? |
Juli bis Oktober
sind die ertragreichsten Monate - vorausgesetzt die klimatischen Verhältnisse
wie Wärme und Feuchtigkeit passen! |
Welche
Möglichkeiten der Pilzkonservierung gibt es? |
Einwecken,
trocknen, einfrieren, silieren, in Öl einlegen, Pilzpaste, Pilzbutter... |
Welche Pilzarten sind noch stark
mit Strahlung belastet? |
Alle Zuchtpilze
wie Champignon, Austernseitlinge, Kräuterseitlinge, Stockschwämmchen... usw.
sind nicht verstrahlt und schwermetallbelastet und können auch in größeren
Mengen ohne Bedenken verzehrt werden. Sie sind sogar gesünder als Gemüse! Bei
Waldpilzen ist es leider nicht so. 10 bis 20 kg im Jahr sollten nicht
überschritten werden. Die Radioaktiv- sowie die Schwermetallbelastung ist
aber in so einer Menge noch akzeptabel und werden laut
Bundesgesundheitsministerium als relativ bedenkenlos angesehen. Maronenröhrlinge,
Semmelstoppelpilze und Rotfußröhrlinge sind leider am stärksten belastet. Die
europäische Belastung schwankt je nach Region. Generell liegen in
Mitteleuropa durch Tschernobyl immer noch hohe Werten vor. Entsprechende
Karten deiner Region findest du im Internet. Schwermetallbelastung ist immer
sehr hoch in der Nähe von Industriegebieten und stark befahrenen Straßen. |
Welche Pilze
dürfen laut Bundesartenschutzgesetz in Deutschland nicht mitgenommen werden? |
Geschützte
Pilzarten laut § 42 (1) Nr. 2 Bundesnaturschutzgesetz: Ziegenfußporling,
Schafporling, Semmelporling (alle heimischen Arten), Kaiserling, Weißer
Bronze-Röhrling, Gelber Bronze-Röhrling, Sommer-Röhrling, Echter
Königs-Röhrling, Blauender Königs-Röhrling, Erlengrübling, Saftlinge (alle
heimischen Arten), Märzschneckling, Grünling, Trüffel (alle heimischen
Arten). Nach § 2 (1) Bundesartenschutzverordnung dürfen folgende Pilze …in geringen Mengen (2 kg) für den eigenen Bedarf …der
Natur entnommen werden. Morchel (alle heimischen Arten), Birkenpilz und Rotkappe
(alle heimischen Arten), Brätling, Schweinsohr, Pfifferling (alle
heimischen Arten), Steinpilz. Andere Länder Europas
haben andere Regelungen. |
Welche Pilze
lieben kalkhaltige Böden? |
Morcheln, viele
Schleierlingsarten, Mairitterling, Kaiserling … usw. |
Welche Pilze
lieben saure Böden? |
Pfifferlinge,
Fichtensteinpilze, Milchlinge, Maronenröhrlinge, Rotfußröhrlinge... |
Welche Pilze sind giftig, aber durch Kochen wird dieses Gift
zerstört und sie sind dann essbar? |
Hallimasch ist ein guter essbarer Pilz (20
Min. abkochen), Perlpilze und Scheidenstreiflinge sehr gut (10 Min. kochen);
andere hingegen, wie Gelber Knollenblätterpilz, Narzissengelber
Knollenblätterpilz, Porphyrbrauner Wulstling sind nicht zu empfehlen, obwohl
auch deren Gift durch Kochen zerstört werden würde. Diese Pilze können leicht
mit tödlich giftigen Arten verwechselt werden, weshalb diese zu meiden sind.
Aber grundsätzlich sind fast alle Pilze im Rohzustand giftig oder
unbekömmlich, deshalb immer 5 bis 10 Minuten kochen! |
Welche Pilze sind nach neuesten
Erkenntnissen giftig, obwohl sie in Pilzbüchern als essbar galten? |
Weißer Rasling, Grünling
(Echter Ritterling), Olivebrauner Milchling - Tannenreizker, Rettichhelmling,
Nebelkappe, Gallertkäppchen, Maggipilz, Frühjahrslorchel, Kahler Krempling,
Giftriesenschirmling, Gartenriesenschirmling, Gemeiner Erdritterling. |
Welche Pilze sind
roh giftig? |
Eigentlich fast
alle, es gibt nur wenige Ausnahmen! Roh verzehrte Pilze verursachen oft
Magen- und Darmbeschwerden. Nach Kochen, Braten, Dünsten (mind. 5 -10 Min.)
werden unverträgliche Stoffe meist neutralisiert. Bei bestimmten Pilzarten
wie Hallimasch oder Nebelkappe soll dieser Kochvorgang mind. 20 Min. dauern
und das Kochwasser sollte weggeschüttet werden! Kochzeiten von über 10 Min.
werden auch bei Scheidenstreiflingen, Perlpilzen, Hexenröhrlingen und auch
bei einigen Röhrlingen wie Butterröhrlinge, Rotkappen, Maronenröhrlingen,
Goldröhrlinge… empfohlen. |
Welche Pilze sind
Steinpilzanzeiger? |
Nr. 1
Mehlräsling; Nr.2 Pfefferröhrling; Nr. 3 Fliegenpilz. Der Mehlräsling soll
auf dem Myzel des Steinpilzes wachsen und irgendwann kommen an dieser Stelle
die Fruchtkörper des Steinpilzes. |
Welche Pilze sind
zum Trocknen geeignet und welche nicht? |
Alle!
Eigens durchgeführte Speisewerttests mit über 500 Pilzarten führten zu einem
sehr guten kulinarischen Ergebnis; je mehr gemischte Trockenpilzarten, desto
besser das Koch-Resultat. |
Welche
Risikofaktoren erhöhen an dem Fuchsbandwurm zu erkranken? |
Eindeutige
Risikofaktoren: Besitzer von jagenden und freilaufenden Hunden und Katzen.
Arbeit und Leben im ländlichen Bereich, Holzsammler. Kaum nachgewiesene
Risikofaktoren: Beeren oder Pilze sammeln und diese verzehren. |
Welche Röhrlings-Gattungen gibt es? |
Dickröhrlinge
(Steinpilze...), Filzröhrlinge (Maronenröhrling...), Schmierröhrlinge
(Goldröhrling...), Raustielröhrlinge (Birkenpilz...), Rosasporröhrlinge
(Gallenröhrling), Sonstige: Pfefferröhrling, Grüblinge, Hasenröhrling,
Holzröhrling, Hohlfußröhrling. |
Welche Sporenfarbe haben Flechten? |
Sie sind meist hyalin oder braun. Eine
Sporendefinition bei Flechten ist nur per Mikroskop sinnvoll. Ein sporen
lassen wie bei Pilzen ist hier nicht angesagt. |
Welche Tipps gibt es zu Giftpilzen? |
Die 10 Pilztipps
zur Pilzgattungslehre Giftpilze: Nehme nie Pilze, die nicht zu 100 % erkannt
werden können! 1. Nehme nie Pilze mit Knollen und häutiger Volva
(Knollenblätterpilze) = tödlich giftige Arten darunter! 2. Nehme nie kleine
Schirmlinge = tödlich giftige Arten darunter! 3. Nehme nie Pilze, die nicht
gut riechen. Es gibt einige Giftpilze darunter oder sie sind verdorben! 4.
Wer Stockschwämmchen sammelt, beachte: Es gibt den tödlich giftigen
Gifthäubling, der zwischen den anderen essbaren wachsen kann. 5. Gelblich
verfärbende Champignonarten, die nach Tinte oder Karbol riechen sind giftig.
6. Unter kleinen Pilzen im Wald, auf Wiese und im Garten können sich tödlich
giftige Pilze befinden. 7. Orange- oder rotbraune Lamellenpilze können
tödlich giftige Rauköpfe sein. 8. Meide grundsätzlich weiße Pilze mit weißen
oder hellgelben Lamellen; es könnten tödlich giftige Trichterlinge sein. 9.
Nehme nie Pilze, deren Huthaut radial aufreißt, das sind sogenannte Risspilze
(tödlich). 10. Pilze mit Schleier zwischen Hutrand und Stiel werden
Schleierlinge genannt, vermeide sie, viele sind tödlich giftig. |
Welche Tipps gibt es zu
Speisepilzen? |
Die 10 Pilztipps
zur Pilzgattungslehre Speisepilze! So können schnell einfache Gattungen
erkannt werden! Bedenke aber: Nur 100 % sicher erkannte Pilzarten dürfen
gegessen werden! 1. Röhrlinge mit Netz am Stiel können giftig oder
ungenießbar sein, ohne Netz sind sie meist essbar! 2. Wer Täublinge
(Frauentäubling, Speisetäubling) als Täublinge erkennen kann (Merkmale: kein
Ring, keine Knolle, keine Hüllreste, brüchiges Fleisch) = alle milden Arten
sind essbar! 3. Grüne und violette Farben bei Täublingen lassen immer Milde
erwarten und sind immer essbar. 4. Milchlinge (Lachsreizker, Fichtenreizker)
mit roter Mich sind immer gute essbare Bratpilze. 5. Milchlinge (Brätling,
Mohrenköpfe) mit weißer Milch und milder Milch sind essbar. 6. Wer
Riesenschirmlinge (Parasol, Safranschirmlinge) als Riesenschirmlinge erkennen
kann (wolliger Hut, verschiebbarer Ring, relativ beachtliche Größe). Alle
sind essbar, wenn sie gut riechen und nicht im Treibhaus oder auf dem
Komposthaufen wuchsen. Bei Zweifel die rötenden Arten meiden. Als Schnitzel
paniert sind sie sehr gute Speispilze. 7. Wer Champignons als Champignons
erkennen kann, kann alle essen, die angenehm pilzig oder nach Anis riechen
und nicht gilben. Sie dürfen nicht nach Karbol riechen und sich gelblich
verfärben. 8. Wer Leistlinge (Pfifferlinge, Totentrompete) als Leistlinge
(herablaufende Leisten (gelb bis grauschwarz), die fest mit dem Fleisch
verbunden sind) erkennen kann, findet in dieser Gattung nur Speisepilze.
Sogenannte Trompetenpfifferlinge wachsen übrigens Regional in Massen und
können im Herbst den Wintervorrat decken. 9. Wer Scheidenstreiflinge als
diese erkennen kann (keine Knolle unter der häutigen Volva, keinen Ring,
Riefung des Hutes um 1/3 des Radius) kann diese essen, egal welche Farben sie
haben. 10. In der Gattung Wulstlinge gibt es nur eine gute Speisepilzart, den
Perlpilz. Wer die vertikale Riefung des Ringes, Rötungen an den
Schneckenfraßlöchern, abwischbare bräunliche Schüppchen, rübenartige Knolle
ohne häutige Volva etc. beachtet, hat in der Pilzsaison immer seine Körbe
voll. |
Welche Ursachen
stecken dahinter, dass ich Pilze nicht vertrage und alle anderen Mittesser
hatten nach einer Pilzmahlzeit keine Probleme? |
Der Magen
reagiert gerne mit Unverträglichkeit, weil er diese Art von Nahrung nicht
kennt. Pilzarten die noch nie gegessen wurden, können daher bei manchen
Personen ein Gefühl von Unwohlsein bis hin zu Bauschmerzen auslösen. Diese
Reaktion dauert meist nicht lange an. Vergleich, wir würden in China
Insekten, Ratten oder Schlangen essen; wobei hier auch die Psyche eine große
Rolle spielen kann! Bei mehrmaligem Genuss verschwinden meist diese
Anzeichen. Eine Gefahr besteht zu keiner Zeit, da es sich mehr um eine
Umgewöhnungsreaktion handelt. |
Welche Wälder sind für Pilze gut
geeignet? |
Gute Wälder sind
Fichten-, Kiefern- oder Buchen-Kiefern-Mischwälder. Speisepilze sind in jedem
Wald zu finden. Nur schwankt das Angebot von Gegend zu Gegend. Das hat mit
verschiedenen Umwelteinflüssen sowie der Waldbewirtschaftung zu tun. Versuche
an einem nahen Ort, wo du heimisch bist, einen Pilzverein ausfindig zu
machen. Die helfen dir immer weiter Pilze zu finden, erkennen und auch zu
erlernen. |
Welcher Kilopreis ist für Steinpilze angemessen? |
Der Preis
variiert je nach Jahreszeit und Wachstumsquote. In Deutschland, Tschechien
und Österreich werden diese mit ca. 10-20 Euro pro Kilo angeboten! Kaufen
kannst du sie in offenen Stadtmärkten, Supermärkten oder Feinkostgeschäften. |
Welcher Pilz ist der giftigste Pilz der Welt? |
Der
Gewächshaushäubling (GALERINA SULCICEPS). Er soll fast die doppelte Giftmenge
des Grünen Knollenblätterpilzes enthalten. |
Welcher Pilz verursacht die meisten Todesfälle? |
Eindeutig der
Grüne Knollenblätterpilz, gefolgt vom Kegelhütigen Knollenblätterpilz. |
Welches Getier könnte sich in den Lamellen von essbaren Pilzen
einnisten? |
Käfer, Mücken,
Larven von verschiedenen Fliegenarten, Würmer (oft Drahtwürmer), kleine
Fliegen usw. Diese werden auch gern - MOBILE PROTEINE - genannt. Da Pilze
wenig Eiweiß enthalten, essen manche Leute dieses Getier mit. Zur Beruhigung:
Keine dieser Insekten ist giftig. Die Gefahr besteht aber, dass der Pilz
durch die mitgeschleppten Bakterien (dieser Insekten) schneller verdirbt.
Also putzen und Madenlöcher ausschneiden! Diese Maßnahme schützt vor
Durchfall. |
Welches ist der größte Pilz der
Welt? |
In "Malheur
National Forest" in Oregon, USA, wächst der größte Pilz der Welt. Der
Pilz ist immer als Ganzes zu sehen; so ist das Myzel dieses Pilzes 9
Quadratkilometer groß, 2400 Jahre alt und 600 000 Kilogramm (600 Tonnen)
schwer. Es ist ein Dunkler Laubholzhallimasch. Der größte Europäische
Hallimasch existiert in der Schweiz beim Ofenpass. Er ist ca. 800 Meter
im Ø und bedeckt eine Fläche
von 35 Hektar. Sein Alter wird auf etwa 1000 Jahre geschätzt. Der größte Fruchtkörper eines Pilzes stand in
einer schattigen Ecke im „Royal Botanic Garden“ = in Kew (London im Jahr
2003). Es war ein Ulmen-Porling (RIGIDIOPORUS ULMARIUS) mit einem 150 cm Ø
und 425 cm Umfang. Er wurde auf ein Gewicht von 284 kg geschätzt. |
Welches Mikroskop benötige ich zur
Pilzbestimmung? |
Ein Mikroskop
ist erst sinnvoll, wenn die Pilze auch makroskopisch über die
Gattungsmerkmale und Artmerkmale erlernt wurden. Ab diesen Kenntnisstand
sollte nicht gespart werden. Ein gutes Mikroskop gibt es kaum unter 1000 €.
Dieses muss auch für Vergrößerungen im 1000er Bereich mit Öl-Objektiv
ausgestattet sein. Der Umgang damit wird in diversen Seminaren angeboten.
Bevor ein Mikroskop gekauft wird, sollte zuerst ein Mikroskopier-Kurs besucht
werden, sonst macht es kaum Sinn in diese Materie einzusteigen. |
Welches zusätzliche und besondere Merkmal hat die Gattung
Amanitas (Wulstlinge, Scheidenstreiflinge)? |
Sie
besitzen an der Stielspitze zum Hutfleisch eine sogenannte Sollbruchstelle.
Beim Abknicken des Stiels knackt dies wie bei den Täublingen. Pilze mit
freien Lamellen, wie z.B. Dachpilze, Egerlinge machen dies ebenfalls. Stiel
leicht vom Fleisch trennbar. |
Wenn ein Pilz von Schnecken oder
Würmern befallen wird, muss er doch essbar sein - oder? |
Nein! Auf gar
keinen Fall! Tödlich giftige Knollenblätterpilze werden gern von Schnecken
oder Würmern befallen. Die Insekten besitzen ein Enzym, welches das
enthaltene Gift unwirksam macht. Leider fehlt den Menschen und den meisten
Tieren dieses Enzym. Für sie wirkt dieser Pilz deshalb tödlich! |
Wenn ich
Pfifferlinge im Wald finde, soll ich die kleinen stehen lassen und warten bis
sie groß geworden sind? |
Oft wachsen
Pfifferlinge an einem Strunk, ein bis zwei große und ein bis zwei kleine
Exemplare. Schneidet man nur die großen Pfiffi´s ab und lässt die kleinen am
Strunk, haben wir folgendes festgestellt: Die kleinen Pilze wachsen nicht
mehr weiter, werden braun und verfaulen am Strunk. Für lange Zeit werden an
dieser Stelle keine weiteren mehr folgen. Brachen wir aber den ganzen Strunk
ab und nahmen auch die kleinen Pilze mit, so fanden wir oft - je nach
Witterung - eine Woche später an derselben Stelle, d.h. am selben Myzel,
viele neue gesunde Pfifferlinge. Weiter stellten wir fest, dass unsere
Pfifferlingsplätze nach dieser Methodik jedes Jahr ertragsreicher waren,
obwohl wir verstärkt diese Plätze aufsuchten. Oft stimmt deshalb das Sprichwort, wenn es heißt: Ein
einmal erblickter Pfifferling wird nicht mehr weiterwachsen! Dieser Tipp gilt
natürlich nicht für alle Pilzarten! |
Wer kann mir sagen, wo ich Pilze in meiner Gegend finde? |
Die Plätze
selbst werden dir Bekannte nur selten verraten! Im Gegenteil, sie schicken
dich in einen weniger ertragreichen Wald. Gute Idee ist es, im Internet mit
Google Earth größere Waldgebiete in deiner Gegend zu suchen und später diese
Wälder zu erforschen. Je größer der Wald und je tiefer du in einen Wald
eindringen kannst, desto höher ist die Fundwahrscheinlichkeit. |
Wie bekomme ich Fliegenpilze oder auch andere Pilze weg von
meinem Garten? |
Ist zwar schade,
weil sie wunderschön sind, dennoch können wir diese Bedenken verstehen.
Versuche mit Kalk bzw. Kalkdünger diese zu bekämpfen. Gibt es in jedem
Baumarkt. Sobald die Bodenverhältnisse zu alkalisch werden, wird das
Fliegenpilz-Mycel zerstört und die Pilze bleiben aus. Sehr gut hierzu ist
Algenkalk. Du kannst in Wasser aufgelöst damit auch noch deinen Buchsbaum
besprühen. Damit entfernst du zusätzlich den Buchsbaumpilz (Cylindrocladium
buxicola) und auch den Buchsbaumzünsler
(Cydalima perspectalis). Er ist ein ostasiatischer Kleinschmetterling aus der
Familie der Crambidae und zerstört durch Fressattacken deren Raupen alle Buchsbäume. Auch gut zur
Vorbeugung geeignet! |
Wie empfindlich sind Pilzsporen? |
Viele Pilzsporen
sind frostunempfindlich. Auch nach jahrelangem Einfrieren können sie noch
aktiv werden. Ebenso sind Pilzsporen unverdaulich für Tier und Mensch. Sie
haben eine Schutzschicht, die auch die Magensäure nicht angreifen kann.
Genauso wirken diese Schutzmechanismen gegen Kälte. |
Wie entsorge ich Putzabfälle von
Pilzen am besten? |
In einen
nahegelegenen Wald fahren und die Putzreste verstreuen. Wenn eine Zeitung als
Unterlage verwendet wurde, kann diese eingegraben oder zusammengerollt unters
Laub gelegt werden, sie verrottet dort. Besser ist es Pilze zu putzen ohne
Zeitungsunterlage. Einfach Pilzreste in einen Korb legen und anschließend
Tisch mit einem Putzlappen abwischen. Die Pilzreste nun in einen Wald
streuen! Mit diesem Verfahren haben wir plötzlich Pilzarten in Wäldern
gefunden, indem wir diese zuvor noch nie sahen! Vielleicht doch etwas
nachgeholfen? Schließlich sind die Sporen (der Samen) in den Putzresten noch
enthalten, warum sollten diese also in den Müll? Wir wollen doch auch in
Zukunft noch viele Pilze finden! |
Wie entstehen Hexenringe? |
Hexenringe
entstehen von folgezersetzenden Pilzen, deren Myzel sich nahrungssuchend
kreisförmig ausbreitet. An den Rändern des unterirdischen Myzels entstehen
die Fruchtkörper, die dann kreisähnlich angeordnet erscheinen. |
Wie entstehen Pilze? |
Wenn der Samen
eines Pilzes (Spore genannt) an einen geeigneten Standort fällt, entsteht ein
kleiner Pilzstamm (Myzel), der aber nicht vermehrungsfähig ist. Bildet sich
in unmittelbarer Nähe dieses kleinen Pilzstammes ein zweiter Pilzstamm
(Myzel), der ein anderes Geschlecht hat, so verbinden sich diese beiden zu
einem Pilzgeflecht, welches wachstumsfähig und vermehrungsfähig ist.
Vergleich Mensch: Spore (weiblich) = Eizelle, Spore (männlich) = Spermien,
Substrat = Gebärmutter, Faktor Zufall = Vereinigung, Pilzmyzel mit Pilzen =
Baby!!! |
Wie erkenne ich
Giftpilze? |
Durch ihre
makroskopischen Merkmale wie Aussehen, Farbe, Größe sowie durch Geruch und
Geschmack werden alle Pilze gegeneinander unterschieden. Ein Unterscheiden
ist immer eine Erfahrungsangelegenheit. Sicher giftige von essbaren Pilzen
unterscheiden zu können, ist nur mit viel Übung (Bild und Textvergleich in
Pilzbüchern) sowie einem Pilzberater, der dir zeigt wie welche Art
unterschieden werden, möglich. |
Wie erkenne ich
Täublinge? |
Täublinge haben
brüchiges Fleisch, keine Knollen und keinen Ring. Die meisten haben nur
wenige Zwischenlamellen (außer die Schwärztäublings-Arten). Die Hutfarben
sind aber sehr individuell. Deshalb sollte lieber gekostet werden. Alle
milden Täublinge sind essbar. Übrigens, das gleiche gilt für Milchlinge!
Warnung! Auch Knollenblätterpilze (Amanitas) können brüchig sein. Sie
besitzen an der Stielspitze zum Hutfleisch eine sogenannte Sollbruchstelle.
Beim Abknicken des Stiels knackt dies wie bei den Täublingen. |
Wie ernähren sich
Pilze? |
3
Haupternährungsarten: Symbiosepilze (Nahrungsaustausch zwischen Baum/Pflanze
und Pilz), Parasitenpilze (kranke Bäume werden gefressen) und Folgezersetzer
(tote Bäume/Pflanzen werden aufgelöst). |
Wie funktioniert
das Einfrieren von Pilzen? |
1. Möglichkeit -
so machen es wir! Pilze putzen, in Plastiktüte geben, Datum und Pilzart (gut,
mittel, sehr gut) anschreiben und bei mindestens -20 Grad einfrieren. 2.
Möglichkeit - besonders gut für Pfifferlinge, weil diese sonst zäh werden.
Pilze putzen, in der Pfanne kurz aufkochen (blanchieren) - einfrieren -
fertig! |
Wie funktioniert
das Silieren von Pilzen? |
Es funktioniert
wie das Herstellen von Sauerkraut. |
Wie funktioniert
das Trocknen von Pilzen? |
1. Möglichkeit
und beste: Trockenautomat. 2. Möglichkeit: Backofen bei 40 - 50 Grad ca. 24
Stunden trocknen lassen und zwischenzeitlich wenden, bis sie knochentrocken
sind. Niemals heißer als 55 ° C, da sie ab dieser Temperatur geschmacksarm
werden. 3. Möglichkeit: Pilze trocknen durch Sonneneinstrahlung. Vorsicht:
die Pilze müssen schnell trocknen und immer wieder gewendet werden, sonst
entstehen diverse Schimmelbildungen und die Pilze sind unbrauchbar. |
Wie funktioniert der Ablauf des
Einweckens/Einmachen von Pilzen? |
Pilze in ein
Glas geben, mit Wasser auffüllen und etwas Salz beigeben. Deckel schließen
und 20 Min. bei über 80 Grad im Einweckautomat, Backrohr oder gefüllten Topf
mit 20 % Wasser am Boden und geschlossenem Deckel einwecken. 6 Stunden
abkühlen lassen und anschließend nochmals 20 Min. bei über 80 Grad einwecken.
Durch den zweiten Einweckvorgang werden eventuell noch resistente Bakterien
abgetötet, die Fäulnis verursachen könnten. |
Wie funktioniert die Herstellung
von Pilzbutter? |
Man nehme 20
Gramm grob gemahlene getrocknete Pilze in 50 Gramm Butter ca. 10 Minuten bei
schwacher Hitze unter Rühren "schäumen" und Fett aufsaugen lassen,
abgekühlt mit 250 Gramm guter, weicher Butter verquirlen und mit etwas Salz
(feingemörsert) abschmecken. Fertig! Anmerken möchten wir noch, dass „weiche“
Pilze besser geeignet sind wie festfleischige Pilze (z.B. Morcheln,
Pfifferlinge, Glucken), da diese schlechter das Fett aufnehmen und recht hart
bleiben. Diese also eher vorher feiner zerhacken oder mahlen. Bei einigen
Pilzarten sollte man wegen hitzelabiler Gifte besonders auf gründliches
Durcherhitzen achten: Z.B. Perlpilz, Morcheln… Die Haltbarkeit dürfte sich an
der von Butter orientieren (ranzig werden), im Kühlschrank also recht lange,
eingefroren sehr lange! |
Wie heißt der größte Speisepilz der Welt? |
Die größten
Speisepilze sind die Termitenpilze. Einige können über einen Meter
Durchmesser erreichen. Meist sind sie in Afrika: Namibia, Südafrika, Sambia,
Tansania aber auch in anderen Ländern wie Australien, Malaysia, Indien,
Kolumbien und den Philippinen auf Termitenhügeln zu finden. Sie gelten bei
der einheimischen Bevölkerung als sehr wohlschmeckend. Sie sind Symbiosepilze
zu den Termiten. In ihren Hügeln fördern sie dessen Myzel Wachstum und
ernähren sich von Bestandteilen des Pilzes. |
Wie hoch ist der
Eiweißgehalt von Pilzen? |
Pilze enthalten
nur etwa 2-3 % Eiweiß. Das entspricht etwa dem von Gemüse. Das ist sehr
gering, Fleisch dagegen hat das 10fache an Eiweißgehalt! |
Wie hoch ist die Fehlerquote der
Daten bei der App oder im Buch? |
Leider gibt es
ständige Änderungen in den lateinischen- und deutschen Namen, DNS-Analysen,
chemische Untersuchungen und Neuigkeiten der Wissenschaft. Neue Daten werden
so schnell wie möglich eingearbeitet, sodass Fehler gering-gehalten werden.
Eine Quote über 95 % versuchen wir anzustreben; d.h. wir werden nie 100 %
Richtigkeit erreichen können. Deshalb bitten wir: Teilt uns Fehler und neue
wissenschaftliche Erkenntnisse mit, egal welcher Art. Wir garantieren diese
sofort zu prüfen und einzuarbeiten und sind für die Mithilfe sehr dankbar. |
Wie kann ich die Sporenpulverfarbe feststellen? |
Pilzhut vom
Stiel trennen. Mit den Lamellen oder Röhren nach unten auf ein weißes Blatt
Papier legen, wenn dunkles Sporenpulver erwartet wird. Auf ein dunkles Papier
legen, wenn du weißes bzw. helles Sporenpulver vermutest. Gute Idee ist auch
folgende Möglichkeit: Lege den Hut immer zur Hälfte auf ein weißes und zur
Hälfte auf ein dunkles Blatt. Glas oder Becher darüberstülpen und einige
Stunden abwarten. Es bildet sich auf dem Papier ein Sporenabdruck mit
entsprechender Farbe. Alte Pilze oder zu junge Pilze sind dazu wenig
geeignet, weil sie keine Sporen abwerfen. |
Wie kann ich meine
Kühltruhe enteisen, ohne dass meine Pilze antauen? |
Schon leicht
angetaute Pilze können unter Umständen unbrauchbar werden. Deshalb ist ein
Auftauen in der warmen Jahreszeit nicht angesagt, es sei denn, es steht ein
zweiter Eisschrank zu Verfügung. Kühlschränke werden am besten in den
Wintermonaten enteist. Bei einer Außentemperatur von minus 10 Grad oder
niedriger einfach Inhalt in einen Wäschekorb und ab damit ins Freie. |
Wie kann ich Pfifferlinge konservieren? |
Bis vor kurzem
waren wir noch der Meinung, dass Pfifferlinge nicht getrocknet werden können.
In Tschechien bewiesen sie uns das Gegenteil. Sie sind durchaus weiterhin
schmackhaft, vor allem als Suppenpilze. Aber ansonsten ist die beste Methode:
Pfifferlinge mit Flüssigkeit 5 Minuten kochen und mit der Flüssigkeit
einfrieren. Konservierung in Gläsern ist auch eine Möglichkeit: Glas mit
Pfifferlingen und Wasser füllen und Schraubdeckel drauf, das ganzes Behältnis
20 Minuten kochen lassen. Diesen Vorgang nach 6 Stunden wiederholen, damit
alle Mikroorganismen auch sicher abgetötet wurden. |
Wie kann ich
Pilzvergiftungen verhindern? |
1. Nur frische
Pilze sammeln! Oder esst ihr gerne verdorbenes Fleisch? 2. Alte schwabbelige
wurmdurchlöcherte Pilze sind verdorben, es fand bereits eine Eiweißzersetzung
statt. Also diese gleich im Wald lassen! 3. Ganz kleine noch verschlossene
Pilze wegen Verwechslungsgefahr meiden. Lebensgefahr! 4. Luftige Körbe oder
ähnliches beim Sammeln verwenden. Niemals Plastiktüten! Wie lange hält es
wohl ein Mensch mit einer Plastiktüte über den Kopf aus? 5. Pilze sollten
schon beim Sammeln grob gesäubert und nach dem Sammeln sofort sauber geputzt
werden, spätestens jedoch am Folgetag. Bedenke! Je länger man wartet umso
satter werden die Maden! Auch vollständig madenfreie Pilze sind oft am
nächsten Tag nur noch 50 % verwertbar! 6. Nur Pilze in den Korb legen, die zu
100 % als essbar erkannt wurden. Die Krankenkasse wird es danken! 7. Durch
Veranstaltungen (Pilzexkursionen) von Pilz- oder Naturschutzvereinen kann das
Breitenspektrum von essbaren Pilzen schnell erweitert werden. Hier sollten
auch Pilze mitgenommen werden, die selbst durch eigene Literatur schon mal
sicher bestimmt, aber aus Unsicherheit noch nicht gegessen wurden. 8. Essbare
Pilze, die tödlich giftigen Arten ähneln, sind immer zu meiden. Sie gehören
niemals in einen Speisepilzkorb, wenn sie zur Bestimmung mitgenommen werden.
Solche Pilze immer in einem verschlossenen Behälter unzugänglich von den
anderen Pilzen getrennt aufbewahren. Übrigens! Für Giftpilze gibt es gute
Literatur, die das Erkennen erleichtert! 9. Pilze immer länger als 10 Minuten
kochen, Hallimasch mind. 20 Minuten und Kochwasser wegschütten! 10.
Pilzmahlzeiten können aufgewärmt werden, aber folgendes ist zu beachten: Nach
dem Abkühlen gehören sie in den Kühlschrank; hier bei etwa 4-8 Grad kühl
lagern. Max. Lagerzeit 24 Stunden und niemals in Metallbehältern lagern.
Metalle oxidieren mit den Pilzen und entwickeln Giftstoffe. Deshalb stammt
auch der Spruch, dass Pilze nicht aufgewärmt werden dürfen. Früher wurde viel
Kupfer- und Alugeschirr benutzt, dieses löste bei falscher Lagerung Eiweißzersetzungsprozesse
aus, weshalb Personen krank wurden. Eingefroren zubereitete Pilze können zwar
noch einmal aufgewärmt werden, sie sollten nicht nochmals eingefroren werden!
11. Unbekannte Pilze niemals essen. Es gibt Pilzberatungsstellen. Hier können
Pilze zur Artenbestimmung vorgelegt werden. Wenn ein Pilz hierbei nicht als
essbar freigegeben wird, darf er nicht verwendet werden. Die
Pilzsachverständigen sind immer auf dem neuesten Informationsstand - leider
sind das die Pilzbücher nicht immer! 12. Eigene Vorsicht ist immer der beste
Schutz. Mutig einfach Pilze zu essen ohne sichere 100 %-ige Bestimmung, ist
schon oft tödlich verlaufen und wird auch wieder jedes Jahr seine Opfer
fordern. Es gibt - junge mutige - Pilzkenner aber keine - alten mutigen - Pilzkenner! |
Wie kann ich
schmutzige Finger im Wald sofort reinigen? |
Hierzu eignet
sich die Huthaut von Perlpilzen besonders. Die enthaltene Feuchtigkeit und
Inhaltsstoffe können vorzüglich zum Fingerreinigen verwendet werden. Erde und
Farbstoffe von Pilzen auf den Fingern werden schnell gelöst. |
Wie kommt es, dass aus meinem Blumentopf Pilze wachsen? |
Es sind Sporen
(mikroskopisch kleine Samen) über die Luft oder via die Blumentopferde zu
deinen Blumen gelangt. Diese bildeten ein Pilzmyzel in der humusreichen Erde.
Und was du siehst, sind seine Fruchtkörper. Immer schön und meist vollkommen
harmlos für Mensch und Pflanze. Natürlich sind sie nicht zum Verspeisen
geeignet, aber lass sie doch leben, sieht doch immer wieder schön aus, eigene
Pilze im Wohnzimmer zu haben! |
Wie lange brauchen Pilze um zu wachsen und eine entsprechende
Größe zu erreichen? |
Es liegt an
vielen Faktoren und an der Pilzart an sich! Steinpilze können – wenn alle
Faktoren passen – innerhalb einer Stunde um 8 cm in die Höhe schießen. Für
eine Größe von ca. 20 cm Ø bedarf es dennoch oft einige Tage. Das liegt an
der Energie des Pilz-Myzels, dessen Nährstoff- und Mineralhaushalt es
zulässt, entsprechend viele oder große Nachkommen zu bilden. Einige Pilze wie
etwa Pfifferlinge bedürfen viele Stunden bis Tage, wenn nicht gar Wochen um
eine stattliche Größe erreichen zu können. Wiederum gibt es Baumpilze die
erst nach 3 Jahren vollständig ausgewachsen sind. Der Spruch – einen Pilz
einmal gesehen, so wächst er nicht mehr hat folgenden Grund. Pilze wachsen
immer nur in einem Schub, das heißt: Stoppt dessen Wachstum, verhärtet sich
das darin enthaltene Chitin und der Pilz kann kaum noch größer werden. Wann
der Stopp sattfindet ist leider nicht ersichtlich! Deshalb ist ein Abwarten
oft/meist sinnlos! Die entsprechenden mobilen Proteine (Maden, Schnecken)
sind in übrigen auch sehr fleißig und sorgen schnell für die Entfernung des
Pilzes, wenn wir es nicht tun. |
Wie lange dürfen
Pilze eingefroren werden? |
Die
Einfrierdauer bei ca. -18 Grad C. beträgt etwa 12 Monate. Einzige Ausnahme
ist der Samtfussrübling - ein Winterpilz! Da er auch bei Minustemperaturen
wächst, verdirbt er schneller. Hier würden wir 3 Monate nicht überschreiten
lassen. Aber ein Winterpilz sollte man sowieso frisch essen. |
Wie lange sind
Pilze haltbar? |
Frische Pilze
sind so lange haltbar bis sie einen unangenehmen Geruch annehmen, schimmeln
oder weich und schwabbelig werden. In der Regel können kühl und luftig
gelagerte Pilze einige Tage überstehen. |
Wie lange sollen
Pilze gekocht werden? |
Meist so ca. 10
Minuten, außer dem Hallimasch. Diesen mindestens 20 Minuten kochen, Wasser
wegschütten, erst dann ist jegliche Verwertung möglich! |
Wie lange sollten getrocknete Pilze
vor deren Verwendung eingeweicht werden? |
Die besten
Ergebnisse erzielten wir bei 3-5 Stunden Einweichzeit. Ein Geschmacksverlust
tritt nicht ein. Das Wasser sollte mitverwendet werden. Guter
Geschmacksbegleiter! Ideal ist es auch, die Pilze zu zermahlen und als eine
Art Pilzpulver zu verwenden. Bei Pilzpulver ist keine Einweichzeit notwendig.
Dieses kann sofort in die Soße gegeben werden. Aber immer kurz aufkochen
lassen, da pulverisierte Pilze immer noch rohe Pilze sind! |
Wie lässt sich
eine Verwechslung mit giftigen Pilzen vermeiden? |
Sammle
nur Pilze, die du sicher erkennst. Sei
kein Versuchskaninchen und vertraue hierzu niemanden, außer geprüfte
Pilzberater oder Pilzsachverständige. Röhrlinge (Schwammpilze) sind schon mal
niemals tödlich giftig. Fang bei
dieser einfachen Gattung das Lernen an. Bedenke aber auch hier sind
Magen-Darm-giftige Arten enthalten. Verwende niemals Pilzapps oder Pilzbücher
nur zur Pilzbestimmung für den Speisepilzverzehr. Nur in unserer Region gibt es über 5000
Pilzarten. Zu groß ist hierzu das Risiko einer Verwechslung. Fotoerkennung per Pilzapp ist nur ein
Kinderspielzeug und kann maximal eine kleine Hilfe darstellen. Die
Erkennungsfunktion für Kochzwecke zu verwenden, ist lebensgefährlich! Alle
Apps sind hierzu „noch“ ungeeignet. Schaue lieber, ob es öffentliche
Pilzexkursionen, Pilzseminare oder Pilzausstellungen in deiner Nähe gibt.
Dort können deine Pilze den Experten vorgelegt werden, der diese erklärt, zum
Verzehr freigibt und gefährliche Verwechslungsgefahren erläutert. Nütze diese
Gelegenheiten! Vermeide
Lamellenpilze. Darunter sind viele tödliche Arten. Vor allem weiße Pilze
bergen eine große Gefahr. Wer Champignon sammelt, sollte immer darauf achten,
dass die Lamellen hierzu nie reinweiß sein dürfen. Oft können sich darunter
tödliche Pilze wie Knollenblätterpilze oder Pantherpilze verbergen. |
Wie putze ich
Pilze richtig? |
Putztipps:
Zuerst Schmutz, Nadeln und faule unansehnliche Teile entfernen. Dies am
besten schon im Wald. Bei jungen Röhrenpilzen kann die Röhrenschicht (der
Schwamm) erhalten bleiben. Bei Älteren soll - muss aber nicht - diese
entfernt werden. Bei Pilzen - wie bei vielen Täublingsarten - ist es gut,
wenn die Huthaut entfernt wird, da diese zäh werden kann. Die Huthaut schon
im Wald abzuziehen empfehlen wir beim Kuhmaul, Goldröhrling und
Grünspanträuschling. Sie haben sehr schleimige Hüte. Im Übrigen wird dadurch
der Pilz sauberer. Alte, wässrige Pilze sollten nicht verwendet werden. Schon
ein kleiner wässriger Pfifferling kann das ganze Gericht verderben, weil
dieser einen erdigen Geschmack haben kann. Hier ist oft auch eine
Geruchsprobe angesagt. Alle Pilze, die einen unangenehmen Geruch wie muffig,
erdig, faulig haben, sollten nicht verwenden werden. Sie sind es nicht wert,
ein Gericht zu ruinieren! Bei Austernseitlingen ist die Huthaut sehr zäh und
kann nur schwer entfernt werden. Hier empfehlen wir, den Pilz sehr dünn
aufzuschneiden. Pfifferlinge oder harte Pilzarten werden zuerst in Wasser
gelegt, anschließend in Mehl getaucht. Das Mehl haftet am Schmutz. Dann
wieder ins Wasser geben und das Mehl löst sich zusammen mit dem Schmutz vom
Pilz. Übrig bleibt ein sauberer Pilz! Röhrlingsarten und weiche Pilzarten
eignen sich nicht, mit Wasser gereinigt zu werden, da sie sich stark mit dem
Wasser aufsaugen und dadurch schwabbelig werden. Werden viele Arten
gesammelt, empfehlen wir folgendes: Pilze nach Arten sortieren. Jede Person
putzt eine Art. Oder zweite Möglichkeit: Eine Person putzt grob vor und eine
zweite Person übernimmt die Nachreinigung. Auch hier gilt: Es ist besser, Art
für Art zu putzen. Erstens kann sich nicht so leicht ein ähnlich aussehender
Giftpilz einschleichen und zweitens geht alles sauberer und flotter
vonstatten! Einfach mal ausprobieren! Und was mache ich jetzt mit den
Abfällen? Wir machen folgendes: Putzresten in Pilzkorb legen. In einen
nahegelegenen Wald fahren und die Putzreste verstreuen. Mit diesem Verfahren
haben wir plötzlich Pilzarten in Wäldern gefunden, in denen wir sie noch nie
sahen. Vielleicht doch etwas nachgeholfen? Schließlich sind die Sporen (der
Samen) in den Putzresten noch enthalten, warum sollten diese in den Müll? |
Wie schnell wachsen Steinpilze? |
Je nach
Feuchtigkeit, zwischen 1 Stunde und 5 Tagen. Es gab schon Erlebnisse, da
wuchsen Steinpilze innerhalb einer Stunde um 8 cm. Dieses erlebten wir in
Tschechien nach optimalen Wärme- und Feuchtigkeitsverhältnissen. |
Wie schwer und groß können
Steinpilze werden? |
Es gibt
Steinpilzfunde von über 3,5 kg. Sowie Hutdurchmesser von über 40 cm Ø. Die
Geschwindigkeit des Wachstums kann bei optimalen Witterungsverhältnissen über
10 cm Höhe innerhalb einer Stunde betragen. |
Wie sind makroskopisch und mikroskopisch die rotporigen
Röhrlinge unterscheidbar? |
Die wichtigsten
Unterscheidungsfaktoren von rotporigen Röhrlingen sind folgende: Blasshütiger
Purpurröhrling = Huthaut nicht blauend, mit Netz am Stiel, Fleisch nur
Hut blauend (RUBROBOLETUS RHODOXANTHUS = Sporen 10-15 x 4-5,5 µm, ellipsoid zu
spindelförmig, Amylonreaktion schwach positiv). Blaufleckender
Purpurröhrling = Huthaut blauend, mit Netz am Stiel, Fleisch stark
blauend (IMPERATOR
RHODOPURPUREUS = Sporen 10-15
x 5-6 µm, Amylonreaktion positiv). Büscheliger
Hexenröhrling = Huthaut blauend, mit Netz am Stiel, Fleisch stark
blauend (EXSUDOPORUS
PERMAGNIFICUS = Sporen 12-16 x
5-7 µm, Amylonreaktion negativ). Dupains Hexenröhrling = Huthaut nicht blauend, ohne Netz
am Stiel, Fleisch etwas blauend (BOLETUS DUPAINII = Sporen = 9-17 x 4-8 µm, Amylonreaktion
negativ). Falscher
Satansröhrling = Geruch Liebstöckel, Zichorien oder Sellerie, Huthaut nicht
blauend, mit Netz am Stiel, Fleisch etwas blauend (RUBROBOLETUS LEGALIAE
= Sporen 11-17 x 4,5-6,5 µm, Amylonreaktion
positiv). Flockenstieliger
Hexenröhrling = Huthaut blauend,
ohne Netz am Stiel, Fleisch stark blauend (NEOBOLETUS LURIDIFORMIS = Sporen 12-18 x 4,5-6,5 µm, Amylonreaktion negativ). Gelbhütiger Purpurröhrling = Huthaut blauend, mit Netz am Stiel, Fleisch
stark blauend (IMPERATOR
LUTEOCUPREUS = Sporen
10,5-14.5 x 4,5-6 µm, Amylonreaktion
positiv). Glattstieliger
Hexenröhrling = Huthaut blauend, ohne Netz am Stiel, Fleisch stark
blauend (SUILLELLUS QUELETII =
Sporen 8,8-15,2 x 4,4-7,5 µm, Amylonreaktion stark positiv). Kurznetziger Hexenröhrling = Huthaut blauend, mit Netz am
Stiel, Fleisch stark schwarz-blauend (SUILLELLUS
MENDAX = Sporen 13,2-15,5 x
4,5-5,7 µm, spindelig Amylonreaktion positiv). Netzstieliger Hexenröhrling = Huthaut blauend, mit Netz am Stiel,
Fleisch stark schwarz-blauend (SUILLELLUS
LURIDUS = Sporen 11-18 x
4,5-7,5 µm, spindelig, Amylonreaktion stark positiv). Ochsenröhrling = Huthaut blauend, mit Netz am
Stiel, Fleisch stark blauend, später rötend (IMPERATOR TOROSUS = Sporen 12-17,5 x 5-7 µm, Amylonreaktion
stark positiv, Huthaut blauend). Satansröhrling = Huthaut nicht blauend, mit Netz
am Stiel, Fleisch nur wenig blauend (RUBROBOLETUS SATANAS = Sporen 9,5-15 x 3,5-7 µm, elliptisch,
glatt, Amylonreaktion negativ). Weinroter
Purpurröhrling = Huthaut nicht blauend, mit Netz am Stiel, Fleisch etwas
blauend (SUILLELLUS RUBROSANGUINEUS = Sporen 12-18 x 4,5-6,5 µm,
Amylonreaktion positiv). Wolfsröhrling =
Huthaut
nicht blauend, ohne Netz am Stiel, Fleisch etwas blauend (BOLETUS LUPINUS = Sporen
11-17 x 4,5-6 µm,
Amylonreaktion negativ). Zweifarbiger
Hexenröhrling = Huthaut blauend, ohne Netz am Stiel, Fleisch stark
schwarz-blauend (NEOBOLETUS
ERYTHROPUS SSP. DISCOLOR = Sporen,
12-19,3 x 4.5-7 µm, Amylonreaktion negativ). |
Wie verhalte ich
mich im Wald beim Pilze sammeln richtig? |
Keine
kleinen Bäume zertreten. Wenn du die Bäume zerstörst, zerstörst du die
Zukunft deiner Pilze. Keine
Pilze zertreten oder zerstören. Sie sind sehr nützlich für die Natur und den
Bäumen. Es wird davon ausgegangen, dass allein durch die Anwesenheit von
Symbiosepilze der Baum um ein Drittel schneller wächst und weniger anfällig
für Schädlingsbefall ist. Keine
Pilze sammeln nach Dunkelheit. Um die Wildtiere zu schützen ist es verboten
nachts Pilze zu sammeln. Sehr
dichtes, verwachsenes Unterholz meiden. Dieser Bereich dient dem persönlichen
Bereich der Wildtiere. Lasse ihnen diesen Schutzbereich! Pilze wirst du
sowieso kaum oder nur mit erheblichem Aufwand finden. Sammle
nicht Pilze bei Sturm und Gewitter. Äste oder sogar Bäume können auf dich
stürzen. Sammle
nie, in Bereich von Waldarbeiten. Zu groß ist die Gefahr, dass Äste, Splitter
oder gar Bäume auf dich fallen. Zum Sammeln empfehlen wir offene und
weitmaschige Pilzkörbe. Die Pilze werden geschont und luftig transportiert.
Außerdem entweichen die Sporen sofort wieder durch die Öffnungen. Somit
verbreiten „wir -die Pilzsammler“, die Samen wieder im Wald. Plastikeimer
sind völlig ungeeignet. Dort kann es zu einem Hitzestau kommen und die Pilze
verderben. Obendrein wird hier jeglicher Sporenabwurf nach außen verhindert. Im
Notfall, wenn gerade mal kein Korb zur Hand ist, können Stofftaschen eine
Alternative darstellen. Sie sind atmungsaktiv und durch die kleinen Öffnungen
können auch dort zumindest noch einige Sporen entweichen. Plastiktüten
gehören zum Pilze sammeln verboten. Nicht nur, dass keine einzige Spore
entweichen kann, sondern die ganzen Pilze verderben durch den Hitzestau. Die
häufigsten Pilzvergiftungen entstehen durch die Eiweißzersetzung wegen
falscher Lagerung. Man nennt diese Vergiftung „Unechte Pilzvergiftung“. Schließlich kann der Pilz hierzu nichts,
sondern du verursacht dadurch nichts anderes wie eine Lebensmittelvergiftung.
Thema Abscheiden/Herausdrehen: Schadet
es dem Pilzmyzel und zukünftige Pilzfunde? Nein, es ist egal, welche Methode
man anwendet! Dies ist vergleichbar mit einem Apfelbaum. Wenn der Apfel samt
Stängel vom Baum gepflückt wird, macht es dem Baum gar nichts aus. Wird aber
der ganze Ast abgebrochen, braucht er länger, bis er sich regeneriert hat.
Möglicherweise kann sogar der Baum absterben und so ist es auch mit dem
Myzel. Abschneiden ist vergleichbar mit Apfel ohne Stängel vom Baum zu
pflücken - auch eine gute Methode! Nur bei Pfifferlingen empfehlen wir das
herausdrehen, weil wir festgestellt haben, dass nach dem Abschneiden der Stielrest
verfault und es länger dauert bis neue nachwachsen. Fazit: Vorsichtiges
Herausdrehen ist genauso unschädlich für das Pilzmyzel, wie das Abschneiden! |
Wie verhindere ich, dass nach dem
Trocknen die Restfeuchtigkeit eine Schimmelbildung im geschlossenen Glas
auslöst? |
Gebe etwas Salz
in das geschlossene Glas, in dem die getrockneten Pilze aufbewahrt werden.
Salz entzieht die Restfeuchtigkeit bei den Pilzen und ist neutral im
Geschmack! Alternativ können auch Reiskörner verwendet werden, da auch diese
Feuchtigkeit binden. |
Wie viel Personen
erleiden im Jahr eine Pilzvergiftung? |
Leider ist die
konkrete Anzahl von Pilzvergiftungen nicht bekannt, weil keine Meldepflicht
für Ärzte und Krankenhäuser besteht. Schätzungen für Europa liegen bei etwa
10 000 pro Jahr, davon Deutschland geschätzt zwischen 500-1000 Fälle p.a. |
Wie viel Pilzarten
existieren in Europa? |
> 10000
Großpilzarten in Europa. Makroskopisch (mit bloßem Auge) eventuell
unterscheidbar. Mikroskopisch gibt es noch etwa die 3fache Menge von
Unterarten. Schimmelpilzarten > 100 000 und vermutet werden auch hier noch
die 3fache Menge von Unterarten. |
Wie viele Personen
sterben jedes Jahr an Pilzvergiftungen? |
Es wird
angenommen, dass jedes Jahr etwa 50 bis 60 Personen an einer Pilzvergiftung
versterben. 90 % davon wegen Knollenblätterpilzvergiftungen! Diese Zahlen
sind aber nur Schätzungen, weil es keine Meldepflicht für Pilzvergiftungen
gibt. Die Dunkelziffer wird wohl weitaus höher sein. |
Wie viele Pilze darf man im Wald
sammeln? |
In Deutschland
und Tschechien: Nur für den Eigenbedarf, d.h. maximal einen Korb. Darin
dürfen maximal 2 kg (eingeschränkt) geschützte Pilzarten enthalten sein. Das
heißt 30 kg pro Person wären laut Bundesartenschutzgesetz verboten. Einige
Bundesländer haben Sonderregelungen! Mit Sondergenehmigung der unteren
Naturschutzbehörde (Landratsamt) können auch größere Mengen für den Verkauf
gesammelt werden. Für jede einzelne Pilzart muss dabei nachgewiesen werden,
dass diese in Massen vorkommt und nicht gefährdet ist. In Österreich und in
der Schweiz ist das Sammeln von Pilzen in jedem Bundesland resp. Karton
verschieden geregelt. |
Wie werden Pfifferlinge,
die in den Lamellen voller Sand- und Erdreich sind, am besten geputzt? |
Pfifferlinge vom
gröbsten Dreck befreien und in eine Schüssel Wasser legen, anschließend in
Mehl eintauchen. Das Mehl haftet so am Schmutz. Die Pilze wieder ins Wasser
geben. Das Mehl löst sich mit dem Schmutz vom Pilz. Übrig bleibt ein sauberer
Pfifferling! |
Wie werden Pilze
getrocknet? |
Am besten ist
das Trocknen im Dörrapparat. Ab 25 Euro gibt es diesen schon zu kaufen.
Weitere Möglichkeit: Im Backofen bei 40-50 Grad. Aber nie wärmer als max. 55
Grad, sonst werden sie nicht getrocknet, sondern gegart! Weitere
Möglichkeiten sind auf dem Heizkörper, auf dem Kachelofen, in der Sonne (am
Abend wieder hinein, weil sonst Feuchtigkeit gezogen wird) oder einfach auf
eine Zeitung ausbreiten - Lufttrocknen bei 15-20 Grad und mehr. Wichtig ist,
die Pilze müssen öfters gewendet werden. Zum einen, damit sie nicht am
Untergrund ankleben und zum anderen, damit sie von allen Seiten gleichmäßig
austrocknen. Dies alles so lang bis sie knochentrocken sind und beim
Umknicken zerbrechen. Vor dem Trocknen fein und dünn zerschneiden, damit der
Trockenvorgang schneller vonstattengehen kann. Wichtig! Sollte
Schimmelpilzbildung entstehen (sichtbar sein) müssen alle Pilze entsorgt
werden, da diese giftige (toxische) Substanzen bilden und zu heftigen
Vergiftungen führen. |
Wie wird die
Krause Glucke oder Breitblättrige Glucke am besten geputzt? |
Großes
eingewachsenes Astwerk und grober äußerer Schmutz gleich im Wald entfernen.
Zuhause in kaltes Wasser tauchen. Glucke in 1 cm längliche Scheiben schneiden
und in eine Schüssel Salzwasser legen. Jetzt kann der restliche Schmutz
leicht entfernt werden. Insekten werden durch das Salzwasser gelöst und
schwimmen auf der Wasseroberfläche. Eine weitere Möglichkeit ist die Glucke
im Ganzen kurz in kochendes Wasser tauchen. Die Glucke wird elastisch und
lässt sich dann unter fließendem Wasser bequem ausspülen. |
Wie wird
Pilzpulver gemacht und aus welchen Pilzen? |
Pilze trocknen,
bis sie knochentrocken sind. Mit einer Kaffeemühle diese Pilze so zerreiben,
bis nur noch ein feines Pulver bleibt. Wenn keine Mühle zur Hand ist,
empfehlen wir, die getrockneten Pilze so lange zu zerdrücken wie es geht, ev.
auch mit einem Wallholz. Je feiner der Staub desto besser. Für Pilzpulver
sind grundsätzlich alle Pilze geeignet, die auch als Trockenpilze gut sind.
Nur mit einem Unterschied: Bei Pilzpulver können auch Stiele mitverarbeitet
werden, die sonst nur sehr zäh oder faserig wären. Z.B. eignen sich sehr gut
auch die Stiele des Parasols (Riesenschirmlinge), Safranschirmlings,
Stockschwämmchens und den Rauchblättrigen Schwefelköpfen. Der Schwamm (die
Röhren), sollten bei den Röhrlingen wie Maronenröhrling, Steinpilz,
Butterpilz usw. nicht entfernt werden. Diese bilden eine sehr gute
Geschmacksverstärkung. |
Wie wirkt sich
Regen und Temperatur auf das Pilzwachstum aus? |
Regen über mehrere Tage von über 10 l/m²
ist optimal für ein gutes Pilzwachstum. Es entsteht auch eine Erhöhung der
Luftfeuchtigkeit; ein sogenanntes Dampfen der Wälder. Wassermengen über 80 l
(innerhalb einer Woche) verursachen eine Wachstumsbremse. Temperaturen
zwischen 10 und 25 ° C sind optimal, unter 5 ° C oder über 25 ° C =
rückläufiges Pilzwachstum. Ausgenommen hierzu sind Spätherbstpilze. Diese
benötigen tiefere Temperaturen aber ebenfalls viel Wasser. Je mehr Wind, desto schneller trockenen die
oberen Pilzmyzelschichten aus und das Pilzwachstum wird gehemmt. |
Wieviel Hirschtrüffeln müssen Wildschweine verzehren damit sie
den gesetzlichen Grenzwert von 600 Becquerel je Kilogramm (Bq/kg)
überschreiten? |
Selbstverständlich
liegt dies an der Strahlenbelastung der Hirschtrüffeln die je nach Region
unterschiedlich ausfällt. Berechnung: Bei Tieren kann man ähnlich ausgehen wie
beim Menschen, sodass folgender Annäherungswert für Wildschweine berechenbar
ist. Beispiel: Gewicht Wildschwein 50-80 kg. Natürliche Radioaktivität des
Körpers aufgrund natürlichen Ursprungs (K40) ca 80-120 Bq/kg = Mittelwert 100
Bq/kg. Belastung bei 1 kg Pilze mit 600 Bq/kg = 0,4 % der natürlichen
Belastung bezogen bei einem Ausgangsgewicht von 50 kg, bei 80 kg ist dieser
Wert das 1,6 fache. Natürliche Belastung 250 kg (bei 50 kg Gewicht) oder 400
kg Pilze (bei 80 kg Gewicht) entspricht = Wert 100 % der natürlichen
Belastung. Bei Faktor 600 Bq/kg = 6-mal über der natürlichen Belastung = 1500
kg. Das bedeutet, dass eine Verseuchung des Körpers mit Radioaktivität von
600 Bq/kg folgende Nahrungsaufnahme von Hirschtrüffeln entspricht bei einem
Wildschwein von 50 kg: 1500 kg Hirschtrüffel mit 600 Bq/kg. 150 kg mit 6000
Bq/kg. 50 kg mit 18000 Bq/kg was durchaus häufiger vorkommt. 32 kg mit 28000
Bq/kg wäre der bisher festgestellte Grenzwert von gefundenen Hirschtrüffeln.
Diese Werte entsprechen einem Verzehr von jeweils einem Jahr! Es wird
geschätzt, dass jedes Wildschwein ca. 80-250 kg Hirschtrüffeln pro Jahr in
der Natur findet und verzehrt. |
Wo finde ich
Pilzberatungsstellen oder Pilzberater? |
Direkt in
unserer App - Pilze 123 - unter - Experten. Im Internet können Vereine oder
einzelne Pilzsachverständige erfragt werden. Bei einem Vergiftungsfall liegen
den Krankenhäusern und Landratsämtern Listen der DGfM (Deutschen Gesellschaft
für Mykologie) über Anschriften der Pilzsachverständigen vor. Nicht jeder
Pilzsachverständige übt im Rahmen seiner fachlichen Kompetenz eine
Pilzberatung durch, er ist aber in der Regel Ansprechpartner bei
Pilzvergiftungen. |
Wo sind die besten
Wald-Aussichten Pilze aktuell zu finden? |
Tipp! Bei großer
Trockenheit sollte man versuchen Pilze in Nord- oder Westhängen von Wäldern
zu suchen. Dort hält sich die Feuchtigkeit etwas länger und die
Erfolgsaussichten sind dadurch größer. Auch Bachläufe und moosige feuchte
Moore sind bei großer Hitze besser geeignet Pilze zu entdecken. Bei sehr nassen
oder kaltem Wetter eignen sich mehr die Süd- und Osthänge sowie trockene
Nadel-, Laub- und Mischwälder. Dort ist meist immer zu wenig Feuchtigkeit.
Sobald es über längere Zeit dort anders ist versuchen die dort vorhandenen
Pilzmyzelien Fruchtkörper zu bilden. |
Wo und wann wachsen Spitzkegelige
Kahlköpfe am besten? |
Die
Wachstumszeit ist Frühsommer bis Spätherbst. Das mag alles gut sein, wenn
diese nur für Informationszwecke gesammelt werden. Ansonsten können wir nur
sagen, dass es einige tausend Personen gibt, die durch Rauschpilzgenuss eine
Phobie entwickelt haben und in ärztlicher und medikamentöser Behandlung
stehen. Etwa ein Drittel davon ist dauerhaft in Kliniken untergebracht. Das
ist es sicherlich nicht wert? |
Wo wachsen Pilze? |
1. Art Pilze
sind Folgezersetzer: Sie zersetzen totes Holz, Baumstümpfe, Äste, im Boden
vergrabene Tannenzapfen oder einfach nur Gräser oder Blätter. Sie sind nicht
auf einen bestimmten Baum angewiesen, weshalb Folgezersetzer leicht zu
züchten sind. Egerlinge (Champignon), Austernseitlinge und Hallimasch (mal
als Folgezersetzer, mal als Parasitenpilz), Fichtenzapfenrübling,
Träuschlinge usw. 2. Art sind Symbiosepilze, auch Mykorrhizapilze genannt.
Dies sind Pilze, die eine Symbiose (Zusammenleben) mit Bäumen, Sträuchern
oder Gräsern eingehen. Pilze helfen dem Symbionten Mineralien aufzunehmen, im
Gegenzug bekommt der Pilz Zucker, den er nicht selber produzieren kann.
Milchlinge, Dickröhrlinge, Täublinge, Pfifferlinge, Wulstlinge
(Knollenblätterpilze) und Schleierlinge sind Symbiosepilze und können ohne
Symbionten nicht existieren. Die 3. Art sind Parasitenpilze, also zerstörende
Pilze! Sie befallen kranke Bäume und zerstören meist sein Kernholz mit Braun-
oder Weißfäule. Schwefelporling, Judasohr, Schuppenporlinge,
Leberreischlinge, Austernseitlinge sind einige der essbaren parasitären
Pilze. |
Woran liegt es, dass das ganze
Pilzgericht einen erdigen modernden Geruch und Geschmack hat? |
Die Hauptursache
dafür ist, dass Pfifferlinge, die schon etwas vermodert, feucht und alt
geerntet wurden, sich darin befanden. Daran riechen ist immer die beste
Methode, solch eine Misere zu verhindern. Eingefrorene Pfifferlinge
verstärken diesen Modergeruch noch. Deswegen Pfifferlinge besser nicht
einfrieren. Ebenso schrecklich modernden Geschmack können Schwärztäublinge,
Braune Stäublinge oder alte Horngraue Rüblinge haben. Aber sie verbreiten
diesen Geschmack nicht auf das ganze Pilzgericht, sondern nur auf das
einzelne Stück Pilz selbst. Unwohlsein nach Verzehr oder giftige Auswirkungen
bei solchen Moderpilzen stellten wir bisweilen nicht fest. |
Woran liegt es,
dass Samtfußkremplinge als GIFTIG bezeichnet werden? |
Sie werden immer
noch mit dem Kahlen Krempling verwechselt, der durchaus zu schweren
Vergiftungen führen kann. Der Samtfußkrempling ist wie viele andere Pilze
auch roh giftig (Blutzersetzend) aber gekocht unbedenklich essbar. Diese
toxischen Substanzen werden nach dem Kochen neutralisiert und er bekommt
einen säuerlichen Geschmack. Bei normaler Zubereitung ist der
Samtfußkrempling nicht schmackhaft und sollte nicht Verwendung finden. Mit besonderer Zubereitung kann er als
Wurstsalatpilz lecker zubereitet werden: Die Samtfußkremplinge sollten 15
Min. abgekocht werden. Am besten sogar 2 x 10 Min. und jedes Mal soll das
violette Kochwasser weggeschüttet werden. In ein anderes Gefäß Wasser,
Zucker, Essig, Öl, Zwiebeln, Salz, Knoblauch, Paprika vermengen, die Pilze
hinzufügen und einige Stunden ziehen lassen - fertig! |
Zu welcher
Jahreszeit wachsen die Pilze am besten? |
Juli bis Oktober
sind die ertragreichsten Monate, vorausgesetzt, die klimatischen Verhältnisse
wie Wärme und Feuchtigkeit passen! |
Zu welcher Uhrzeit sollten Pilze
gesammelt werden? |
Es ist egal ob
morgens oder abends. Die Pilze wachsen rund um die Uhr, falls alle Faktoren
passen. Gut ist es, wenn die Sonne nicht blendet. Bei sonnigem Wetter ist um
die Mittagszeit die idealste Sammelzeit. Bei bedecktem Wetter ist der ganze
Tag ideal. |
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Fachausdrücke Pilze: |
Glossar: |
Aberration |
Prismen-Effekt = Farbfehler, jede Farbe wird unterschiedlich
abgelenkt. |
Abkürzung s.l. |
= lateinisch: sensu lato, im weiteren Sinne. Es kennzeichnet formenreiche
Arten und schließt Kleinarten mit ein. |
Abortiv |
Fehlentwickelt. |
Abstract |
In englischer Sprache geschriebene Zusammenfassung einer
wissenschaftlichen Studie, auch als Summary bezeichnet. |
Abundanz |
Häufigkeit einer Art in einem Gebiet angibt, z.B. sehr selten,
zerstreut, selten, vereinzelt, verbreitet, massenhaft, häufig, sehr häufig,
extrem viele, im Überfluss usw. |
Abwurfpräparat |
Sporenabdruck: Man legt einen Pilzhut mit der Fruchtseite
unten auf ein weißes Blatt Papier und stülpt ein Glas darüber. Nach einigen
Stunden befinden sich genügend Sporen auf dem Papier. Diese können dann
farblich oder mikroskopisch betrachtet werden. |
Acantho |
Bestachelt. |
Acanthobasidie |
Bei diesen Pilzen haben die Basidien stachel- oder
fingerförmige Auswüchse, wie man sie auch bei Acanthohyphiden findet. Diese
kommen bei einigen Pilzen mit corticioiden Fruchtkörpern vor. |
Acanthohyphidien |
Hyphidien mit vielen dichten und kurzen Stacheln. Im Hymenium
sind sterile Hyphen (Pilzfäden). |
Acanthophyse |
Dünn- oder dickwandiges, oberflächlich oder nur am Ende
bestacheltes, zystidienähnliches Hyphenende im Hynenium bestimmter
Schichtpilzarten, z. B. bei Schichtpilze (Stereum, Xylobolus…); die
dünnwandige Form wird oft auch als Pseudoacanthophyse bezeichnet. |
Acanthozystiden |
Zystidenform mit dornenartigen Auswüchsen. |
Achromat |
Achromat‐Objektive sind kostengünstig haben aber oft
speziell an den Objektkanten Farbsäume und Bildfeldwölbungen. |
Äcidiosporen |
Treten vor allem bei Rostpilzen auf. Diese
Phragmobasidiomyzeten wechseln den Wirt. Z.B. Hauptwirt = Basidiosporen,
Nebenwirt Äcidiosporen, z.B. bei Birke, Lärche, Tanne... Anders oft beim
Fichtenzapfenrost, dort sind die mikrozyklischen Formen ohne Wirtswechsel
Äcidiosporen = Hauptwirt. Basidiosporen = Nebenwirt. Weitere Entwicklung oft
an der Gewöhnlichen Traubenkirsche. |
Acidophile (acidophil) |
Pilze, die Säure (sauren Boden) lieben. Gern auf Substraten
mit einem pH‐Wert unter 6,5. |
Acrifer |
Lufthaltig und dadurch (ab und zu) ein helleres, flaumiges
Aussehen annehmend (z.B: Bei den Hyphenenden). |
Acromelalga-Syndrom |
Acromelsäure. Es handelt sich dabei um einen hochwirksamen
Glutamat-Antagonisten. Der Wohlriechenden Trichterling verursacht wiederkehrende Episoden von starker Hautrötung mit
Kribbeln, Brennen und heftigsten Schmerzen in Händen und Füssen. Die
Symptomatik kann Wochen bis Monate andauern. Schmerzmittel können unwirksam
sein. |
Acyanophil |
Mit Baumwollblau entsteht keine Blaufärbung der Sporen. |
Adhymenial |
Dem Hymenium entgegengesetzte Fruchtkörperseite (z. B. die
Außenseite von Becherlingen). |
Adstringierend |
Zusammenziehendes (saures) Gefühl bei der Pilzgeschmacksprobe. |
Adventiv |
Eingeschleppt, eingewandert. |
Aeromycet, Aeromycophyt |
An Baumästen in freier Luft lebender Pilz mit starker
Widerstandsfähigkeit gegen Austrocknung. |
Aethalium |
Form des Fruchtkörpers bei Schleimpilzen. |
Aezien |
Rundliche Lagerformen bei Rostpilzarten. |
Affinis, aff |
Nahestehend, verwandt, ähnlich, angrenzend. |
AG-AK-Reaktion |
Medizinisch: Antigen (Antikörper) Reaktion zur Abwehr von
Fremdeinwirkung im Körper. Z.B. Kahler Krempling, heftige allergische
Nebenwirkungen. |
Agaricaceae |
Familie der Champignonverwandten oder Egerlingsverwandten (Agaricaceae). Z.B. Schirmlingen (Lepiota), Champignons (Agaricus), Egerlingsschirmpilze (Leucoagaricus), Tintlinge (Coprinus…), Safran- oder Grünsporschirmlinge (Chlorophyllum) usw… Besonderheit meist: Meist fast freie an schwach angewachsene Lamellen, meist mit dicker ungeriefter Huthaut. |
Agaricales |
Ordnungszugehörigkeit der Pilze nach dem Mykologen Moser,
Ständerpilze (Basidiomycetes). |
Agaricoid |
Mit Lamellen und in Hut und Stiel gegliedert. |
Agaricomyceten |
Champignonartige Pilze. |
Agaritin |
Gilbende Arten enthalten besonders hohe Konzentrationen von Agaritin
(dadurch entsteht das P-Hydroxymethyl-Phenyldiazonium-Ion). Dieses soll in
Tierversuchen krebserregende Wirkung gezeigt haben, die aber nicht auf
Menschen umsetzbar sind. Übrigens neutralisiert sich Agaritin beim Trocknen
oder Einwecken zu 95%. Aber auch andere Champignonarten, sowie
Zuchtchampignons haben Agaritin. Sie gelten aber als ungefährlich. Wer Angst
hat, sollte Champignons grundsätzlich meiden, wildwachsende Arten auch wegen
des hohen Schwermetallgehalts (Cadmium). |
Agglutiniert |
Verklebt. |
Agglutinine |
Verklumpung die roten Blutkörperchen in der Blutbahn des
Menschen. |
Aggregat, agg. |
Sammelart: Bezeichnung für schwer unterscheidbare und noch
nicht restlos geklärte Taxa. |
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