awillbu1  Kurznetziger Hexenröhrling, Trügerischer Hexenpilz                      Nur bedingt  ESSBAR!                    atod1 GIFTIG!  MIT ALKOHOL

SUILLELLUS MENDAX (SYN. BOLETUS MENDAX)

 

 

 

 

 

 

 

Fotos oben 1 von links: Davide Puddu (Davide Puddu) (mushroomobserver.org) http://i.creativecommons.org/l/by-sa/3.0/80x15.png    Fotos oben 2 und unten 1+6 von links: Xth-Floor http://i.creativecommons.org/l/by-sa/3.0/80x15.png https://cs.wikipedia.org/wiki/Suillellus_mendax

 

 

 

 

Fotos oben 2-5 von links: Gerhard Koller ©

Eigenschaften, Erkennungsmerkmale, Besonderheiten, (Gattungen):

Geruch:

Pilzartig angenehm.

Geschmack:

Mild.

Hut:

3-15 (22) cm Ø, dunkelbraun, weinrot, olivbraun, graubraun, samtig, klebrig, Rotfärbung zwischen Hutfleisch und Röhren.

Fleisch:

Gelb, sofort schwarzblau verfärbend, in der Stielbasis rötlich, stark weinrot durchfärbtes Stielfleisch, bisweilen auch im Hutbereich.

Stiel:

Rötliche, rotbraune, dunkelbraune Netzzeichnung. Netz bei jungen Pilzen nur im oberen Stielbereich - bei älteren Pilzen verschiebt sich das Netz in den mittigen bis unteren Bereich, sodass eine Unterscheidung zum Netzstieligen Hexenröhrling nur noch mikroskopisch möglich ist!

Röhren:

Rote Röhrenmündungen, Röhrenboden orangerot, leicht vom Fleisch lösbar.

Sporenpulverfarbe:

Goldgelb bis olivgelb (13,2-15,5 x 4,5-5,7 µm, spindelig).

Vorkommen:

Laubwälder, Parkanlagen, unterschiedliche Auffassung der Bodenverhältnisse: Teils wird berichtet, hautsächlich kalkhaltigen Boden, andere Autoren berichten von nur saurem Boden, wärmeliebend, Symbiosepilz, Frühling bis Spätherbst.

Gattung:

Röhrlinge, Dickröhrlinge.

Verwechslungsgefahr:

Netzstieligen Hexenröhrlingen sowie weitere giftige Röhrlinge sind der Schönfußröhrling mit gelblichen Röhren oder dem Satansröhrling (stark giftig) mit knollig roter Stielbasis und rötlichen Röhren. Verwechslungen mit dem sehr guten Speisepilz, dem Flockenstieligen Hexenröhrling sind ebenso möglich. Dieser besitzt kein Stielnetz! Außerdem kommen natürlich viele weitere rotporige Dickröhrlinge als Verwechslungspartner in Frage wie: Blasshütiger Purpurröhrling, Blaufleckender Purpurröhrling, Büscheliger Hexenröhrling, Dupains Hexenröhrling, Falscher Satansröhrling, Gelbhütiger Purpurröhrling, Glattstieliger Hexenröhrling, Kurznetziger Hexenröhrling, Ochsenröhrling, Weinroter Purpurröhrling, Wolfsröhrling, Zweifarbiger Hexenröhrling.

Besonderheit:

Pilze mit Netz am Stiel sind meist keine Speisepilze!

Kommentar:

Von diesem Pilz kommt das Sprichwort „Alkohol zum Pilzgericht meiden“, verursacht Magen-Darm-Beschwerden. Er wurde mit dem „Flockenstieligen Hexenröhrling“ verwechselt; dieser bereitet mit Alkohol keinerlei Probleme!

 

 

 

 

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Trotz dieser Warnung wird er häufig auch ohne Probleme gegessen!

Es wird vermutet, dass Personen, die sehr selten Alkohol trinken und ausnahmsweise zu einem Pilzgericht mit dem Netzstieligen Hexenröhrling mal ein Gläschen Wein getrunken haben, plötzlich Bauchschmerzen bekommen haben. Die Chance, Beschwerden zu bekommen, liegt bei ca. 1-5 %.

Das Pilzgift: Coprin, wie z.B. beim Faltentintling, wurde nicht nachgewiesen!

 

 

 

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Sollte nach dem Genuss wirklich Unwohlsein oder Magen-Darm-Beschwerden auftreten, ist der Verlauf meist harmlos und die Beschwerden verschwinden nach einigen Stunden wieder. Folgeschäden oder schwere Organschäden sind nicht bekannt oder zu erwarten. Dennoch reagiert jeder Mensch anders und deshalb gilt:

Bei Pilzvergiftung immer ärztlichen Rat einholen. Nur ein Arzt kann entscheiden, ob eine Behandlung notwendig wird.

 

 

Gifthinweise:

Bemerkung:

Hypothese: Vielleicht stammen Unverträglichkeiten nur vom Kurznetziger Hexenröhrling und dieser wurde mit Netzstieligen Hexenröhrlingen verwechselt? Eine Interessante Überlegung hier im Forum: www.123pilzforum.de

Wiki-Link:

https://de.wikipedia.org/wiki/Netzstieliger_Hexen-Röhrling

Priorität:

2

 

Die häufigsten Dickröhrlinge mit roten Röhren lassen sich makroskopisch und mikroskopisch folgendermaßen unterscheiden:

Blasshütiger Purpurröhrling = Huthaut nicht blauend, mit Netz am Stiel, Fleisch nur Hut blauend (RUBROBOLETUS RHODOXANTHUS = Sporen 10-15 x 4-5,5 µm, ellipsoid zu spindelförmig, Amylonreaktion schwach positiv).

Blaufleckender Purpurröhrling = Huthaut blauend, mit Netz am Stiel, Fleisch stark blauend (IMPERATOR RHODOPURPUREUS = Sporen 10-15 x 5-6 µm, Amylonreaktion positiv).

Büscheliger Hexenröhrling = Huthaut blauend, mit Netz am Stiel, Fleisch stark blauend (SUILLELLUS PERMAGNIFICUS = Sporen 12-16 x 5-7 µm, Amylonreaktion negativ).

Dupains Hexenröhrling = Huthaut nicht blauend, ohne Netz am Stiel, Fleisch etwas blauend (BOLETUS DUPAINII = Sporen = 9-17 x 4-8 µm, Amylonreaktion negativ).

Falscher Satansröhrling = Geruch Liebstöckel, Zichorien oder Sellerie, Huthaut nicht blauend, mit Netz am Stiel, Fleisch etwas blauend (RUBROBOLETUS LEGALIAE = Sporen 11-17 x 4,5-6,5 µm, Amylonreaktion positiv).

Flockenstieliger Hexenröhrling = Huthaut blauend, ohne Netz am Stiel, Fleisch stark blauend (NEOBOLETUS ERYTHROPUS = Sporen 12-18 x 4,5-6,5 µm, Amylonreaktion negativ).

Gelbhütiger Purpurröhrling = Huthaut blauend, mit Netz am Stiel, Fleisch stark blauend (IMPERATOR LUTEOCUPREUS = Sporen 10,5-14,5 x 4,5-6 µm, Amylonreaktion positiv).

Glattstieliger Hexenröhrling = Huthaut blauend, ohne Netz am Stiel, Fleisch stark blauend (SUILLELLUS QUELETII = Sporen 8,8-15,2 x 4,4-7,5 µm, Amylonreaktion stark positiv).

Kurznetziger Hexenröhrling = Huthaut blauend, mit Netz am Stiel, Fleisch stark schwarz-blauend (SUILLELLUS MENDAX = Sporen 13,2-15,5 x 4,5-5,7 µm, spindelig Amylonreaktion positiv).

Netzstieliger Hexenröhrling = Huthaut blauend, mit Netz am Stiel, Fleisch stark schwarz-blauend (SUILLELLUS LURIDUS = Sporen 11-18 x 4,5-7,5 µm, spindelig, Amylonreaktion stark positiv).

Ochsenröhrling = Huthaut blauend, mit Netz am Stiel, Fleisch stark blauend, später rötend (IMPERATOR TOROSUS = Sporen 12-17,5 x 5-7 µm, Amylonreaktion stark positiv, Huthaut blauend).

Satansröhrling = Huthaut nicht blauend, mit Netz am Stiel, Fleisch nur wenig blauend (RUBROBOLETUS SATANAS = Sporen 9,5-15 x 3,5-7 µm, elliptisch, glatt, Amylonreaktion negativ).

Weinroter Purpurröhrling = Huthaut nicht blauend, mit Netz am Stiel, Fleisch etwas blauend (SUILLELLUS RUBROSANGUINEUS = Sporen 12-18 x 4,5-6,5 µm, Amylonreaktion positiv).

Wolfsröhrling = Huthaut nicht blauend, ohne Netz am Stiel, Fleisch etwas blauend (RUBROBOLETUS LUPINUS = Sporen 11-17 x 4,5-6 µm, Amylonreaktion negativ).

Zweifarbiger Hexenröhrling = Huthaut blauend, ohne Netz am Stiel, Fleisch stark schwarz-blauend (NEOBOLETUS ERYTHROPUS SSP. DISCOLOR = Sporen, 12-19,3 x 4,5-7 µm, Amylonreaktion negativ).

 

 

 

 

 

 

Bilder oben 1-6 und unten 1-6 von links: Georg Probst (Ergolding) ©

 

 

 

 

Bilder unten 1-6 von links: Georg Probst (Ergolding) ©

 

 

 

 

 

   Weitere Bestimmungshilfen und Informationen hier:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

   Letzte Aktualisierung dieser Seite: Montag, 30. Januar 2023 - 17:29:02 Uhr